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19 Kajalstifte im Labortest

Schwarze Kajalstifte im „Ökotest“ –wie gut sind sie wirklich?

Ein Kajal findet sich in fast jeder Schminktasche – dass aber nicht alle gut sind, hat „Ökotest“ jetzt herausgefunden
Ein Kajal findet sich in fast jeder Schminktasche – dass aber nicht alle gut sind, hat „Ökotest“ jetzt herausgefunden Foto: Getty Images / bowie15
Redaktionsleitung bei STYLEBOOK

31. Januar 2025, 15:53 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Kaum ein Beauty-Produkt ist so vielseitig wie der klassische Kajalstift. Ob für dramatische Smokey-Eyes oder eine dezente Betonung der Augen – die kleinen Stifte gehören in fast jede Schminktasche. Doch wie steht es um ihre Inhaltsstoffe? Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass nicht alle Kajalstifte bedenkenlos empfohlen werden können.

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Ökotest“ testete insgesamt 19 schwarze Kajal-Stifte, darunter acht Produkte aus zertifizierter Naturkosmetik. Die Preisspanne reichte dabei von günstigen 89 Cent hin zu stolzen 14,95 Euro. Doch Qualität hat auch hier mal wieder nichts mit dem Preis zu tun: Nur fünf der getesteten Stifte konnten mit „gut“ bewertet werden. Kritische Inhaltsstoffe trüben das Bild – darunter Mineralölbestandteile, Talkum und Schwermetalle.

„Ökotest“ findet gesundheitsbedenkliche Stoffe in vielen Kajal-Produkten

Besonders problematisch: Einige der getesteten Kajals enthalten sogenannte aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH), die als potenziell krebserregend gelten. Diese Substanzen können als Verunreinigungen in Kosmetikprodukte gelangen, wenn Paraffine eingesetzt werden. Ob sich MOAH im Körper anreichern, ist bislang nicht abschließend geklärt.

Auch Talkum, das als Füllstoff in vielen Kosmetikprodukten enthalten ist, steht im Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) hat Talkum als „wahrscheinlich krebserregend für Menschen“ eingestuft. Eine endgültige Entscheidung über ein mögliches Verbot von Talkum in Kosmetik wird für Ende 2025 erwartet.

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Allergierisiko durch Schwermetalle

Schwarze Kajalstifte enthalten Farbpigmente, meist auf Basis von Eisenoxid. In einigen Produkten wurden jedoch erhöhte Nickelgehalte nachgewiesen – ein bekanntes Allergen, das Hautreizungen und Kontaktallergien auslösen kann. Mehrere Hersteller argumentieren, dass diese Gehalte technisch unvermeidbar seien, doch für empfindliche Hauttypen kann dies dennoch ein Problem darstellen. Positiv hervorzuheben ist, dass einige Hersteller bereits an einer Überarbeitung ihrer Rezepturen arbeiten, um den Schwermetallgehalt zu reduzieren.

Bei Hygiene und Verpackung ist noch Luft nach oben

Ein weiteres Kriterium war der Schutz der Kajalstifte vor Keimen. Eine einfache Hygieneversiegelung könnte hier Abhilfe schaffen, doch viele Produkte verfügen lediglich über eine Plastikfolie oder eine leicht abziehbare Kappe – aus hygienischer Sicht nicht optimal. Zudem wurde kritisiert, dass für die Plastikkappen kein recyceltes Material verwendet wurde.

Kinderarbeit in der Mica-Produktion möglich

Viele der getesteten Kajalstifte enthalten Mica, ein Glitzerpigment. Doch der Abbau von Mica ist nicht unproblematisch: In Ländern wie Indien oder Madagaskar wird das Mineral häufig unter prekären Bedingungen gewonnen – nicht selten durch Kinderarbeit. Einige Hersteller konnten nachweisen, dass ihr Mica aus sicheren Quellen stammt, doch nicht alle Unternehmen waren bereit, ihre Lieferketten offenzulegen. Diese mangelnde Transparenz wurde im Kajal-„Ökotest“ entsprechend abgewertet.

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Warum tragen wir eigentlich überhaupt Kajal?

Cat-Eyes gehören zu den weltweit ältesten Make-up-Trends. Schon im alten Ägypten (3100–332 v. Chr.) umrandeten Herrscherinnen wie Nofretete und Kleopatra ihre Augen mit Kajal – nicht nur aus Schönheitsgründen, sondern auch zum Schutz vor Augenkrankheiten und bösen Geistern. Auch Männer, darunter Pharao Sethos I., trugen den Look. Laut Historikern diente Kajal ursprünglich als Schutz vor Sonnenlicht und zur Stärkung des Immunsystems. Make-up-Funde aus dem Louvre zeigen, dass die Ägypter ihre Rezepturen gezielt weiterentwickelten. Gleichzeitig galt Kajal in vielen Kulturen als Abwehr gegen den bösen Blick – vorrangig bei Neugeborenen.

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In den 1920ern feierte das Cat-Eye dann sein Comeback: Ikonen wie Josephine Baker oder Louise Brooks machten es auf Bühnen und Leinwänden populär. Und heute ist es aus der Beauty-Welt nicht mehr wegzudenken – von subtil bis dramatisch bleibt der Look einfach Beauty-Klassiker.

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