3. Juni 2022, 12:08 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Ein Hingucker ist Bella Hadid, wo immer sie auch auftritt. Auf dem roten Teppich bei einem Event in Cannes zeigte das Supermodel jetzt allerdings ein Detail, für das man wirklich ganz nah ranzoomen musste: ein glitzerndes Steinchen auf ihren blendend weißen Zähnen. Ob die 25-Jährige damit einem Trend der Neunziger neuen Schwung verleiht?
In den 1990er-Jahren war funkelnder Zahnschmuck extrem angesagt, geriet dann aber zwischenzeitlich in Vergessenheit. 2022 holen ihn Stars wie Bella Hadid und Model Adwoah Aboah wieder zurück und verleihen ihrem Lächeln damit zusätzlich Glanz. Anders als Grillz, die metallischen Kappen, die sich Rapper gerne über die Zähne stülpen, werden die Sticker und Steinchen einfach auf den Zahn geklebt. Das geht relativ schnell und schmerzfrei, die Kosten für den Zahnschmuck halten sich in Grenzen.
Shine bright like a Diamond
In seinem jährlichen Trendbarometer sagte Pinterest den Beauty-Trend bereits voraus: Für das Jahr 2022 verzeichnete die Online-Pinnwand einen Anstieg von Suchanfragen nach „Tooth Gems“ (so der englische Begriff für Zahnsteinchen) um sage und schreibe 85 Prozent, Tendenz steigend.
Wie wird der Zahnschmuck angebracht?
Dr.-medic stom (RO) Diana Svoboda, ärztliche Leiterin der diPura Fachklinik für Zahnästhetik und Implantologie in Essen: „Für die Anbringung muss die Zahnsubstanz, auf die das Steinchen gesetzt werden soll, zunächst gereinigt werden.“ Anschließend werde die Stelle mit einer speziellen Säure angeätzt, bevor das Steinchen mit einem dünnflüssigen Kleber angebracht wird. Dies sei laut der Zahnärztin ähnlich dem Anbringen von Brackets – bekannt von festen Zahnspangen. Das Ergebnis soll mehrere Monate bis Jahre halten. Der Schmuck kann, wenn er nicht mehr gefällt, mit einem „Scaler“, einem scharfen Handinstrument, das in der Zahnmedizin auch bei der Prophylaxe verwendet wird, entfernt werden. Klebereste werden daraufhin wegpoliert, damit der Zahn wieder wie ursprünglich aussieht.
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Wie hoch sind die Kosten für Zahnschmuck?
Wie viel die glitzernden Steinchen und Sticker kosten, hängt davon ab, welche Art Zahnschmuck man wählt. „Von Swarovskisteinchen bis zum Brilli sind die Preisunterschiede mitunter groß. Daher können die Kosten stark variieren – mit 50 Euro aufwärts, inklusive Anbringung ist aber schon zu rechnen“, erklärt die Fachärztin.
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Gibt es gesundheitliche Risiken?
Ernsthafte gesundheitliche Risiken beständen laut Dr. Svoboda nicht. Voraussetzung dafür sei jedoch eine gute Zahnhygiene. „Ähnlich wie bei den Brackets kann sich Plaque rund um den Zahnschmuck bilden, wenn man nicht gründlich genug reinigt. Dabei wird auch Säure abgegeben und es kann zu Schädigungen der Zahnsubstanz kommen“, erklärt die Zahnärztin. Nach Entfernung der Steinchen bliebe dann ein sichtbarer Rand zurück. Eine besonders sorgfältige Pflege sowie regelmäßige professionelle Zahnreinigungen seien deshalb unabdingbar, um Plaque und die Entstehung von Karies zu verhindern.
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Was nicht vergessen werden darf: Durch die Veränderung der Oberfläche oder wegen etwaiger Kunststoffrückstände könne es sein, dass die Farbe des Zahnschmelzes nicht mehr mit der natürlichen Zahnfarbe übereinstimme, geben Mediziner der Zahnklinik Ost zu bedenken. Wichtig sei in jedem Fall die richtige Mundhygiene.
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Welcher Zahnschmuck ist momentan angesagt?
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Zahnschmuck lieber vom Profi machen lassen
Von DIY-Kits, die es im Drogeriehandel gibt, sollte man die Finger lassen – darüber sind sich alle befragten Experten einig. Denn die Kleber könnten minderwertig sein, als Rückstände auf dem Zahn verbleiben und/oder tatsächlich viel länger halten als gewünscht. Zum Entfernen des Zahnschmucks können so weit höhere Kosten anfallen, als eingeplant. Zudem sollte ein Profi die Zahnqualität vor etwaigen Verzierungsmaßnahmen medizinisch überprüfen.
Quelle
– Pinterest Predicts, Pinterest
– mit fachlicher Beratung von Dr.-medic stom (RO) Diana Svoboda, ärztliche Leiterin der diPura Fachklinik für Zahnästhetik und Implantologie in Essen
– mit fachlicher Beratung durch die Zahnklinik Ost in Berlin