4. September 2022, 7:07 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Tattoos sind viel mehr als ein Modeerscheinung, nicht selten haben die unter die Haut gestochenen Bilder, Muster und Schriftzüge für ihre TrägerInnen eine tiefere Bedeutung. Sie liebäugeln mit einer Tätowierung, zögern aber noch beim Motiv? STYLEBOOK checkt die schönsten Tattoo-Trends 2022!
Übersicht
Drei Tattoo-Trends, die man 2022 sehen wird
Stick and Poke
Bei Stick and Poke handelt es sich um eine spezielle Art des Tätowierens: Statt mit einer Tattoo-Maschine wird hier ganz traditionell mit Hand und Nadel gearbeitet. Dabei wird die Nadel erst in Tattoofarbe getaucht, dann wird das Motiv Punkt für Punkt in die Haut gestochen. Stick and Poke gilt gemeinhin als einfachste, schnellste und weit verbreitetste Tattoo-Technik und eignet sich vor allem für kleinere, filigrane Motive.
Besonders angesagt sind derzeit Mini-Tattoos im sogenannten Ignorant-Style. Was genau das ist, erfahren Sie hier.
Hyperrealismus
Realismus galt in den letzten Jahren nicht gerade als angesagtester Tattoo-Stil, eher im Gegenteil. Das könnte sich 2022 wieder ändern, denn hyperrealistische Motive, die fast aussehen wie eine Fotografie, sind mittlerweile ein echter Tattoo-Trend. Wichtig dabei: Cool wirken diese Tattoos nur als Blackwork, also ohne Farbe und maximal in Handtellergröße. Auch die Motivwahl ist entscheidend, statt dem Porträt geliebter Menschen oder des Haustiers setzt man jetzt auf Futurismus.
Surrealismus
Nicht nur futuristische, auch surrealistische Tattoos sind aktuell sehr gefragt. Vielleicht, weil sie zum Innehalten und Betrachten anregen und dem Auge etwas bieten, was es nicht sofort begreifen kann. Etwa Köpfe, aus denen allerlei Blumen wachsen, Gesichter, die sich mehrfach wie Masken übereinander setzen, Tiere, die an die langbeinigen Fantasiewesen des spanischen Künstlers Salvador Dalí orientieren oder Körper, die sich unnatürlich ausdehnen und verrenken.
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Angesagte Tattoo-Trends für Frauen
Tribals 2.0 sind 2022 der Tattoo-Trend schlechthin
Manch einer bereut sein Trend-Tattoo aus den 90er-Jahren, schließlich waren Tribals, Stacheldraht-Motive und Arschgeweihe lange Zeit als absolutes No-Go verschrieen. Jetzt kehren die Retro-Motive aber nach und nach zurück. Was bleibt, sind kompakte schwarze Linien in abstrakten, geschwungenen Formen.
Feministische Tattoos
Neben der Liebe zu sich selbst feiert Frau 2022 mit ihren Tattoos auch das Frausein an sich und die queere sexuelle Liebe. Feministische Motive aller Art stehen deswegen aktuell besonders hoch im Kurs. Meist handelt es sich dabei um kleine Tattoos im Fineline-Style, von empowernden Schriftzügen bis hin zu Gebärmutter-Symbolen ist alles mit dabei.
Blitze
Wer sich diesen Tattoo-Trend 2022 stechen lässt, ist keine Minimalistin! Denn anders als die stilisierten Blitzmotive, die man neben Sternchen, Diamanten und Herzen aus den 2010er-Jahren kennt, sind moderne Blitz-Tattoos nicht nur deutlich größer, sondern auch markanter. Unzählige kleine Verästelungen können sich dabei über ganze Hände, Arme oder den Rücken ziehen. Wichtig: Nur akkurat und sauber gestochen sieht das Tattoo gut aus. Suchen Sie sich also am besten eine Tätowiererin oder einen Tätowierer, der oder die auf Linework und großflächige, dennoch filigrane Motive spezialisiert ist.
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Feel-Good-Motive
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Kleine Smileys in jeder erdenklichen Form, lachende Blumen à la Takashi Murakami oder filigrane Sonnen: 2022 wird das Jahr der Feel-Good-Motive. Denn seien wir ehrlich, nach den vergangenen zwei Jahren tut uns ein bisschen unverhoffte Freude doch allen gut. Besonders eignen sich die freundlichen Symbole deshalb für Körperstellen, auf die der Blick im Alltag immer mal wieder zufällig fällt, wie zum Beispiel das Handgelenk oder der Unterarm.
Bisher konnten diese Tattoos auch wunderbar farbig tätowiert werden, das ist seit dem 4. Januar 2022 schwieriger: Denn die allermeisten bunten Tattoo-Farben wurden von der „Europäischen Chemikalienagentur“ (ECHA) verboten. Wer sich also ein buntes Trend-Tattoo zulegen möchte, sollte sich zuerst im Tattoostudio seines Vertrauens informieren, ob das noch möglich ist.
Minimalistische Schriftzüge sind 2022 weiterhin beliebt
Auch in Sachen Schriftzüge darf es klein und fein sein. Beliebt sind dabei Inspirationssprüche, Geburtsdaten oder Zeilen aus Gedichten. Entweder ganz minimalistisch in einer sehr klaren, serifenlosen Schrift oder in einer betont krakeligen Handschrift, die dem Motiv einen Hauch mehr Coolness und Individualismus verleiht!
Botanische Motive
Ein Klassiker in Sachen Tattoos waren in den letzten Jahren Blumenmotive. Von Rosen bis Sonnenblumen wurde die Haut mit allem verziert, was opulent blüht. 2022 sind botanische Motive zwar weiter ein Tattoo-Trend, nun rücken allerdings andere Pflanzen in den Vordergrund. Orientieren kann man sich dabei schön an den eigenen Zimmerpflanzen und allem, was der Garten zu bieten hat – von Monstera-Blättern über Gummibaum bis Obstzweig oder Zwiebelknolle! Besonders süß wirken botanische Motive, die als Fineline-Tattoo gestochen wurden.
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2022 (und auch sonst) nicht nur von Tattoo-Trends leiten lassen!
Generell gilt: Ein Tattoo sollte man sich nicht primär wegen eines Trends stechen lassen, so ist nämlich fast schon vorprogrammiert, dass man den permanenten Körperschmuck eines Tages bereut. Entscheiden Sie sich für ein Motiv, das Ihnen wirklich zusagt und mit dem sie vielleicht auch etwas verbinden – ganz egal, ob es angesagt ist oder eben nicht. Am Ende zählt nur, dass Sie sich mit Ihrem neuen Tattoo wohlfühlen, und das ein ganzes Leben lang.