26. März 2024, 7:31 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Der Entschluss ist gefasst, das Motiv ausgewählt und der Tattoo-Artist sorgsam instruiert. Doch bevor es losgeht, zückt der Tätowierer den Nassrasierer – aber warum ist das so und wachsen die Haare nach dem Stechen überhaupt wieder nach?
Gerade bei Tattoo-Jungfrauen sammeln sich vor dem Stechen einige Fragen. Wird es wehtun? Wie lange dauert das Abheilen? Oder auch: Wachsen Haare an einem Tattoo wieder nach? Mit letzterer Frage haben wir uns in diesem Artikel beschäftigt und mit einem Experten gesprochen.
Warum wird vor dem Tätowieren rasiert?
Um die Rasur kommt man bei Tätowieren nicht herum, wie uns Florian Riffel, der Geschäftsführer vom Tattoo-Studio Autark in Berlin, erklärt. „Man sollte stets die Haare rasieren, da sonst unschöne Haarwurzelentzündungen auftreten können!“, so der Tattoo-Experte. „Die Pigmente werden in die Dermis, die sogenannte Lederhaut, eingearbeitet, wo sich auch die Haarwurzel befindet.“
Wird nicht rasiert, könnten durch das Einarbeiten mit der Nadel die Härchen umgebogen und zurück in die Haarwurzelkanäle gedrückt werden. Dadurch bestehe die Gefahr, dass Farbreste, Vaseline oder Hautschüppchen ebenfalls in den Kanälen landen und dort Entzündungen verursachen, gibt der Experte zu bedenken.
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Wachsen Haare an einem Tattoo wieder nach?
Aber werden die Haarfollikel durch das Tätowieren derart geschädigt, dass die Haare nach dem Tattoo nicht mehr nachwachsen? Riffel gibt Entwarnung: „Die abrasierten Haare wachsen ganz gewöhnlich nach!“
Wer sich allerdings an seinem Tattoo satt gesehen hat und es wieder loswerden möchte, muss mit einem dauerhaften Kahlschlag an der Stelle rechnen, wie Tätowierer Riffel weiß: „Wird Tattoofarbe gelasert, kann man die Körperbehaarung in diesen Bereichen verlieren.“ Das gleiche Spiel ist es übrigens auch andersherum: Will man seine Körperbehaarung dauerhaft loswerden und entscheidet sich für eine Laserbehandlung, kann das Tattoo-Motiv dabei ebenfalls zerstört werden.
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Wie verändert der Alterungsprozess mein Tattoo?
Die konstante Zellerneuerung unseres Körpers ist für die Regeneration unseres Hautbilds unentbehrlich. Aber sie hat auch eine negative Wirkung auf Tattoos, da sie das Verschwimmen, Verblassen und Ausfransen der Motive begünstigt. In den meisten Fällen sind die Veränderungen der Tattoos aber relativ undramatisch. Vor allem großflächige Motive behalten auch im Alter ihren Erkennungswert. Das A und O ist dabei die richtige Pflege.