3. Januar 2018, 13:26 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Das sind mal Haare! Der türkische Barbier Berat Polatoglu aus Diyarbakır hat mit diesem Instagram-Video gerade einen viralen Hit gelandet. Knapp 1,4 Millionen klickten das Mini-Video über den Mann mit dem Fell innerhalb vier Tagen an – so viele Views schafft selbst Instagram-Queen Kim Kardashian (37) nicht in einer Woche. Doch neben dem unglaublichen Vorher-Nachher-Bildern, stellt sich noch eine ganz andere Frage: Kann soviel Haarwuchs normal sein?
So richtig weggucken kann man beim Anblick dieser Rückenhaare nicht. Berat Polatoglus Kunde ist (mindestens) am gesamten Oberkörper und an den Armen von Haaren übersät. Dank der Körperbehaarung erkennt man keine wirkliche Frisur beim Kunden. Doch der Barbier zeigt im Instagram-Video die beeindruckende Transformation: Mit Schere, Lockenstab und Föhn bekommt Berat Polatoglus tatsächlich eine Frisur hin.
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Doch dieses haarige Video polarisiert. Obwohl wir im Jahr 2018 sind und nach den diversen Debatten über Achselbehaarung bei Frauen und Bodyshaming-Debatten eigentlich auch in puncto Männerbehaarung weiter sein sollen, finden sich neben dem Mini-Video noch immer Kommentare wie „fucking disgusting“ oder Vergleiche mit Star-Wars-Charakter Chewbacca. Das ist fies. Und unnötig.
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Exzessive Körperbehaarung kann eine Krankheit sein
Übermäßige Körperbehaarung kann von einer Krankheit herrühren. Die nennt sich Hypertrichose. Dr. Uwe Schwichtenberg hat sich das Instagram-Video angeschaut und erklärt gegenüber STYLEBOOK: „Dies ist eine Hypertrichose, da es sich um vermehrte Behaarung handelt. Und in Deutschland würde man es sicher als ,krankheitswertige Störung‘ einstufen. Etwas weniger ausgeprägt könnte es aber in der Türkei durchaus als konstitutionell ethnische Hypertrichose verstanden werden.“ Die Behaarung kann bei Hypertrichose auf eine Stelle begrenzt sein oder am gesamten Körper auftreten. Die Ursachen sind unterschiedlich: „Hypertrichosen können bei Geburt bestehen oder erworben werden“, erklärt Prof. Dr. Dietrich Abeck gegenüber STYLEBOOK. „Sie können unter anderem durch Medikamente (Antidepressiva, Zytostatika und ähnliche) ausgelöst werden, hormonelle Ursachen haben oder bei Stoffwechsel-Erkrankungen auftreten.“ Der Experte weiß: „Eine solche Abweichung von der Normalität verursacht manchen Männern psychische Probleme. Andere wiederum sind stolz auf ihren starken Haarwuchs und erachten dies als ein Zeichen besonderer Männlichkeit.“
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Doch was tun, wenn Mann nicht mit dieser extremen Behaarung leben möchte? Ganzkörper-Epilation ist laut Abeck eine Lösung. Er erklärt: „Eine dauerhafte Epilation ist heute mittels moderner Lasertechnik möglich, es sind jedoch circa 30 Sitzungen notwendig. In diesen ausgeprägten Fällen werden die Kosten auf ärztlichen Antrag in der Regel von den Krankenkassen übernommen“ Schwichtenberg wirft jedoch ein: „Vorsicht, dauerhaft heißt nicht lebenslang!“
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