16. Juni 2014, 15:12 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Der metrosexuelle Mann hat einen Nachfolger: der Spornosexuelle! Bei ihm kommt es weniger darauf an wie die Klamotte, sondern der Körper des Typs darunter aussieht.
Auf Instagram und Co. ist es längst zu beobachten: Sowohl Promi-Frauen als auch -Männer präsentieren ihre knackigen Körper so wenig bekleidet wie möglich.
Nun gibt es für diesen neuen Männer-Spleen auch einen Namen: spornosexuell. „Sporno“ leitet sich ab vom Ausdruck „when sport meets porn“ („wenn Sport und Porno sich verbinden“). Geprägt hat ihn der britische Journalist und Schriftsteller Mark Simpson, der bereits 1994 den Begriff metrosexuell einführte und damals eine neue Lifestyle-Welle auslöste.
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Wir erinnern uns: Der metrosexuelle Mann, hauptsächlich verkörpert durch David Beckham zur Jahrtausendwende, war jener, der plötzlich Körperhygiene entdeckte, sich die Nägel lackierte und die Haare färbte, „Vogue“ und „GQ“ las, um sich modisch zu orientieren, und sich sogar im Intimbereich rasierte.
Diesen Typ gibt es laut Mark Simpson aber nicht mehr, der metrosexuelle Mann habe sich weiterentwickelt. „Der Spornosexuelle ist die extremere, übersexualisierte und körperfokussierte Version des ‚Metros‘“, schreibt Simpson in einem Artikel im britischen „Telegraph“.
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Was definiert den Spornosexuellen?
Der Sporno liebt seinen Körper und seine Muckis. Heißt: Sein Zuhause ist nicht mehr die Herren-Boutique, sondern das Gym. Sein Geld gibt er nicht mehr vorrangig für die neueste Mode aus, sondern für die Ertüchtigung seines Körpers. Dem Sporno kommt es nicht allein darauf an, was er trägt, sondern wie der Körper unterm Designer-Outfit aussieht. Und: Der gestählte Leib wird bei jeder sich bietenden Gelegenheit entblößt und präsentiert.
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Simpson: „Männer wollen heute für ihren Körper begehrt werden, nicht für ihre Garderobe.“ Der eitle Mann galt laut Simpson lange als pervers. Die plötzliche Lust der Männer an der eigenen, nackten Erscheinung ist für den Journalisten eine ganz natürliche Entwicklung im Paarungsverhalten mit seinen emanzipierten Genossinnen. Spornosexualität macht den Narziss endlich gesellschaftsfähig.
Ob Frauen die neue Männer-Freizügigkeit nun durchweg gut finden, muss jede selbst entscheiden. Doch in einem Punkt können wir endlich aufatmen: Metrosexuelle Statussymbole wie blonde Strähnchen und Diamant-Ohrstecker bei Männern sind endgültig passé.
Sind Sie auch schon spornosexuell? Der „Telegraph“ hat einen Test entwickelt, um das herauszufinden.