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Stilexperte kritisiert Seehofers Team

Was MANN beim Anzug alles falsch macht

Dass dieses Foto für Aufruhe sorgen würde, war schnell klar –  denn der erste Aufreger sticht direkt ins Auge: Hier stehen nur Männer! Frauen hätten diesem Team nicht nur politisch gut getan, auch modisch hätten sie sicherlich für Ausgleich gesorgt, denn hier ging stilistisch einiges daneben. So meldete sich auf Twitter prompt ein britischer Schneider, der ein vernichtendes Urteil über den Kleidungsstil ALLER hier zu sehenden Politiker fällt:

Der Berliner Modeexperte und Autor des Ratgebers in allen Stilfragen „Der Gentleman“, Bernhart Roetzel, ist dennoch nicht geschockt: „Ehrlicherweise sieht man hier die üblichen Fehler: Zu kurz, zu eng, zu lang – aber das große Ganze ist nicht auch nicht schlimmer als in den meisten deutschen Firmen.“

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Was machen die deutsche Anzugträger falsch?

Für Bernard Roetzel steht dieses Bild für die Modemisere in vielen Büros – wirklich gut ist hier keiner angezogen. Alle Herren haben die falsche Ärmellänge, entweder zu lang oder zu kurz, bei fast allen sitzen die Hosen nicht optimal. „Typischerweise kennen die meisten Männer ihre Größen einfach nicht, oder sie werden falsch beraten“, erklärt Roetzel. Schuld an der schlecht sitzenden Hose sei aber oft der mehr oder weniger kleine Bauch, der sich bei vielen Herren unter dem Sakko verbirgt: „Diese Hose sitzt dann meist unter dem Bauch und wird von einem Gürtel gehalten – und rutscht irgendwann runter,“ so der Modeexperte. Abhilfe können hier ganz einfache Hosenträger schaffen, die die Hose in Form halten. Wem diese zu altmodisch sind, kann sie auch unter einer Weste verdecken, denn der Dreiteiler ist nicht nur ein Klassiker sondern gerade auch wieder im Trend.

Macht vor, wie es geht: Stilexperte Bernard Roetzel im perfekt sitzenden Dreiteiler
Foto: Erill Fritz

Mildernde Umstände spricht der Modeexperte der Mannschaft dennoch zu: „Man sieht den Anzügen an, dass dem Foto eine längere Sitzung vorangegangen ist, das hinterlässt Knitterfalten in den Hosenbeinen,“ erklärt Roetzel und ergänzt: „Wer schlau ist, zieht die Hose für das Pressefoto aber zumindest nochmal hoch, so dass sie nicht hängt.“ Dem neuen Innen- und Heimatminister Horst Seehofer hätte Bernard Roetzel zur „Uniform des Politikers“ geraten, wie er sie nennt: „Mit einem dunkelblauen Anzug, einem hellblauen Hemd und einer dunkelblauen Krawatte mit dezentem Muster, kann man nichts falsch machen.“ Abzuraten ist hingegen von weißen Oberhemden wie sie hier vor allem zu sehen sind, denn diese schmeicheln dem Teint nur selten. „Gerade auf Fotos und im Fernsehen machen sie oft blass.“

Modevorbild Helmut Kohl

Die Grande Nation der Mode, Frankreich, zeigt, wie es geht: Ex-Staatspräsident Nicolas Sarkozy musste zwar politisch abdanken, war aber stets gut gekleidet. Aber auch ein deutsches Vorbild nennt Bernard Roetzel, das vielleicht überrascht: „

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No-Go beim Anzug sind braune Schuhe

Ein Detail, das nicht nur dieser Herrenrunde durchgegangen ist, sondern immer wieder passiert – die richtigen Schuhe machen das Outfit! „Die Schuhe, die wir hier sehen, sind alle schlecht geputzt, teilweise abgelaufen.“ Mit gepflegten schwarzen oder dunklen Schuhen ist man stets gut gekleidet, gerade wenn die Termine auch vom Tag bis in den späten Abend andauern können. Denn abends sind braune Schuhe eigentlich ein No-Go! Der Schuh ist das wichtigste Accessoire zum Anzug, die Hose sollte auf der Mitte des Spanns enden, so dass man nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig sieht.

Die dürfen das: Wer sein ganzes Outfit im Blick hat und seine Schuhe pflegt, darf auch braunes Leder tragen
Foto: Getty Images

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Die richtige Passform muss nicht teuer sein

Ein gutes Büro-Outfit, nicht nur für Politiker, muss nicht teuer sein. „Das wichtigste ist die optimale Passform. Wer seine Maße kennt, kann auch von der Stange kaufen,“ sagt der Experte. Generell empfiehlt er immer das maximale Budget für seine Arbeitsuniform einzukalkulieren, schließlich ist dieser Look die optische Visitenkarte. Bernhard Roetzel empfiehlt bei der Wahl der Kleidung das eigene Image im Kopf zu behalten. Man sollte sich immer überlegen, wie man auf sein Gegenüber wirken will. „Suchen Sie in Ihrer Stadt einen familiengeführten Herrenausstatter auf oder den Schneider ihres Vertrauens.“

Bernhard Roetzel macht Mut: „Ziel sollte es sein, dass Sie ins Büro kommen und Ihre Kollegen sagen ‚Wow, siehst du toll aus, wo hast du das gekauft, da will ich auch hin!‘ Das wünschen wir auch der Runde um Horst Seehofer für ihren nächsten Auftritt.

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