1. Februar 2018, 12:29 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Marcus Schenkenberg (49) war DAS Männermodel der 90er-Jahre. Doch vom Glanz der alten Tage ist leider nicht viel übrig geblieben, statt auf den Laufstegen dieser Welt findet man den Schweden heute in zweitklassigen TV-Shows oder bei Kaufhaus-Modenschauen. Wie konnte das passieren?
Am Dienstag wurde im Berliner Kronprinzenpalais die pompös inszenierte Ausstellung „Gianni Versace Retroperspektive“ (31.01. bis 13.04. 2018) eröffnet. Für das Show-Opening am Abend wurden aus dem Archiv nicht nur 300 Kollektionsteile der letzten vier Jahrzehnte herausgekramt, sondern auch alte Wegbegleiter von Gianni Verace (†50). Ganz vorne in der Front Row: Marcus Schenkenberg, einst Muse der italienischen Design-Ikone. Leider liegt die Betonung auf einst: Der 49-Jährige hat nur noch wenig gemeinsam mit jenem Model, das die Wände so vieler Teenie-Mädchenzimmer zierte: Der Blick gequält, die Mimik seltsam verzerrt, und der Selbstbräuner gab zwar dem Gesicht Farbe, schaffte aber nicht den Übergang zum Hals. Der einst „schönste Mann der Welt“ wirkte wie die Karikatur seiner selbst.
Wir sind auch auf Flipboard: stylebook_de – hier folgen!
Die glanzvolle Karriere
Dabei lebte der Schwede, der eigentlich Basketball-Profi werden wollte, einst den wahrgewordenen Prinzentraum. Entdeckt wurde Marcus Schenkenberg mit seinem sonnenbegräunten Sixpack beim Rollerskating 1989 in Los Angeles. 1991 folgte der Model-Durchbruch mit einer Calvin-Klein-Kampagne, fotografiert vom Star-Fotograf Bruce Weber (71). Im selben Jahr schaffte es Marcus Schenkenberg als erster Mann auf das Cover des legendären Modemagazins „Harper’s Bazaar“. Und so wurden die 90er-Jahre seine Zeit: Es folgten Shootings mit Superfotografen und weiblichen Supermodels, es gab kaum eine Werbekampagne, in der der Schwedenhappen mit seinem „Signature-Piece“, dem Sixpack, nicht zu sehen war. Seitdem gilt der 1,93 Meter große Schwede als das bestbezahlte Model der Welt – bis heute. Das „People With Money“-Magazin berichtet in seiner aktuellen Ausgabe, dass Schenkenberg immer noch ein Topverdiener und den Models ist, sein Vermögen im Jahr 2017 wird auf umgerechnet 60 Millionen Euro geschätzt.
Auch interessant: Was machen die Talkshow-Moderatoren aus den 90ern heute?
Anzeige: Das perfekte Selfie-Puder gibt’s hier!
Auch privat war Schenkenberg sehr angesagt
In Marcus‘ glorreichen Neunzigern war auch privat bei ihm viel in Bewegung. Laut eigener Aussage auf seiner Homepage marcusschenkenberg.eu hatte er zahlreiche Affären und Beziehungen mit prominenten Damen. So zählen zu seinen Verflossenen unter anderem Nicky Hilton (34), Jessica Simpson (37) und sogar Mariah Carey (47). Richtig berühmt wurde er mit seiner Beziehung zu Pamela Anderson (50), mit der Schenkenberg von 2000 bis 2001 zusammen war. Aktuell ist sein Beziehungsstatus Single.
Der Abstieg aus dem Model-Olymp
Doch irgendwann in den 00er-Jahren wurde es ruhig um den schönen Marcus, zumindest in der Modebranche. Statt vor der Linse eines Star-Fotografen sah man den Wahl-Amerikaner jetzt in zweitklassigen, deutschen TV-Sendungen: Bei Stefan Raabs Wok-WM im Jahr 2010, beim „Promi-Boxen“ 2014 auf ProSieben und bei RTL2 suchte er im selben Jahr nach einem neuem Zuhause („Promis suchen ein Zuhause“). Außerdem schrieb der Schwede mit niederländischen Wurzeln ein mittlerweile längst in Vergessenheit geratenes Buch („Marcus Schenkenberg, New Rules“), nahm einen Song auf, den keiner (mehr) kennt („La chica Marita“) und designte 2009 eine Perlenschmuck-Kollektion, die schon seit geraumer Zeit nicht mehr erhältlich ist.
Auch seine letzten Model-Jobs werfen Fragen auf. Bei der „Lambertz Monday Night 2011“ stolzierte Schenkenberg in einem Superman-Keks-Kostüm über den Laufsteg und bei der „Gianni Versace“-Show im Kaufhaus-Stil in Berlin gab es lediglich gefühlten Mitleids-Applaus.
GQ-Award in Berlin Donatella Versace, was hast du dich verändert!
Supermodel der 90er im TV Das macht Supermodel Nadja Auermann heute
Alles Gute zum 50. Geburtstag 5 Dinge, die Sie noch nicht über Liz Hurley wussten
Vom Catwalk auf den OP-Tisch
Soweit, so schlimm. Doch es sollte noch schlimmer kommen: 2014 legte sich Marcus Schenkenberg medienwirksam unters Messer. In der bekannten Bodenseeklinik vom Schönheitschirurg Professor Dr. Werner Mang unterzog er sich einem Vampir-Lifting – begleitet wurde er dabei von mehreren Kamera-Teams.
Doch das scheint nicht der einzige Eingriff gewesen zu sein: Seine Haut wirkt mit fast 50 immer noch extrem straff, lässt wenig Regung zu. Irgendwie ist vom einst „schönsten Mann der Welt“ nicht mehr viel Schönes übrig geblieben.
Wir sind auch auf Instagram – hier folgen!