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Ahlers AG in Not

Die bekannten Marken Baldessarini, Pierre Cardin und Otto Kern melden Insolvenz an

Die Ahlers AG meldet Insolvenz an
Könnte das bald der Vergangenheit angehören? Die Welle der Insolvenzen in der Modebranche nimmt nicht ab Foto: picture alliance/dpa | Thomas Banneyer
Redakteurin bei STYLEBOOK

24. April 2023, 17:33 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Momentan jagt eine Insolvenznachricht die andere. Nachdem erst vor wenigen Tagen das Unternehmen Gerry Weber ein Sanierungsverfahren angekündigt hatte, folgt jetzt die nächste Hiobsbotschaft. Die Ahlers AG hat einen Insolvenzantrag gestellt. Dabei handelt es sich um den Mutterkonzern der bekannten Marken Baldessarini, Pierre Cardin und Otto Kern. STYLEBOOK fasst alle Details zusammen.

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Erst wenige Tage ist es her, dass die Gerry Weber International AG beim Essener Amtsgericht die Einleitung eines Verfahrens nach dem Gesetz über den Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen beantragte. Jetzt hat es auch die Ahlers AG, mit den Marken Baldessarini, Pierre Cardin und Otto Kern, getroffen.

Ahlers AG droht Zahlungsunfähigkeit

Um die Ahlers AG, mit Sitz in Herford (Nordrhein-Westfalen), steht es nicht gut. Wegen drohender Zahlungsunfähigkeit, hat der Vorstand entschieden, für die Ahlers AG sowie für die Tochtergesellschaft Ahlers P.C. GmbH und sechs weitere Gruppengesellschaften Insolvenzanträge zu stellen. Darunter sind auch die bekannten Marken Baldessarini, Pierre Cardin und Otto Kern. Baldessarini und Pierre Cardin produzieren Herrenmode im hochpreisigen Segment. Otto Kern neben Bekleidung aber auch Wohnaccessoires und Damen-Parfüms und Damen-Accessoires wie z. B. Handtaschen.

Folglich sind die geplanten Insolvenzanträge eine Konsequenz aus den Entwicklungen der letzten Monate. Denn die zurückhaltende Kaufkraft der Kunden, aufgrund der Corona-Pandemie und anhaltenden Inflationskrise, bekam das Unternehmen stark zu spüren, wie die Wirtschaftswoche berichtete.

Geschäfte von Ahlers AG laufen weiter

Im Geschäftsjahr 2020/21 soll der Umsatz des Unternehmens 143 Millionen Euro betragen haben, davon wurden über 70 Prozent von den Marken Baldessarini, Pierre Cardin und Otto Kern erwirtschaftet. Aktuell sollen die Insolvenzanträge keine Auswirkungen auf das laufende Geschäft der Ahlers-AG-Marken haben. Auch die Tochtergesellschaften im Ausland betrifft das vorerst nicht.

Insgesamt beschäftigt das Unternehmen rund 1700 Mitarbeiter, davon sind jedoch nur rund 400 Beschäftigte von den aktuellen Geschehnissen betroffen. Sie sollen für die Monate April, Mai und Juni ein Insolvenzgeld von der Bundesagentur für Arbeit erhalten.

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Pierre Cardin arbeitete einst für Dior

Pierre Cardin, war ein französischer Modedesigner und Namensgeber seiner gleichnamigen Modemarke. Er startete seine Karriere beim Modehaus Paquin. Es folgten namhafte Stationen bei Dior und Schiaparelli. Cardin arbeitete bis zu seinem Tod im Jahr 2020 an aktuellen Kollektionen, u. a. entwarf er auch Unterwäsche für den Discounter Lidl. Seit 1992 gehört die Marke Pierre Cardin bereits zur deutschen Ahlers AG.

Werner Baldessarini startete bei Hugo Boss

Werner Baldessarini ist ein österreichischer Modedesigner und ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Hugo Boss AG. Mitte der 70er-Jahre startete Werner Baldessarini seine Karriere als Designer bei Hugo Boss. Die Marke Baldessarini wurde 1993 gegründet und steht für hochpreisige Herrenmode und gehörte Anfangs noch zur Hugo Boss AG. 2004 wurde Baldessarini ausgegliedert und 2006 von der Ahlers AG übernommen. Ein Jahr später stieg Werner Baldessarini aus dem Unternehmen aus.

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Otto Kern ist bekannt für Bekleidung und Accessoires

Nach einem abgebrochenen Studium gründete der Modeunternehmer Otto Kern die Otto Kern GmbH & Co. KG. Die Marke Otto Kern ist bekannt für Herrenbekleidung, Accessoires und Damen-Düfte. Im Jahr 2000 verkaufte er erstmals Anteile an die Ahlers AG. Nach und nach gingen weitere Anteile über und mittlerweile gehört die Marke Otto Kern zu 100 Prozent zur Ahlers AG. Kurz nach dem Verkauf zog sich der Unternehmer aus der Öffentlichkeit zurück. Am 11. Dezember 2017 wurde Kern tot auf einer Terrasse in Monaco aufgefunden. Er soll beim Versuch, eine Satellitenschüssel einzustellen, aus dem 13. Stock seines Apartments gefallen sein.

Quelle
Themen Insolvenz
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