20. März 2022, 19:49 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Die Anpassung der Hautpflegeroutine an den Hauttyp – von sehr trocken bis zu ölig – ist essenziell, um die gewünschten Resultate zu erzielen. Ebenso wichtig ist es, diese auf den Hautton bzw. die Hautfarbe abzustimmen. Worauf man achten sollte, erklärt eine Dermatologin.
Übersicht
Warum braucht dunkle Haut spezielle Hautpflege?
Warum braucht dunkle Haut spezielle Hautpflege? Genetisch bedingt sind Menschen mit melaninreicher Haut anfälliger für bestimmte Hautprobleme. „Das liegt daran, dass die Pigmentzellen bei dunkler Haut größer und anders angeordnet sind als bei anderen Hauttypen. Dadurch verhalten sie sich reaktiver und neigen eher zu verschiedenen Arten von Verfärbungen“, weiß Dermatologin Susanne Steinkraus.
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Welche speziellen Bedürfnisse hat dunkle Haut?
Fahler Hautton
„Dunkle Haut neigt dazu, bei unzureichender Feuchtigkeitszufuhr nicht nur trockene Partien zu entwickeln, sondern auch grau und fahl auszusehen“, so Steinkraus. Die richtige Feuchtigkeitspflege kann wieder für einen strahlenden Teint sorgen.
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Hyperpigmentierung/Hypopigmentierung
Des Weiteren kann UV-Strahlung schnell zu Hyperpigmentierung, der Überproduktion von Melanin, führen. Die melaninproduzierenden Zellen reagieren stärker auf bestimmte Arten von Hautverletzungen und Entzündungen. Deshalb treten häufiger De- oder Hyperpigmentierungen auf, z.B. bei Pickelchen, Akne oder auch Mückenstichen.
Hypertrophe Narben
Dunkle Hauttypen neigen zu überschiessender Narbenbildung. Nach kleinen Entzündungen kann es bereits zu Pigmentverschiebung und vermehrter Gewebebildung kommen. Häufig jucken diese Hautareale zusätzlich, was das ganze Entzündungsgeschehen durch wiederholtes Kratzen noch verstärkt. Dies führt vor allem bei postinflammatorischer Hyperpigmentierung, also der übermäßigen Melaninproduktion im Heilungsprozess, zu deutlich sichtbaren oder sogar hypertrophen Narben, die oft als optischer Makel empfunden werden.
Laserempfindlichkeit
Besondere Vorsicht ist bei einer geplanten Laserbehandlung geboten. Diese sollte vorab unbedingt testweise an einer wenig sichtbaren Stelle gemacht werden, da dunkle Haut zu Laserempfindlichkeit und daraus resultierender Narbenbildung sowie Pigmentverschiebung neigt. Dies liegt unter anderem an der erhöhten Dichte der Hornschicht.
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Die beste Hautpflege für dunkle Haut
Es gibt eine ganze Reihe von Hautpflegeprodukten, die zu einer gesünderen Haut beitragen und speziell dunkle Haut schützen und pflegen. Hier finden Sie die von unserer Expertin empfohlenen essenziellen Hautpflege-Inhaltsstoffe, die in Ihrer Hautpflegeroutine nicht fehlen sollten:
1. Schützende Antioxidantien
Antioxidantien sind der effektivste Inhaltsstoff, um die Haut vor schädigenden Umwelteinflüssen, freien Radikalen, zu schützen. „Sie helfen außerdem dabei, Fältchen und anderen sichtbaren Zeichen der Hautalterung entgegenzuwirken. Außerdem haben sie feuchtigkeitsspendende und entzündungshemmende Eigenschaften“, so Dr. Steinkraus. Somit empfiehlt sich dieser Inhaltsstoff für alle Hauttypen.
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2. Vitamin C gegen Hyperpigmentierung
Ein wichtiges Antioxidans ist Vitamin C, auch L-Ascorbinsäure genannt. Es regt die Kollagenproduktion an und mindert UV-Schäden sowie Hyperpigmentierung. Speziell dunkle Haut profitiert von dieser aufhellenden Wirkung und seiner Eigenschaft, freie Radikale zu zerstören.
3. Hyaluronsäure für die Feuchtigkeitsversorgung
Um dem Feuchtigkeitsverlust der Haut vorzubeugen, empfiehlt sich für nahezu alle Hauttypen der Inhaltsstoff Hyaluronsäure. „Hyaluronsäure ist ein sehr gut verträglicher Wirkstoff, der als Feuchtigkeitsspender fungiert und hilft, diese Feuchtigkeit auch in der Haut zu binden“, weiß Steinkraus. So kann sie bei dunkler Haut einem gräulichen, fahlen Hautton entgegenwirken und der Haut ein strahlendes Aussehen schenken.
4. Retinol für jugendliches Aussehen
Retinol wird als die Wunderwaffe gehandelt, um klinisch erwiesen dem Alterungsprozess der Haut entgegenzuwirken. Besonders interessant ist auch seine Wirksamkeit bei der Behandlung von Akne und Hyperpigmentierung, was ihn für dunkle Haut so interessant macht. Da Retinol ein sehr konzentrierter Wirkstoff ist, der oftmals Irritationen und Trockenheit verursacht, empfiehlt es sich, zunächst mit einer niedrigen Dosierung zu beginnen und am besten schon vorab Ihrem Dermatologen für eine Hautanalyse zu konsultieren.
5. Produkte mit aufhellenden Eigenschaften
„Pigmentverschiebungen treten bei dunkler Haut extrem häufig auf. Deshalb empfehle ich hochwirksame Seren mit aufhellenden Eigenschaften, um Hyperpigmentierung und dunkle Flecken zu behandeln sowie den Hautton auszugleichen“, so Dr. Steinkraus. Beliebte Inhaltsstoffe mit aufhellender Wirkung sind etwa Kurkuma-Extrakt, Niaciamid oder auch Vitamin C.
6. Täglicher Sonnenschutz für gesunde Haut
Das Wichtigste zum Schluss: Wir alle wissen, wie wichtig die tägliche Verwendung von Sonnenschutzmitteln für die Gesundheit der Haut ist. Dies gilt selbstverständlich auch für dunkle Haut. „Ein täglicher Lichtschutzfaktor von mindestens SPF 30 ist die Grundlage, um Hyperpigmentierung sowie Hautkrebs vorzubeugen“, erklärt Frau Dr. Steinkraus.
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Quelle
– mit fachlicher Beratung von Frau Dr. med. Susanne Steinkraus, Praxis für Dermatologie und Ästhetische Medizin in Hamburg