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„Free the Nipple“-Bewegung

Ex-GNTM-Kandidatinnen Vanessa Tamkan und Elena Carrière mit wichtiger Message auf Instagram

Vanessa Tamkan und Elena Carrière unterstützen die „Free the Nipple“-Bewegung
Vanessa Tamkan und Elena Carrière unterstützen die „Free the Nipple“-Bewegung Foto: Getty Images
Redakteurin bei STYLEBOOK

6. März 2023, 13:10 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Nackte Oberkörper und sichtbare Brustwarzen sind auf Instagram und Facebook gang und gäbe – sofern sie zu einem Mann gehören. Weibliche Brustwarzen fallen stets der Zensur zum Opfer. Immer wieder protestieren Frauen in den sozialen Netzwerken für mehr Gleichberechtigung in der „Free the Nipple“-Bewegung, so wie jetzt auch die beiden Ex-GNTM-Kandidatinnen Vanessa Tamkan und Elena Carrière. Eine Debatte, die seit Jahren für hitzige Diskussionen sorgt und schon bald eine Wendung erfahren könnte. STYLEBOOK fasst alle Details zusammen.

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In den letzten Jahren hat sich hinsichtlich Gleichberechtigung von Frauen schon einiges getan, doch längst genießen Frauen nach wie vor nicht dieselben Rechte wie Männer. Sei es der Gender-Pay-Gap oder aber auch die Darstellung von nackten Brustwarzen in den sozialen Netzwerken. Denn während freie Oberkörper von Männern auf Instagram und Facebook quasi zum Tagesgeschäft gehören, werden nackte Frauen-Nippel von den Plattformen entfernt, da diese gegen die Richtlinien verstoßen. Ein Fakt, gegen den sich viele Frauen auflehnen.

Elena und Vanessa unterstützen „Free the Nipple“-Bewegung

Zwei von ihnen sind die ehemaligen GNTM-Kandidatinnen Vanessa Tamkan und Elena Carrière. Schon vor einigen Tagen postete Vanessa eine Reihe von Fotos von sich in einem transparenten BH mit Blumenapplikationen, durch den ihre Brustwarzen durchscheinen. Die hat sie, gemäß der Instagram-Richtlinien, aber verdeckt. Dazu schrieb sie: „Ich schätze, ihr stimmt mir alle zu! Befreit die…“ Außerdem fügte sie hinzu: „Nur weil ich kein Mann bin.“ Auch GNTM-Kollegin Elena Carrière hat eine klare Meinung zu dieser Debatte und postete ein Oben-ohne-Foto von sich auf Instagram. Das versah sie mit den Worten: „Neues Gesetz zur Legalisierung weiblicher Brustwarzen auf Instagram. Ohne sie zu sexualisieren. Sind wir schon so weit?“

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„Free the Nipple“-Debatte: Follower sind geteilter Meinung

Auch wenn Vanessa Tamkan und Elena Carrière mit Sicherheit vielen aus der Seele sprechen, wird auch in der Kommentarspalte der beiden Posts klar, dass die Instagram-User dem Thema gespalten gegenüber stehen. Neben allerhand Zuspruch kommentierte auch eine Userin: „Ich fand die 90er, als Frau sehr anstrengend, als wirklich ÜBERALL Brüste zu sehen waren … in jedem Film nach spätestens 15 Minuten hatte sich die weibliche Rolle oben ohne gezeigt. (…) Ich war damals so voller Minderwertigkeitskomplexen, weil ich mich ewig verglichen habe. Ich fand es eigentlich ganz angenehm, dass die Frau etwas entsexualisiert wurde. Darum verstehe ich den Ansatz nicht so genau, warum wir wieder dahin zurückwollen. Natürlich kapiere ich das Argument, wenn Männer, warum dann Frauen nicht. Aber es liegt halt in der menschlichen Natur, dass eine weibliche Brust, was anderes symbolisiert als die männliche.“

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In einem weiteren Kommentar heißt es wiederum: „Aber die Frage ist, wäre die Gesellschaft schon bereit dafür? Einige Kommentare von Männern dazu lassen erahnen: nein. Denn Brüste werden immer noch sexualisiert.“

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Kommt die Wende in der Nippel-Debatte?

Kommt es jetzt zur Wende in der „Free the Nipple“-Debatte? Bereits im Januar dieses Jahres empfahl das Meta-Kontrollgremium „Oversight Board“, die Richtlinien von Facebook und Instagram zu überarbeiten, um „klare, objektive und die Rechte achtende Kriterien für den Gemeinschaftsstandard für Nacktheit und sexuelle Handlungen Erwachsener zu definieren“. Die Empfehlung des Aufsichtsrats bezieht sich vor allem auf Menschen, die sich weder als männlich noch als weiblich identifizieren, denn ein Fall aus den USA machte auf diesen Missstand aufmerksam. Ein US-amerikanisches Pärchen, beide identifizieren sich als transgeschlechtlich und nicht-binär, wollte mit einem Post auf eine bevorstehende Brustverkleinerung aufmerksam machen. Sie posteten hierzu ein oberkörperfreies Bild – der Post wurde aufgrund der strengen Richtlinien von Instagram entfernt. Das Paar reichte eine Beschwerde ein und erzielte damit einen Erfolg.

Denn, in den aktuell geltenden Richtlinien werden trans- und nicht-binäre Menschen nicht berücksichtigt. Laut einer Empfehlung des „Oversight Boards“ heißt es jetzt: „Die Beschränkungen und Ausnahmen der Regeln für weibliche Brustwarzen sind umfassend und verwirrend, insbesondere was Transmenschen und nicht-binäre Personen angeht.“ Der Facebook- und Instagram-Mutterkonzern Meta hat nun 60 Tage Zeit, um auf die Empfehlung zu reagieren. In der Vergangenheit hat Meta sich an die Empfehlungen des Aufsichtsrats gehalten. Und auch, wenn in dieser Empfehlung die Darstellung von unbedeckten weiblichen Brustwarzen noch nicht mit einbezogen sind, wäre es ein Schritt in die richtige Richtung, in der seit Jahrzehnten geführten Nippel-Debatte.

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