21. April 2023, 12:27 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Mit dem nächsten Friseurbesuch etwas für die Umwelt tun? Gar nicht so weit hergeholt, denn unsere Haare weisen Eigenschaften auf, die dazu beitragen können, Wasser von Ölen und Schmutz zu reinigen. Dabei helfen können die entwickelten Haarfilter von „Hair help the Oceans“. Das einzige, was Sie tun müssen? Haare spenden! STYLEBOOK erklärt, was hinter der Umweltinitiative steckt.
Haare schneiden und gleichzeitig der Umwelt etwas Gutes tun – eine simple, aber effektive Idee macht es möglich. Weniger Haarreste landen im Müll und unsere Meere werden ein wenig sauberer.
Haarreste als Schmutzfilter?
Jedes Jahr landen Tonnen an Haarresten nach einem Friseurbesuch im Müll. Die Möglichkeit, abgeschnittene Haare z.B. an Krebskranke zu spenden, ist bekannt. Was viele jedoch nicht wissen: nur die wenigsten Haare eignen sich tatsächlich für die Herstellung von Perücken – der Rest wird entsorgt. Das muss nicht sein!
Haare weisen eine besondere Eigenschaft auf, die sie auch nach dem Abschneiden noch behalten: Sie saugen Fett auf und sind somit ein ideales, natürliches Reinigungsmittel für Öl-, Benzin- oder Sonnencremereste im Meer. Bis zu acht Kilogramm Öl können dabei mit einem Kilo Haar aus dem Wasser gefiltert werden! Ob das Haar gefärbt ist, spielt dabei keine Rolle.
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Haare spenden und Meere retten
„Lasst uns gemeinsam das Meer retten!“ Das ist die Kernbotschaft der Umweltinitiative „Hair help the Oceans“. Sie wurde von Friseurmeister Emidio Gaudioso und Unternehmensberater Thomas Keitel ins Leben gerufen. Das Prinzip ist relativ simpel und nutzt die natürliche Adsorptionskraft (nicht zu verwechseln mit Absorption) der Haare, um Schmutz aus den Meeren zu ziehen. Adsorptionsmittel sind wasserunlöslich und binden Moleküle durch physikalische Kräfte an sich.
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Die Schritte vom Friseurbesuch bis zum reinigenden Haarfilter gestaltet sich dabei wie folgt: Verschiedene Salons sammeln abgeschnittene Haare und spenden diese an die Organisation Hair help the Oceans. Dort werden die Haarreste zu Filtern verarbeitet und können dort eingesetzt werden, wo man sie benötigt. Das können zum Beispiel Badestrände sein oder an Stellen, an denen Motorboote ankern und anlegen. Nach erfolgreichem Einsatz wird der Filter gereinigt und kann im Anschluss bis zu achtmal wiederverwendet werden.
In Deutschland gibt es etwa 83.000 Friseursalons. Friseure können sich als Partner der Umweltinitiative eintragen lassen und die abgeschnittenen Haare an die Organisation spenden. Einige Unternehmen, wie die Haircare Group oder Great Lengths unterstützen Hair Help the Oceans bereits.