24. März 2023, 14:12 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Nachdem Mugler Ende Januar ein Comeback auf dem Laufsteg gefeiert hatte, können sich Fans im Mai auf eine Zusammenarbeit mit dem schwedischen Modegiganten H&M freuen. Was bisher dazu bekannt ist, lesen Sie bei STYLEBOOK.
Manfred Thierry Mugler war ein exzentrischer Modeschöpfer, der mit glamourösen Auftritten und extravaganten Trends die Herzen großer Stars für sich gewann. Mit seinen bahnbrechenden Designs war er seiner Zeit immer voraus. Und sowohl nach seinem Austritt als auch nach seinem Tod schafft es die Marke durch hervorragende Nachfolger, sich immer wieder neu zu positionieren. Und 2023 scheint ein wichtiges Jahr für die Fashion-Brand sein: Nach dem Laufsteg-Comeback am 26. Januar 2023, wurde nun eine Zusammenarbeit mit H&M für Mai 2023 angesagt.
H&M x Mugler – eine unerwartete Zusammenarbeit
Nach früheren Partnerschaften mit Moschino, Simone Rocha und dem indischen Designer Sabyasachi schließt sich H&M diesmal mit Mugler zusammen. Die neue Kollektion, die unter der Leitung von Casey Cadwallader, dem Creative Director von Mugler, entworfen wird, „soll das einzigartige Design und die unverwechselbare Ästhetik der Marke aufgreifen“ und mit den erschwinglichen Preisen und dem Konfektionsangebot von H&M verbinden.
Es ist noch nicht bekannt, woraus die Kollektion bestehen wird, aber wir erwarten figurbetonte Designs und Silhouetten. Die Kollektion wird in ausgewählten H&M-Läden und im Online-Shop verfügbar sein. Zeitpunkt des Launches ist der 11. Mai 2023.
Thierry Mugler veränderte die Mode- und Beautyindustrie
Mugler revolutionierte die Modewelt in den 70er Jahren und gehörte neben Yves Saint Laurent und Jean Paul Gaultier zu den größten Modeschöpfern der Geschichte. Später eroberte er durch seine Zusammenarbeit mit Clarins auch den Beauty-Markt. Zu seinen bekanntesten Beauty-Schöpfungen zählen die Düfte „Alien“ und „Angel“. Im Januar 2021 starb Mugler überraschend. Er hinterließ seine Werke, jede Menge Eindruck und ein Imperium, welches jetzt wieder einen neuen Aufschwung genießt. Seine Stärke lag darin, sich und seine Kreationen immer wieder neu zu erfinden. Und dieser prägende Charakter bleibt der Marke weiterhin erhalten.
Mugler ist zurück in Paris
Auf der Pariser Couture-Week Ende Januar präsentierte sich die Marke vor einem Live-Publikum seit drei Jahren. Es wurde die Herbstkollektion 2022/2023 gezeigt, mit dem Prinzip „See-now-buy-now“. Heißt, um dem Bedürfnis der Verbraucher nach sofortiger Befriedigung gerecht zu werden, verkürzt dieses Geschäftsmodell die traditionelle Markteinführungszeit von sechs Monaten auf den Tag nach der Modenschau. Das schafft den Anreiz, die Mode sofort zu kaufen.
Cadwalladers letzte physische Show für Mugler fand Ende Februar 2020 statt, kurz bevor die Corona-Pandemie die Modewelt zum Stillstand zwang. Auch während der Pandemie erfand er die Marke und den Auftritt neu, fokussierte sich auf Shows in Videoformaten, für die er jede Menge Beifall erntete. Dort waren Stars wie Bella Hadid, Irina Shayk, Alek Wek und Soo-Joo Park in Mugler zu sehen. Mit diesen Formaten lernte das Modehaus, wie man die Menschen unterhält, überrascht und jede Menge Aufmerksamkeit erregt.
Mugler legte schon zuvor eine Laufsteg-Pause ein
Nach Thierry Muglers Rücktritt von seinem Modehaus im Jahr 2002 stellte das Unternehmen alle Laufsteg-Präsentationen bis 2011 ein. 2011 wurde Nicola Formichetti dann zum neuen Kreativdirektor ernannt, zwei Jahre später übernahm David Koma die kreative Führung. Der mit Abstand erfolgreichste Nachfolger von Mugler ist allerdings Cadwallader, der seine Vision und sein Talent im Modehaus vollends ausleben kann. Mittlerweile zählt er zu den bedeutendsten Stimmen der zeitgenössischen Mode. Seine Vorliebe für Kleidung mit formenden und architektonischen Dimensionen und sein Interesse für Kunst und Innenarchitektur spiegeln sich in den Kollektionen wider, die unter seiner kreativen Leitung umgesetzt wurden.
In die Fußstapfen eines solchen wichtigen Künstlers zu treten, ist für den gebürtigen Amerikaner eine große Ehre. In einem Interview erklärte er: „Natürlich ist es sehr berührend, Zugang zu 6000 Stücken zu haben, die sich im Archiv befinden. Es herrscht niemals ein Mangel an dieser Inspiration, die man aus dem Archiv ziehen kann, und sie ist so stark und über jeden Zweifel erhaben, dass es schlicht ein Luxus ist, diese Stücke studieren zu können. Selbst zu sehen, wie er mit Formen, Farben und Materialien gearbeitet hat, ist unglaublich interessant“. Cadwalladers Vision ist die Inspiration: „Ich möchte die Menschen kleiden, die mich inspirieren, und ich möchte, dass sie dieselbe Inspiration aus unserer Marke ziehen“, verriet er.
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Muglers Karriere begann schon früh
Der französische Modeschöpfer Manfred Thierry Mugler wurde am 21. Dezember 1948 in Straßburg geboren. Er absolvierte mit 14 Jahren eine Ausbildung zum Balletttänzer an der Opéra national du Rhin, studierte im Anschluss Kostümdesign an der École supérieure des Arts Décoratifs und kreierte schon in seiner Freizeit seine eigene Mode. In den 1970er Jahren gründete er seine Marke und beeinflusste vor allem in den 80er Jahren die Mode stark. Stars trugen seine Kleider voller Stolz – häufig waren es riesige und bunte Roben mit extravaganten Accessoires. Manfred Thierry Mugler war ein Perfektionist mit wachem Blick in die Zukunft.
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Muglers Tod mit 73 kam unerwartet
Am 23. Januar 2022, verstarb der 73-Jährige, nach Angaben seines Agenten Jean-Baptiste Rougeot, aufgrund natürlicher Umstände. Der französische Modedesigner, Regisseur und Unternehmers hinterließ eine große Lücke, jedoch auch jede Menge wertvolle künstlerische Inspiration mit den Werken, die er in Lebzeiten kreierte. Sein enormer Gestaltungswille sowie seine Fülle an Fantasie werden derzeit geehrt: Die Ausstellung „Thierry Mugler: Couturissime“, die seit 2019 stattfindet und derzeit in New York ausgestellt wird, ist eine Hommage an den Künstler, der mit seiner Kreativität und seinen Leidenschaften die Mode prägte.
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Der Grund für sein verändertes Aussehen
Muglers Optik war äußerst markant. Nachdem Mugler sich 2018 als Gastjuror bei „Germany’s Next Topmodel“ an der Seite von Heidi Klum zeigte, äußerten sich viele Zuschauer zu der veränderten Optik des französischen Designers. In einem Interview mit „Numéro Homme“ erklärte er 2017, was hinter seinem Aussehen steckt: „Ich habe mein Gesicht rekonstruieren lassen, nachdem ich einen schlimmen Unfall im Fitnessstudio hatte, bei dem mein Gesicht komplett zerschlagen wurde.“
Quellen