19. Oktober 2020, 4:26 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Normalerweise landen die Reste unseres morgendlichen Kaffee-Rituals im Biomüll. Nicht so bei unserer Autorin, die den dunklen Satz für ihre ganz persönliche Beauty-Routine entdeckt hat.
Von Gina Brinkmann
Immer schon hatte ich in der kalten Jahreszeit mit trockener, spröder Haut zu kämpfen, testete mich durch unzählige Produkte, die Linderung versprachen. Vor gut sechs Jahren dann weckte ein neuer Trend mein Interesse, der nicht nur das Problem der trockenen Haut lösen sollte, sondern ganz nebenbei versprach, Cellulite zu verringern: „Coffee Scrub“ hieß das Zauberwort, der allerneuste Hype aus Australien. Ich war direkt Feuer und Flamme, aber Preis, Versandkosten und die Zollgebühren ließen mich zurückrudern und zwangen mich, anderweitig kreativ zu werden.
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Die Lösung war eigentlich gar nicht so schwer zu finden, schließlich ist Kaffee das beliebteste Heißgetränk der Deutschen und findet sich in fast jedem Haushalt wieder – so auch in meinem. Da es ihn bei uns in Kapselform gab, entfernte ich die Folie einer gebrauchten Kapsel und gab etwas Kaffee in eine kleine Schüssel. Dazu einen Schuss Honig und fertig war das, was bis heute der unangefochtene Favorit in meiner Beauty-Routine ist. Mindestens einmal in der Woche trage ich die angerührte Masse auf das Gesicht auf und lasse sie einwirken – der beigefügte Honig sorgt dafür, dass das Kaffeepulver haften bleibt und riecht ganz nebenbei extrem gut. Anschließend wasche ich die Masse mit kreisenden Bewegungen und warmen Wasser ab. Das Ergebnis: samtig weiche Haut ohne irgendwelche Zusatzkosten, wobei sich jede Form von Kaffeepulver zur Herstellung des natürlichen Peelings eignet.
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Peelings gehören für mich zur Pflege
Generell gilt: Regelmäßige Peelings helfen dabei, abgestorbene Hautzellen zu entfernen und Unreinheiten zu mindern, Pflegeprodukte können so besser aufgenommen werden. Durch das vorsichtige Reiben wird die Durchblutung angeregt und die Zellerneuerung angekurbelt. Honig als Zusatz bietet sich hier besonders an, er wirkt entzündungshemmend und antibakteriell. Und Kaffee? Der ist für mich ein echter Allrounder. Und das nicht nur wegen seiner wachmachenden Wirkung, sondern eben auch von außen auf der Haut – Augenringe werden durch das belebende Koffein gemindert, der braune Satz hat das Zeug dazu, die Haut frischer und strahlender erscheinen zu lassen.
DIY-Kaffee-Spa unter der Dusche
Nachdem sich meine Eigenkreation des australischen Trendprodukts als Erfolg entpuppt hatte, war meine Neugierde geweckt: Nicht nur mein Gesicht sollte die Wunder-Wirkung eines Kaffeepeelings erleben, schließlich versprach die ozeanische Luxus-Version auch das Erscheinungsbild von Cellulite zu verbessern. So ging ich also mit einer Schale Kaffeesatz (diesmal pur) unter die Dusche und verteilte das Pulver auf meiner nassen Haut verteilt. Der Effekt war derselbe: Abgestorbene Hautzellen wurden entfernt und die Haut fühlte sich in der Folge an wie nach einem Besuch im Spa, nur eben um einiges günstiger. Nach regelmäßiger Anwendung stellte ich fest, dass meine Haut tatsächlich straffer, fester und ebenmäßiger wurde. Meine Cellulite – meiner Meinung nach sichtlich vermindert.
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Mein Kaffee-Fazit
Gefühlt täglich bombardiert uns die Kosmetikindustrie mit Neuerscheinungen, kundenorientiert verpackt als „Wunder-Waffen“, „Magic-Masken“ und „Super-Seren“. Aber gerade, wenn es um die eigene Haut geht, ist es doch eigentlich am sinnvollsten, wenn die Inhaltsstoffe verständlich sind. Kaffee und Honig sind definitiv idiotensicher und – mal ehrlich – was gibt es Besseres, als zu wissen, dass man sein eigenes „Power-Peeling“ kreiert hat? Wenig, finde ich, und deswegen ist der Kaffeesatz für mich auch zum idealen, günstigen, nachhaltigen und wirksamen Bestandteil meiner Beauty-Routine geworden. Und das wird er auch bleiben. Ganz sicher.