10. September 2018, 13:33 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Mia Aflalo ist mit gerade mal fünf Jahren ein richtiger Instagram-Star, Fotos ihrer unglaublichen Haarpracht verbreiten sich in Windeseile im Netz. Doch nicht alle sind überzeugt vom Erfolg der hübschen Israelin, viele üben scharfe Kritik an der Präsentation des Mini-Models. Zu Recht?
Die fünfjährige Mia Aflalo hat Haare, von denen viele Erwachsene nur träumen können: dicke, glänzende dunkle Wellen, die halb so lang sind wie der Körper des kleinen Mädchens. In stundenlanger Arbeit wird die üppige Haarpracht zurechtfrisiert und toupiert, das Ergebnis anschließend auf Instagram gepostet. Und der Account hat Erfolg: Bei gerade mal zwölf Einträgen zählt Mia schon jetzt über 95.000 Follower, Tendenz steigend.
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Woran stören sich Mia Aflalos Kritiker?
Doch mit dem Interesse an dem kleinen Mädchen wächst auch die Kritik an dessen Zurschaustellung – und diese richtet sich in erster Linie gegen Mias Eltern. Viele User sehen durch die mediale Inszenierung die Kindheit der Fünfjährigen in Gefahr, werfen den Eltern vor, ihrem Kind die Unbeschwertheit zu nehmen: „Das ist so falsch. Sie ist bloß ein kleines Mädchen! Lasst sie spielen und nicht den Großteil des Tages in einem Friseurstuhl verbringen”, schreibt etwa ein Follower.
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Der ausschließliche Fokus auf Äußerlichkeiten könne bei der Kleinen dauerhafte Schäden hinterlassen: „Glaubt ihr wirklich, dass Kinder sich ihres Aussehens so bewusst sein müssen? Meint ihr nicht, dass das in der Zukunft Unsicherheiten hervorrufen könnte? Nicht einmal Frauen sollten sich darum sorgen, ob sie zu jeder Zeit hübsch aussehen. Kinder noch viel weniger”, formuliert es ein besorgter Instagram-Nutzer und macht Mia Aflalo so zum Teil der Bodyshaming-Diskussion. Dabei ist der Grund für die Kritik nicht allein die Tatsache, dass das Mädchen ins Rampenlicht gezogen wird, sondern auch die Art und Weise, wie das passiert: Mia wird entweder als Püppchen in Szene gesetzt oder in Mini-Versionen von Erwachsenen-Kleidern gesteckt. Lange Volantkleider, aufwändige Hutkreationen, überbordender Schmuck – ein Style, der befremdet.
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Wie gefährlich ist dieser Hype?
Wie so oft ploppt auch im Zusammenhang mit Mias Account die Frage nach dem korrekten Umgang mit Kinderfotos im Netz auf. Ein Kritiker schreibt: „Du musst dein Kind ja nicht verstecken. Aber du musst es auch nicht Millionen von Menschen zeigen, mit Links zu Profilen mit Standorten, so dass sie rausfinden können, wo du bist. Viele der Follower sind alte Männer, das ist nicht richtig. Poste lieber Bilder von deinem Kind in einem privaten Account, so dass es nur Freunde und Familienangehörigen sehen können.“ Eine Grenze, die bei Mia Aflalo schon lange überschritten ist: Laut einem Bericht der britischen „Daily Mail“ arbeitet der israelische Hair Stylist Sagi Dahary daran, die Fünfjährige weltweit bekannt zu machen, auf seinem Instagram-Account finden sich zahlreiche Fotos seines kleinen Models. Angeblich sollen Bilder von Mia bereits auf der Website der britischen „Vogue“ erschienen sein. Privat sieht irgendwie anders aus.