Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für Beauty, Fashion und Well-Being
Neuer Investor

Versandhaus Madeleine scheinbar vorerst gerettet

Madeleine
Fröhliches Shoppen gehört der Vergangenheit an! Madeleine steht nun endgültig vor dem Aus. Foto: Getty Images
Redakteurin bei STYLEBOOK

9. Januar 2024, 10:19 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Um den Mode-Einzelhandel steht es schon länger nicht gut, immer mehr Unternehmen mussten ihre Filialen in den Einkaufsstraßen schließen. Ähnlich geht es auch dem Modeversandhandel. „Madeleine“ musste im August 2022 Insolvenz anmelden. Jetzt scheint es vorerst gute Nachrichten zu geben.

Artikel teilen

In den letzten Monaten häuften sich die Meldungen über Insolvenzen in der Modebranche. Betroffen sind große Ketten, Start-ups und Traditionsmarken mit langjähriger Geschichte. Die Gründe waren meist ähnlich: die Folgen der Corona-Pandemie, Inflation, zurückhaltendes Kaufverhalten und Auswirkungen des Ukraine-Kriegs. Dem gegenüber stehen laufende Kosten, gestiegene Preise von Produktion, Logistik und Versand. Nachdem bereits vor wenigen Monaten die Klingel-Gruppe Insolvenz anmelden musste, folgte im Sommer 2023 das Versandhaus „Madeleine“.

„Madeleine“ ist insolvent

Seit über 40 Jahren steht Madeleine für „elegante, glamouröse Trend-Fashion mit höchstem Qualitätsanspruch“, wie es auf der Unternehmens-Website heißt. Kundinnen können sowohl online als auch per Katalog bestellen. Die Madeleine Mode GmbH gehört, genauso wie die kriselnde Peter Hahn GmbH, zur TriStyle Mode GmbH mit Sitz in Zirndorf bei Fürth.

Im August dieses Jahres beantragte die Geschäftsführung beim Amtsgericht Fürth ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Der Plan sei es, sich neu aufzustellen. Als Gründe für diesen Schritt nannte das Unternehmen in der offiziellen Pressemitteilung aus dem August, eine „Kombination aus Preissteigerungen bei den Kollektionen und einem inflationsbedingten Umsatzrückgang“.

Investoren zurückgezogen

Der Plan sei gewesen, sich auf die „digitale Transformation des Geschäftsmodells“ konzentrieren. Das wollte man mithilfe eines neuen Investors erreichen, um das Sanierungsverfahren in den kommenden Monaten erfolgreich abzuschließen.

Kurzzeitig sah es tatsächlich so aus, dass der Versandhändler gerettet werden könne. Einige Investoren zeigte Interesse. In einer, im November 2023, herausgegebenen Pressemitteilung, die STYLEBOOK vorliegt, heißt es jetzt jedoch: „Die letzten verbliebenen Interessenten haben sich aus dem Verkaufsprozess zurückgezogen.“

Ein Investor sei laut Geschäftsführerin Daniela Angerer eine „zwingende Voraussetzung“ gewesen, „um Madeleine eine Zukunftsperspektive zu geben und das Unternehmen neu und vor allem digitaler ausrichten zu können“. Weiter heißt es laut Angerer: „Ohne Investorenlösung musste ich deshalb die schwere Entscheidung treffen, den Geschäftsbetrieb bei Madeleine mit Ablauf des Monats Dezember einzustellen.“

200 Madeleine-Mitarbeiter gekündigt

Bei Madeleine arbeiten rund 230 Mitarbeiter. Einem Großteil (200 Mitarbeitenden) wurde nun die Kündigung ausgesprochen. „Mit Blick auf unsere Gläubiger und die wahrscheinliche Einstellung des Geschäftsbetriebs dürfen wir keine größeren Verluste machen – daher sind die Kündigungen zum jetzigen Zeitpunkt leider alternativlos“, begründet Angerer diesen Schritt.

Seit dem 1. November 2023 wurden diese Mitarbeitenden bereits freigestellt. „Ein kleines Team wird im November bei Madeleine aber weiterhin anwesend sein, um die Restarbeiten und Bestellungen zu erledigen“, heißt es in der Pressemitteilung.

Auch interessant: Nach Insolvenz! Hallhuber schließt Läden früher als erwartet 

Madeleine vorerst gerettet?

Jetzt gibt eine Wende! Denn laut einer neuen Pressemitteilung, die STYLEBOOK vorliegt, wird die Marke Madeleine und der Onlineshop von der Goldner Fashion-Gruppe übernommen. So heißt es weiter: „Nach einer kurzen Umbau-Pause können Kundinnen seit dem 8. Januar 2024 unter www.madeleine.com wieder hochwertige Damenmode bestellen.“

Das Unternehmen betreibt bereits erfolgreich die Best-Ager-Modemarke Atelier Goldner und plant mit dieser Akquisition seine Position im Bereich hochwertiger Mode weiter auszubauen. Marcus Anton, Ceo der Goldner Fashion-Gruppe, erklärt: „Die Marke Madeleine ist eine logische Erweiterung unseres Geschäfts im Bereich hochwertiger Damenmode und Teil unserer strategischen Wachstumsinitiative. (…) Unser Ziel ist es, schnellstmöglich höchste Qualität sowohl in der Mode als auch im Einkaufserlebnis sicherzustellen und die Kundinnen von Madeleine zu begeistern.“

Mehr zum Thema

Geschichte von Madeleine

Seit mehr als 40 Jahren bietet Madeleine Mode für fashionaffine Frauen an. 1977 von Grete und Gustav Schickedanz ins Leben gerufen, erhielt der Versandhandel den Namen der Tochter des Paares. Schnell konnte sich Madeleine am Markt behaupten und steht seit jeher für Qualität. Bis Ende Dezember, „seien Bestellungen und Auslieferungen aus dem vorhandenen Sortiment weiterhin möglich“, versichert das Unternehmen.

Auf Nachfrage heißt es auch: „Kunden der Madeleine Mode GmbH können sich darauf verlassen, dass auch bei den Bestellungen aus dem vorhandenen Sortiment, die jetzt erfolgen, Retouren selbstverständlich durchgeführt werden und sie in einem solchen Fall ihr Geld zurückbekommen.“

Themen Insolvenz Retro
Günstige Flüge buchen - Skyscanner Anzeige
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.