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Fashion

Nach Millionenverlusten! Versandhändler Otto in der Krise

Otto rutscht in die roten Zahlen
Steckt die Otto Group in einer ernsten Krise? Foto: Getty Images
Redakteurin bei STYLEBOOK

26. Mai 2023, 11:15 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Erst wenige Wochen ist es her, dass die Klingel-Gruppe aus Pforzheim Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt hat. Bitter sieht es jetzt auch für die Otto Group aus Hamburg aus, die laut einem neuem Bericht rote Zahlen schreibt. STYLEBOOK fasst alle Details für Sie zusammen.

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Die Blütezeit der Versandhändler ist längst vorbei und viele große Versandhäuser sind heute nur noch ein Relikt der Vergangenheit, wie z.B. Neckermann. Vor einigen Wochen rutschte auch die Klingel-Gruppe aus Pforzheim in die Insolvenz. In einem Sanierungsverfahren wird das Unternehmen unter Beratung von Experten die Maßnahmen vornehmen. Für die Otto Group sieht es jetzt ebenfalls nicht gut aus.

Eine Insolvenz jagt die nächste

Es vergeht kaum eine Woche, die nicht von einer Insolvenz-News heimgesucht wird. In den letzten Monaten traf es u.a. bekannte Namen wie Peek & Cloppenburg, Gerry Weber, Görtz oder auch die Ahlers AG. Die Gründe waren meist ähnlich. Stets wurde von einer zurückhaltenden Kaufkraft der Kunden und Auswirkungen des Ukraine-Krieges, der Corona-Pandemie und der Inflation gesprochen. Wurde dies der Otto Group nun auch zum Verhängnis?

Die Otto Group veröffentlichte im Rahmen einer Pressekonferenz ihren Geschäftsbericht. Demnach hatte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2022/23 (bis Ende Februar) einen Verlust von 413 Millionen Euro zu vermelden. Dem steht ein Gewinn von 1,8 Milliarden Euro im Jahr zuvor gegenüber. Der Umsatz mit insgesamt 16,2 Milliarden Euro konnte sich stabil zum Vorjahr halten.

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Rote Zahlen bei Otto, aber keine Insolvenz in Sicht

„Die Zahlen zeigen, dass auch wir uns dem Markttrend nicht entziehen konnten. Die sehr bewegten und bewegenden Zeiten vor dem Hintergrund des grauenvollen Krieges in der Ukraine, der Energiekrise, der Inflation und der damit einhergehenden Konsumflaute schlagen sich auch in unseren Geschäften nieder“, so Konzernchef Alexander Birken in einer offiziellen Mitteilung.

Zwar konnte Otto in den letzten Monaten neue Kunden für sich gewinnen, die zurückhaltende Kaufkraft bliebe aber bestehen. Das betonte auch Petra Scharner-Wolff, Finanzchefin der Otto Gruppe. „Unsere Kundinnen haben sehr klar auf die Inflation reagiert und haben eine höhere Konsumzurückhaltung gezeigt – vor allem bei den teureren Anschaffungsgütern wie unseren Möbeln.“

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Maßnahmen der Otto Group

Auch wenn das für die Otto Group ein herber Rückschlag ist, blickt das Unternehmen optimistisch in die Zukunft. Auf STYLEBOOK-Anfrage heißt es: „Unsere klare Zielsetzung ist es, die relevanten strategischen Investitionen weiter voranzutreiben, um die Otto Group bestmöglich für die Zukunft zu positionieren und zugleich die finanzielle Stabilität und gute Bonität der Unternehmensgruppe zu festigen. Die Otto Group wird weiterhin innovativ agieren, erfolgreiche Geschäftsmodelle weiterentwickeln und marktseitige Chancen aktiv nutzen. Für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 erwarten wir auf Konzernebene ein stabiles Umsatzniveau und ein positives operatives Ergebnis (EBIT), das im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich liegen dürfte.“

Auf die Ergebnisse des aktuellen Geschäftsberichts will das Unternehmen nun reagieren. Der Online-Handel wird massiv verstärkt und Millionen in den Lieferservice und den Ausbau der konzerneigenen Logistik investiert. Die Arbeitsplätze der Mitarbeiter seien vorerst gesichert, jedoch wurde bereits im vergangenen Oktober ein Einstellungsstopp verhängt. Im März 2023 wurde bekannt, dass die myToys.de GmbH, die zur Otto Group gehört, ihren Geschäftsbetrieb einstellen wird. Davon sind ca. 800 Mitarbeitende betroffen. Trotz der kommenden und bereits in Kraft getretenen Maßnahmen erklärt Birken: „Die Rückkehr zur alten Gewinnstärke wird zwei Jahre dauern.“

Quellen
Themen Insolvenz
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