24. März 2023, 13:59 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Laut einer Mitteilung des World Athletics Council sollen zukünftig trans Athletinnen von den Wettkämpfen der Frauen ausgeschlossen werden. Die Regelung tritt Ende März in Kraft. Unter bestimmten Umständen sind trans Frauen im Leichtathletik davon jedoch ausgenommen.
Bei einer Sitzung des Leichtathletik-Weltverbandes am 23. März 2023 entschied das Gremium, zukünftig Transgender-Frauen aus den Wettkämpfen der Frauenklassen auszuschließen. Die Bestimmung soll am 31. März in Kraft treten und die trans Athletinnen betreffen, die eine männliche Pubertät durchlebt haben. World Athletics Präsident Sebastian Coe dazu: „Entscheidungen sind immer schwierig, wenn sie widersprüchliche Bedürfnisse und Rechte verschiedener Gruppen involvieren, aber wir halten an der Ansicht fest, dass wir Fairness für weibliche Athletinnen über alle anderen Rücksichtnahmen erhalten müssen.“
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Beschluss für trans Athletinnen unabhängig von Testosteronspiegel
Der Beschluss sei unabhängig vom Testosteronspiegel der betroffenen Athletinnen. So hätte man sich in den ersten zwei Monaten des Jahres mit verschiedenen Interessengruppen beraten. Dazu gehörten unter anderem der Mitgliederverband, die Global Athletics Coaches Academy und der Athletenkommission sowie repräsentative Transgender- und Menschenrechtsgruppen, lässt die Pressemitteilung des Leichtathletik-Weltverbandes verlauten.
Dabei sei deutlich geworden, dass es wenig Unterstützung für die zuerst vorgeschlagene Möglichkeit der Kontrolle der Testosteronlevel gegeben habe. Dabei hätten Transgender-Athletinnen ihr Testosteron-Level nachweislich zwei Jahre lang unter 2.5 Nanomol pro Liter Blut halten müssen, um auf internationalen Wettkämpfen in der Frauenklasse antreten zu dürfen. Diese Einschränkung trifft jedoch Athleten mit Varianten der Geschlechtsentwicklung (DSD). Bisher galt das nur für DSD-Athletinnen, die in den Lauf-Disziplinen von 400 Metern bis zu einer Meile antraten. Ab Ende März gilt es für alle Disziplinen.
Rat stelle „Integrität des weiblichen Wettbewerbs über Inklusion“
Für trans Athletinnen sei diese Regelung abgelehnt worden, da es an Beweisen fehle. Für DSD-Athletinnen lägen mehr als zehn Jahre Nachforschungen und Beweise für ihre physischen Vorteile in der Frauenklasse vor. Trans Athletinnen gäbe es aktuell jedoch auf dem internationalen Parkett nicht, sodass hier auch die Nachweise auf die Fairness gegenüber biologischen Frauen fehlten. „Unter diesen Umständen hat der Verband entschieden, die Fairness und die Integrität des weiblichen Wettbewerbs über die Inklusion zu stellen“, so die Pressemitteilung des World Athletics Council.
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Weitere Forschungen im Bereich Transgender-Inklusion geplant
Jedoch kündigte WA-Präsident Coe eine 12-monatige Arbeitsgruppe an, die weiter im Bereich der Transgender-Inklusion forschen soll, die die Konsultierung von Transgender-Athleten einschließt. Daraus und aus weiterer Forschung sollen dann Empfehlungen an den Rat gegeben werden, um die Entscheidung weiter zu evaluieren.