10. Juni 2020, 4:27 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Seinen 99. Geburtstag am 10. Juni dürfte sich Prinz Philip sicher anders vorgestellt haben – wegen Corona wurde der Queen-Gatte bereits weit vor Ostern vom Landsitz Sandringham in der Grafschaft Norfolk per Hubschrauber zu seiner Frau nach Windsor gebracht, dort sitzt das royale Paar seitdem fest.
Fast 100 Jahre – wie Prinz Philip seinen Geburtstag unter den aktuellen Umständen begehen wird? Sehr schlicht, berichtete die „Daily Mail“, aus dem Königshaus will die Zeitung erfahren haben, dass es lediglich ein einfaches Mittagessen mit der Queen geben soll, eine größere Geburtstagsfeier habe der Royal ohnehin nicht geplant gehabt, heißt es weiter. Philip sei nun mal eher still, zitierte das Blatt nicht näher genannte Insider. „Er hat sich, wie es seine Gewohnheit ist, dafür entschieden, kein Aufsehen zu erregen.“
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Geburtstagswünsche per Video
Auch Kanonendonner wird es für den Herzog von Edinburgh – so sein offizieller Titel – nicht geben, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums der Deutschen Presse-Agentur sagte. In Windsor wäre der Royal unter normalen Umständen aber wohl nicht gewesen: Philip bevorzugt Sandringham im Osten Englands und auch einen Landsitz in Schottland, wo er mit seiner Frau regelmäßig Urlaub macht.
Die Familie dürfte sich zu Philips Geburtstag wohl per Telefon oder Videocall melden, darunter etwa Enkel Harry, der sich bekanntermaßen vor einigen Monaten für ein Leben mit seiner Familie im fernen Los Angeles entscheiden hat. In Sachen „Megxit“ soll Philip als graue Eminenz zurate gezogen worden sein, ebenso bei den Missbrauchsvorwürfen einer US-Amerikanerin gegen seinen Sohn Prinz Andrew (60) im Epstein-Skandal.
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Wichtigste Stütze der Queen
Philip wurde 1921 als Prinz von Griechenland und Dänemark auf Korfu geboren – auf einem Küchentisch, weil das der Arzt praktisch fand. Schon mit 13 Jahren verliebte sich Elizabeth in den damals schneidigen Kadetten, noch heute gilt Philip als wichtigste Stütze der Monarchin, erst mit 96 Jahren ging er in den Ruhestand. Sein letzter offizieller Auftritt war vor knapp drei Jahren bei einer Militärparade. Seitdem ist es ziemlich ruhig um ihn geworden. Ärger gab es jedoch, als er mit 97 in einen Unfall verwickelt war, wobei Philip erst nach öffentlichem Druck seinen Führerschein abgab. Kurz vor Weihnachten 2019 sorgten sich die Briten um ihn, als er ins Krankenhaus kam – eine Vorsichtsmaßnahme, wie ein Palastsprecher sagte, ohne Details zu nennen. Heiligabend feierte Philip aber schon wieder mit der Familie Weihnachten auf dem Landsitz Sandringham.
Die Altersleiden nimmt der betagte Prinz mit Humor. „Nichts baut einen mehr auf, als wenn man daran erinnert wird, dass die Jahre immer schneller vergehen und dass der Lack beginnt, vom alten Rahmen abzublättern“, schrieb er, als er 2011 zum „Oldie des Jahres“ gekürt wurde.
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Prinz Philip – mehr als ein Bücherwurm
Sein Rentnerdasein verbringt er meist auf der abgelegenen Wood Farm, die zum Landsitz Sandringham im Osten Englands gehört. Tatsächlich haben Philip und seine Frau so viel Zeit wie jetzt während der Pandemie auf Schloss Windsor schon lange nicht mehr zusammen verbracht. Lady Butter, eine entfernte Verwandte des Prinzen, glaubt, dass es einen Zusammenhang zwischen Philips Wissensdurst und seinem langen Leben gibt. Er sei nicht nur ein Bücherwurm, „er malt noch, er schaut sich seine Pferde an und hält sich durch die Nachrichten auf dem Laufenden“, sagte sie gegenüber der „Daily Mail“. Eigentlich, so die 95-Jährige, mache Philip alles wie früher – nur langsamer.
Mit Material von dpa