27. April 2020, 12:01 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Europas royaler Nachwuchs zeigt, dass er auch Krise kann! Die Kronprinzessinnen Leonor und Sofía von Spanien bedankten sich in einer bewegenden Video-Botschaft bei den Krisenhelfern in ihrem Land.
Im Vorfeld war die 14-Jährige dafür kritisiert worden, dass sie seit Beginn der Corona-Krise „untergetaucht“ war. „In 40 Sekunden wischte sie alle Kritik weg“, schrieb die Digitalzeitung „ESDiario“ in Bezug auf die Dauer des Clips, der die Leonor an der Seite ihrer Schwester Sofía (12) zeigte. Die Zeitung „OKDiario“ sprach von einem „bewegenden Video“, „Leonor rettet die Krone“, hieß es sogar in einer TV-Talkshow. Im rosafarbenen Hemd und weißer Hose hatte sich die Prinzessin an die Bevölkerung gewandt, das dunkelblonde Haar zum Seitenscheitel gekämmt. Der Blick offen und einnehmend, dabei ein leichtes Lächeln um die Mundwinkel – Leonor, ein echter royaler Profi.
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Erinnerungen an die junge Elizabeth
„Ihr seid alle wichtig, danke! Wir schicken euch eine Umarmung mit all unserer Liebe“, so Leonors aufmunternde Worte in die Kamera. Sie erinnerte auch an die „vielen Kinder, die ihre Großeltern verloren haben“ und „die jetzt eine schlimme Zeit erleben“. Ein TV-Kommentator zog denn auch Parallelen zwischen der blonden Spanierin und Queen Elizabeth (94), die vor 80 Jahren während des Zweiten Weltkrieges zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Margaret eine Radiobotschaft an Kinder richtete, die wegen der Angriffe der deutschen Luftwaffe von den Städten aufs Land gebracht wurden. Elizabeth war damals ebenfalls 14.
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Skandale bei den spanischen Royals
Die spanische Zeitschrift „Hola“, eigentlich der Hofberichterstatter schlechthin, hatte geschrieben: „Ein ganzes Land vermisst die Unterstützung und die Solidarität der Prinzessin von Asturien.“ In solchen Krisenzeiten müsse „eine künftige Königin ein Symbol des Kampfes und der Hoffnung sein und den leidenden Menschen mehr denn je zur Seite stehen“. Kritische Worte, die die einflussreiche „Hola“ noch nie über die Royals geschrieben hatte. Leonors Vater, König Felipe VI., hatte die Kritik nicht überhört, es war kein Zufall, dass das Video der jungen Royals fast zeitgleich zum allabendlichen Applaus veröffentlicht wurde. Nach vielen Skandalen – Felipe brach im Zuge einer millionenschweren Finanzaffäre am 15. März sogar mit seinem Vater Juan Carlos – und einem anschließenden historischen Protest der Bevölkerung gegen die „Casa Real“ mit „Topfschlagen“ während einer Rede von Felipe stand das angeschlagene Königshaus mächtig unter Druck, immer lauter wird in Spanien der Ruf nach der Abschaffung der Monarchie.
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Weise Worte einer 12-Jährigen
Kurz vor der Dankesrede von Leonor hatten die Spanier ihre Prinzessin in einer anderen Videoaufnahme erstmals seit Beginn der Krise zu sehen bekommen: Bei der traditionsreichen öffentlichen Marathonlesung des Quijote zum Todestag von Autor Miguel de Cervantes kam die Kronprinzessin als zweite dran, las auf einem Sofa im Zarzuela-Palast aus dem Roman vor. Dann übergab sie das Buch an ihre neben ihr sitzende Schwester. Die Infantin, die am 29. April 13 wird, hatte sichtlich mehr Lampenfieber, für sie war es das erste Mal, dass sie öffentlich sprach. „Man muss nicht erwachsen sein, um zu merken, welche enormen Schwierigkeiten wir derzeit in Spanien – und auch andere Länder – durchmachen“, so Sofia in ihrer Dankesrede. Worte, mit denen sie vielen Jugendlichen weltweit aus dem Herzen gesprochen haben dürfte.