3. August 2023, 19:22 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Arganöl ist in verschiedenen Haar- und Hautpflegeprodukten enthalten. Aber für wen eignet sich das sogenannte „marokkanische Gold“ wirklich? STYLEBOOK erklärt die richtige Anwendung von Arganöl und hat bei Experten nachgefragt, für welchen Haut- bzw. Haartyp es sich eignet.
Arganöl ist ein Inhaltsstoff, der relativ häufig in verschiedenen Pflegeprodukten zu finden ist. Doch was bewirkt das Öl eigentlich? STYLEBOOK hat mit dem Dermatologen Dr. Timm Golüke sowie dem Friseur Michael Manthei gesprochen.
Übersicht
Was ist Arganöl?
Arganöl stammt aus den Samen des gleichnamigen Baumes. Die Argannuss enthält nur circa zwei bis drei Samen in der Größe eines Sonnenblumenkerns, sodass die Herstellung sehr aufwendig ist. Für einen Liter des Öls benötigt man rund 30 Kilogramm Früchte.
Arganöl ist ursprünglich ein Speiseöl, wobei es – vergleichbar mit z. B. Kokosöl – heute längst nicht mehr nur in der Küche, sondern vor allem auch im Badezimmer zu finden ist. Es enthält eine Vielzahl an ungesättigten Fettsäuren, wie etwa Linolsäure. Manchmal ist die Essenz als Inhaltsstoff von Wasch- und Pflegeprodukten nicht direkt ersichtlich, man erkennt Arganöl dann an der Bezeichnung „Argania spinosa kernel oil“ oder „Hydrogenated argania spinosa kernel oil“.
In Marokko schwört man von jeher auf Arganöl, das aus den Samenplättchen reifer Früchte des Arganbaums gewonnen wird. Schon die Berber sollen das sogenannte „marokkanisches Gold“ angewendet haben, um spröde Nägel, stumpfes Haar und trockene Haut versöhnlich zu stimmen.
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Wie wird Arganöl angewendet?
Arganöl ist vielseitig anwendbar. In Kosmetik- und Pflegeprodukten ist es vor allem in Gesichtscremes oder Haarölen zu finden. Man kann das Öl jedoch auch punktuell anwenden. Außerdem können Sie es auch als Lippenpflege oder zur Pflege der Nagelhaut verwenden.
Zugeschriebene Wirkung von Arganöl
Arganöl bei trockener Haut
Ölige Texturen gelten als fettend. Und tatsächlich eignet sich die Anwendung von Arganöl besonders für trockene Haut. Aber nicht nur. Im Gespräch mit STYLEBOOK hebt der Münchener Dermatologe Dr. med. Timm Golüke den hohen Gehalt an Vitamin E hervor. Es handle sich dabei um ein Antioxidans. Das bedeutet, dass seine Anwendung den schädigenden Einfluss durch freie Radikale mildern kann. Alterserscheinungen wie Falten sollen dadurch im Zaum gehalten werden.
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Die Wirkung von Arganöl auf die Haare
Auch das Haar kann vom Schutz vor oxidativem Stress (durch Sonne, Luftverschmutzung etc.) profitieren. Pflegeprodukte mit Arganöl empfehlen sich insbesondere für trockenes, strapaziertes Haar.
Friseur Michael Manthei sieht den Anwendungsbereich etwa bei Frauen, die wegen chemischer Behandlungen stark angegriffenes Haar haben. So könne etwa blondiertem Haar zu neuem Glanz verholfen werden. Arganöl soll in dem Fall die Haaroberfläche glätten – gewissermaßen als natürliche Alternative zu künstlichen Silikonen.
Richtige Anwendung der Haarpflege
Was man wissen sollte: Arganöl kann das Haar fettig aussehen lassen – insbesondere dann, wenn Sie es im trockenen Zustand anwenden. Frauen mit einer trockenen Naturkrause „macht das gar nichts“, so Manthei. Solche mit sehr feinem Haar hingegen, das grundsätzlich zu öligem Aussehen neige, sollten sich vorsichtig an die Verwendung heranwagen. „Bei fettigem Haar kann es sinnvoll sein, eine eher kleine Menge nach dem Waschen in den noch feuchten Längen zu verteilen“, so der Friseur. Man sehe schnell, wie viel zu viel sei bzw. welchen Effekt die Anwendung bringe. Es könne Haartypen geben, für die sich die Anwendung generell nicht eigne.
Ansonsten bestehe auch die Möglichkeit, Arganöl – ebenso wie andere Haaröle auch – als Kur anzuwenden. Diese solle laut Manthei gern über Nacht einwirken und dann bei nächster Gelegenheit ausgewaschen werden. So profitiere das Haar von den pflegenden Inhaltsstoffen, ohne längerfristig platt gedrückt oder fettig auszusehen.
Mögliche Risiken von Arganöl
Grundsätzlich sollte man vor der Anwendung von Produkten mit Arganöl auf der Haut einen Patch-Test durchführen, um allergische Reaktionen, die Juckreiz und Rötungen auslösen können, ausschließen zu können. Zu viel des Öls kann zudem eine komedogene Wirkung haben. Das heißt, Poren können verstopft werden, besonders wenn Sie zu fettiger Haut neigen.
Experteneinschätzung
Arganöl ist ein fettendes Pflanzenöl und bringt somit viele Vorteile mit sich. Und auch wenn man bei fettiger Haut aufpassen sollte, kann das Öl auch hierbei zum Teil helfen: „Arganöl kann bis zu einem gewissen Grad die Talgproduktion regulieren“, weiß Dr. Golüke. Das hänge mit seiner antientzündlichen Wirkweise zusammen. Wer aufgrund einer vermehrten Talgproduktion öfter mit Hautunreinheiten zu kämpfen habe, der könne zumindest versuchen, sein Hautbild mit einer arganölhaltigen Pflege zu verbessern. Die T-Zone (Stirn, Nase und Kinn, wo verhältnismäßig viele Talgdrüsen sitzen) sollten Sie aber vorsichtshalber aussparen.
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Das sagt der Verbraucherschutz
Der Verbraucherschutz stellt sicher, dass Produkte, die Arganöl enthalten, dieses auch als solches auf den Verpackungen vermerken. Eine Vorschrift bzw. Empfehlung, welche Menge pro Tag maximal verwendet werden sollte, gibt es jedoch nicht.
Quelle
- mit fachlicher Beratung von Dermatologe Dr. Timm Golüke und Friseur Michael Manthei