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Vorteile, Nachteile, Risiken

Expertin erklärt, wofür Kosmetik mit Bienenwachs geeignet ist

Bienenwachs auf Leinen
Die Vor- und Nachteile von Bienenwachs haben wir für Sie zusammengefasst Foto: Getty Images
Julia Kuntz Autorin bei STYLEBOOK

3. Oktober 2024, 7:56 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Bienenwachs kann die Haut besonders gut darin unterstützen, Feuchtigkeit aufzunehmen und zu speichern. Welche weiteren Eigenschaften diesen Wirkstoff zu einem sehr beliebten Inhaltsstoff in der Kosmetik macht und wie wirksam er ist, hat STYLEBOOK eine Expertin gefragt.  

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Doch was versteht man eigentlich genau unter Bienenwachs (cera flava)? Einfach ausgedrückt, ist es ein gelbes Wachs, das von Honigbienen stammt. Sie stellen Waben aus diesem Wachs her, um dort den Honig des Bienenvolkes zu speichern. Die gelbe Farbe resultiert aus Carotinoiden aus Blütenpollen und Flavonoiden aus der Propolis, dem Bienenharz.

Gewinnung von Bienenwachs 

Naturbelassenes Bienenwachs wird durch Schmelzen der leeren Bienenwaben gewonnen. Der hohe Schmelzpunkt von Bienenwachs liegt bei mindestens 65 Grad. Das erschwert die Verarbeitung, denn das Bienenwachs muss besonders langsam und schonend geschmolzen werden, um es zunächst von Verunreinigungen zu befreien und schließlich mit den anderen Wirkstoffen zu emulgieren.  

Ist Bienenwachs immer Bio? 

„Der Begriff ‚bio‘ wird oft missverstanden. Zum einen gibt es Bio-Produkte, die deshalb biologisch sind, weil alle Rohstoffe, die verwendet werden, natürlichen Ursprungs sind. Es wurde also komplett auf den Zusatz von künstlichen oder synthetischen Stoffen verzichtet. Eine Bio-Zertifizierung hingegen bedeutet, dass sich Unternehmen die Natürlichkeit ihrer Produkte zusätzlich offiziell haben bestätigen lassen, und dafür auch bezahlt haben“, erklärt Viktoria Buck, Fachärztin für Dermatologie in Berlin.
Ein Produkt kann also bio bzw. natürlich sein, aber nicht bio-zertifiziert. So verhält es sich auch beim Bienenwachs. Grundsätzlich ist Bienenwachs bio, allerdings kann es behandelt worden sein, wodurch es seinen biologischen Charakter verliert und auch keine Bio-Zertifizierung mehr bekommen würde.  

Tierwohl & Nachhaltigkeit 

Die Themen Tierwohl und Nachhaltigkeit sollten auch vor dem Kosmetikregal nicht Halt machen. Für Bienenwachs und seine Derivate gibt es keine pflanzlichen Alternativen, was dessen Gebrauch oft unverzichtbar macht. Bienenwachs ist nicht vegan, sondern ein Produkt, das vom lebenden Tier stammt und es sollte beim Kauf darauf geachtet werden, dass der Inhaltsstoff aus verantwortungsbewusster Tierhaltung gewonnen wurde.   

Was bedeutet Nachhaltigkeit in der Kosmetik überhaupt? Nachhaltige Kosmetik ist nicht gleich vegane Kosmetik. Nachhaltige Kosmetik meint Produkte, die der Umwelt nicht nachhaltig schaden und im Einklang mit der Natur hergestellt wurden. Auch hier bietet das Bio-Siegel eine gute Orientierung. 

Beliebte Kosmetikprodukte mit Bienenwachs 

„Bienenwachs wird schon seit der ägyptischen Antike zur äußerlichen Anwendung auf der Haut verwendet. Heutzutage ist Bienenwachs vorzugsweise in der Naturkosmetik vertreten, unter anderem in Sonnenpflege, Baby- und Hautpflegeprodukten. Auch ist es häufig in Lippenstift und Mascara zu finden, da es, neben seinen pflegenden Eigenschaften, auch eine sehr verträgliche Fettkomponente aufweist und die Schmelzpunkte der jeweiligen Produkte erhöht“, weiß Buck.  

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Zugeschriebene Wirkung von Bienenwachs

Bienenwachs bildet eine luftdurchlässige Schutzschicht auf der Haut, die bei Hautreizung und Trockenheit eine angenehme und lindernde Wirkung zeigt. Eine besondere Eigenschaft von Bienenwachs ist die Fähigkeit, Wassermoleküle aus der Luft aufzunehmen, diese an die Haut abzugeben und gleichzeitig in der Haut zu binden. Diese Eigenschaften können dazu beitragen, dass die Haut hydratisiert, weich und geschmeidig bleibt.  

Bienenwachs hat auch antibakterielle Eigenschaften, die helfen können, die Haut vor pathogenen Mikroorganismen zu schützen. Daher wird es bei bestimmten Hautproblemen, wie z.B. trockenen Lippen, Schuppenflechte und atopischer Dermatitis, sowie bei der Behandlung von Verbrennungen und Wunden eingesetzt. Als Vitamin-A-Lieferant beschleunigt es zudem die Regeneration der Haut. Ein weiterer Vorteil ist sein Eigenduft. Aufgrund seines leichten Honigdufts ist es zudem oft unnötig, den Produkten weitere, oft synthetische, Duftstoffe hinzuzufügen. 

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Mögliche Risiken des Wirkstoffs

„Bevor Sie Bienenwachs auf Ihrer Haut verwenden, sollten Sie testen, ob Sie allergisch sind. Dazu können Sie einen Pflastertest durchführen, bei dem Sie 24 bis 48 Stunden lang einen Klecks Bienenwachs auf der Innenseite Ihres Handgelenks lassen und mit einem Pflaster abdecken. Wenn Sie eine Schwellung, Rötung, Juckreiz oder ein Brennen feststellen, sollten Sie die Verwendung von Bienenwachsprodukten einstellen“, rät die Dermatologin.  

Auf die richtige Reinigung der Haut nach der Anwendung von Bienenwachs achten

„Vor allem, wenn Sie Bienenwachs oder bienenwachshaltige Produkte auf Ihrem Gesicht anwenden, sollten Sie es auch regelmäßig wieder entfernen, damit die Haut wieder vollumfänglich atmen kann und die Poren nicht verstopfen“, empfiehlt Buck. „Da sich Bienenwachs nicht in Wasser auflöst, sollten Sie ein Reinigungsmittel auf Ölbasis verwenden, um das Produkt vollständig von Ihrer Haut zu entfernen.“ 

Themen Gesichtspflege Honig Körperpflege Nachhaltigkeit
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