2. November 2024, 16:02 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
90 Prozent aller Frauen haben Cellulite. STYLEBOOK sprach mit einem Facharzt über die Ursachen und erklärt, was man tun kann, wenn einen die Dellen am Körper stören. So viel vorab: Cremen bringt rein gar nichts!
Übersicht
Die Ursache für Cellulite
Tatsächlich sind fast nur Frauen von Cellulite betroffen, der Grund: Das weibliche Bindegewebe ist von Natur aus schwächer als das der Männer. Mit zunehmendem Alter nimmt die Hautelastizität zusätzlich ab, das Fettgewebe kann sich leichter ausbreiten. Die Folge: Die Bindegewebsstränge werden durch die Hautoberfläche sichtbar. Dass Cellulite bei Frauen an den Oberschenkeln und im Po-Bereich vermehrt auftritt, liegt übrigens am weiblichen Sexualhormon Östrogen und daran, dass Frauen generell „kurvenreicher“ sind – je mehr Fett die Hautzellen speichern, desto größer der Druck auf das umliegende Gewebe. Aber gibt es eine Cellulite Behandlung?
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Wie entwickelt sich Cellulite?
Man kann zwischen drei Stadien bei Cellulite unterscheiden. Wenn das Bindegewebe noch relativ stark ist, sind die Dellen am Körper nur zu sehen, wenn die Haut zusammengedrückt wird. Im zweiten Stadium ist die Cellulite im Sitzen oder Liegen an den Oberschenkeln und am Po sichtbar und kann zudem beim Zusammenkneifen der Haut schmerzen. Im dritten Stadium ist die Cellulite so stark ausgeprägt, dass Dellen immer zu sehen sind.
Jede Frau kann unabhängig von ihrem Gewicht von Cellulite betroffen sein. Das Ganze hat nur bedingt mit dem Gewicht zu tun – Stress, schlechte Ernährung mit fettreichem Essen und Zucker wirken sich ebenso negativ auf das Bindegewebe aus wie zu viel Alkohol und zu wenig Schlaf. Besonders Rauchen ist schlecht. Es verengt die Blutgefäße, der Stoffwechsel wird gedrosselt, was wiederum die Entstehung von Orangenhaut begünstigt. Außerdem schädigt Nikotin die Kollagenstruktur des Bindegewebes.
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Cellulite – Behandlung
Tatsächlich wird man Cellulite nie wirklich los, sie lässt sich lediglich mindern. Der Handel bietet vor allem Anti-Cellulite-Cremes und -Lotionen, die tatsächlich aber nur wenig bewirken. Aber was hilft wirklich?
1. Konsequenter Sport
„Wenn man Sport macht, wird das Gewebe besser durchblutet und schwillt dadurch leicht an. Dieser Polstereffekt lässt die Dellen vorübergehend verschwinden“, erklärt Dr. Ahmmed Ziah-Taufig gegenüber STYLEBOOK. Der Mythos, vom Joggen werde die Cellulite noch schlimmer ist übrigens nicht mehr als das. Höchstens wenn man als ungeübter Laufanfänger ohne jegliche Muskeln sofort losrennt, können die Erschütterungen beim Laufen Dellen bilden, die sich mit weiterem Training jedoch wieder zurückbilden. Ansonsten bieten sich Yoga, Krafttraining und Schwimmen an, um Cellulite durch ausreichend Bewegung zu bekämpfen.
2. Schenkelklopfer
Tipp vom Experten: Der gleiche anschwellende Effekte stellt sich ein, wenn man sich kräftig auf die Oberschenkel klopft. Sieht schräg aus, sagt aber den Dellen (zumindest kurzfristig) den Kampf an!
3. Beine abstellen
Stellen Sie Ihre Beine beim Sitzen lieber parallel auf den Boden, statt sie zu verschränken. Der Druck auf die Gefäße mindert die Durchblutung und kann die Entstehung von Cellulite begünstigen.
4. Selbstbräuner auftragen
Wie ausgeprägt Orangenhaut erscheint, ist oft eine Frage des Lichts. Bei leicht gebräunter Haut wirken die Dellen weit weniger auffällig, auch Körperlotionen mit Schimmerpartikeln können kaschieren.
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5. Massagen
Die Lipomassage ist eine mechanische Bindegewebsmassage, bei der motorisierte Rollen ungefähr 45 Minuten auf Po und Oberschenkeln hin und her bewegt werden. Dadurch sollen die Zellen des Fettgewebes angeregt werden, Fett freizusetzen, was dann ausgeschieden wird, Sport und viel Trinken sollen dabei verstärkend wirken. Empfohlen sind zehn Sitzungen für einen sichtbaren Erfolg. Kosten pro Sitzung: je nach Salon und Stadt zwischen 30 und 60 Euro. Eine kostengünstige Alternative sind Bürstenmassagen. Beim sogenannten „Dry Brushing“ wird der Körper mit einer trockenen Bürste massiert. Das hilft, den Lymphfluss anzukurbeln und kann so kleine Fettpölsterchen bekämpfen. Achten Sie darauf, die Bürste in kreisenden Bewegung immer zum Herzen hinzubewegen.
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6. Vereisen
Fettzellen reagieren von Natur aus sehr empfindlich auf Kälte. Setzt man sie Kühlung aus, kristallisieren sie und beginnen einen natürlichen Abbau-Prozess. Diese Eigenschaft macht sich die Kryolipolyse-Behandlung zunutze: Fettzellen werden mittels Kälte regelrecht zerstört, erste Erfolge sollen bereits nach zwei Sitzungen sichtbar werden. Allerdings ist die Behandlung mit ca. 200 Euro recht kostspielig.
7. Wegwalzen
Mithilfe einer Faszienrolle aus Schaumstoff kann Cellulite effektiv „weggewalzt“ werden. Das Bindegewebe wird dadurch direkt angeregt. Toller Nebeneffekt: Lösung von Muskelverspannungen und geschmeidigere Sehnen. Kostenpunkt: ca. 15 Euro.
8. Die Laser-Methode
Die Cellulite-Behandlung mit Cellulaze – ein minimalinvasiver chirurgischer Eingriff unter örtlicher Betäubung – verspricht, Orangenhaut an drei Stellen zu packen. Mittels Laser wird überschüssiges Fett im Unterhautfettgewebe entfernt, danach werden die Gewebefasern, die für die Cellulite verantwortlich sind, durchtrennt, gleichzeitig werden Haut und Gewebe gestärkt und gestrafft. Die Methode ist noch jung, verspricht aber effektive, lang anhaltende Ergebnisse. Kosten: rund 4000 bis 6000 Euro. Dauer: zwei bis vier Stunden. Unbedingt vorab über die Risiken aufklären lassen!
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Die Ernährung spielt bei der Entstehung und Ausprägung von Cellulite eine wichtige Rolle. Zuckerhaltige und fettreiche Speisen, sowie Alkohol und Zigaretten schaden nicht nur allgemein der Gesundheit, sondern sie wirken sich auch negativ auf das Bindegewebe aus. Besser ist eine ausgewogene Ernährung aus Eiweiß, gesunden Fetten, Mineralien und Vitaminen. Ausreichend Obst und Gemüse mit viel Vitamin C, wie Erdbeeren, Brokkoli oder Paprika, Fisch oder Hülsenfrüchte und Eier, Soja und Lupinen helfen, die Haut zu glätten.
9. Dellen lieben lernen
Wem das alles zu aufwändig oder kostspielig ist, dem bleibt nur noch eins: Die „Grübchen“ lieben lernen – es gibt überhaupt keinen Grund, sich daran zu stören.