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Dermatologin erklärt Vor- und Nachteile

Kalt oder Heiß? Diese Duschtemperatur fördert Ihre Gesundheit am meisten

Ist eine kalte Dusche wirklich besser als eine heiße? STYLEBOOK fragte bei einer Dermatologin um Rat.
Ist eine kalte Dusche wirklich besser als eine heiße? STYLEBOOK fragte bei einer Dermatologin um Rat. Foto: Getty Images
Julia Kuntz Autorin bei STYLEBOOK

8. November 2024, 6:57 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten

Wie sieht Ihre persönliche Duschroutine aus? Lieben Sie entspannte heiße Duschen oder bevorzugen Sie den Frische-Kick einer kalten Dusche? STYLEBOOK hat eine Expertin gefragt, welche Vor- und Nachteile sich hinter den unterschiedlichen Duschtemperaturen verbergen – und warum das Wechselduschen Vorteile bringen kann.  

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Duschen ist für viele mehr als nur ein Teil der täglichen Hygiene – es ist ein Wohlfühlmoment. Ob heiß, kalt oder als Wechseldusche: Jede Duschtemperatur hat ihre eigenen Vorteile und wirkt sich unterschiedlich auf Körper und Geist aus. Heiße Duschen lockern verspannte Muskeln und bereiten auf einen erholsamen Schlaf vor, kalte Duschen sorgen für einen Energie-Kick und fördern die Durchblutung, während Wechselduschen das Immunsystem stärken und die Haut straffen können. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie das Maximum aus Ihren Duschen herausholen und worauf Sie achten sollten, um Haut und Kreislauf optimal zu unterstützen.

Heiße Dusche

Vorteile: Entspannung & Tiefenreinigung

Das Duschen mit heißem oder warmem Wasser ist am beliebtesten. Sie dient vorwiegend der Entspannung, denn sie hilft, verspannte Muskeln zu lockern und Stress abzubauen. Das warme Wasser regt die Durchblutung an, öffnet die Hautporen und ermöglicht so eine tiefere Reinigung sowie eine gute Vorbereitung der Haut auf die nachfolgende Pflege.

Darauf sollten Sie achten: nicht zu heiß, nicht zu lange und nicht zu oft

„Achten Sie darauf, dass die Wassertemperatur 38 bis 40 Grad Celsius möglichst nicht überschreitet, da zu heißes Wasser die Haut austrocknen und irritieren kann“, rät Dr. med. Dorothea Sadlo, Fachärztin für Dermatologie und Allergologie in Düsseldorf. „Um die Haut nicht zu sehr zu belasten, sollte die Duschdauer nur etwa fünf bis zehn Minuten betragen.“ Heiße Duschen empfehlen sich besonders abends, da der Körper entspannt und auf den Schlaf vorbereitet wird. Idealerweise sollten Sie nicht täglich heiß duschen, um die Hautbarriere nicht zu schwächen.

Wie kann ich die positiven Effekte der heißen Dusche noch verstärken?

Ein mildes Duschgel oder ätherische Öle wie Lavendel oder Kamille können die entspannende Wirkung einer heißen Dusche verstärken, während ein sanftes Peeling während der Dusche die Durchblutung fördert und die Haut glatter und geschmeidiger erscheinen lässt. Achten Sie darauf, Ihre Haut anschließend gut einzucremen, da sie durch das heiße Wasser in der Regel Feuchtigkeit verliert.

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Risiken

Zu heißes Wasser kann die natürliche Hautschutzbarriere schädigen und zu Trockenheit, Juckreiz und Irritationen führen. Sollten Sie empfindliche Haut oder Hauterkrankungen wie Ekzeme haben, kann häufiges heißes Duschen die Symptome verschlimmern.

Für wen sind heiße Duschen nicht geeignet?

Bei empfindlicher oder trockener Haut sowie mit Herz-Kreislauf-Problemen sollten heiße Duschen eher meiden oder zumindest kürzer und weniger häufig duschen.

Kalte Dusche

Vorteile: Energiekick & Durchblutung

Kaltes Wasser regt den Kreislauf an und fördert die Durchblutung, sodass die Hautzellen vermehrt mit Sauerstoff versorgt werden. Das sorgt für einen frischen, rosigen Teint und eine gesunde Ausstrahlung. Im Gegensatz zu heißem Wasser lässt kaltes Wasser die Poren schließen. Dies kann helfen, den Talgfluss zu regulieren, wodurch Hautunreinheiten entgegengewirkt werden kann. Kalte Duschen können gerade morgens ein echter Wachmacher und Frischekick mit stimmungsaufhellender Wirkung sein. „Wenn kaltes Wasser auf den Körper trifft, verengt es die Blutgefäße an der Körperoberfläche. Dadurch zirkuliert das Blut in den tieferen Geweben schneller und hilft Ihnen, die ideale Körpertemperatur zu halten. Sollten Sie dazu neigen, schnell zu frieren, kann eine kalte Dusche am Morgen Wunder bewirken“, so Frau Dr. Sadlo.

Darauf sollten Sie achten: je kälter, desto kürzer

„Vor allem für Neulinge des kalten Duschens empfiehlt es sich, zunächst mit lauwarmem Wasser zu beginnen und dann die Temperatur stufenweise herunterzudrehen. Auch sollte die Dauer zunächst nicht zu lang sein; ein bis drei Minuten reichen für Einsteiger aus“, empfiehlt Frau Dr. Sadlo. „Kalte Duschen sind am effektivsten, wenn sie direkt am Morgen oder nach dem Sport genommen werden, um den Kreislauf zu aktivieren und die Muskulatur zu entspannen. Als Richtwert gilt eine Wassertemperatur von etwa 12 bis 15 Grad Celsius – und je kälter das Wasser, desto kürzer die Duschzeit. Häufigkeit und Timing sollten sich nach Ihrem Wohlbefinden ausrichten, in der Regel sind ein bis drei kalte Duschen pro Woche ausreichend.“

Wie kann ich die positiven Effekte der kalten Dusche noch verstärken?

Die Wirkung der kalten Dusche lässt sich durch Techniken wie bewusstes Atmen intensivieren. Langsames, tiefes Atmen hilft, die Kälte auszuhalten und sorgt für eine entspannende Wirkung auf den Körper. Nutzen Sie kühlende Duschöle wie Pfefferminzöl, um den Frischeeffekt noch zu verstärken. Wenn Sie den Kreislauf zusätzlich anregen möchten, können Sie die kalte Dusche mit einer leichten Bürstenmassage kombinieren.

Risiken

Trotz der positiven Effekte kann eine kalte Dusche bei empfindlichen Personen oder Herz-Kreislauf-Problemen unangenehm bis riskant sein, da das kalte Wasser die Blutgefäße plötzlich verengt und so den Blutdruck ansteigen lässt. Sollten Sie an einer Kreislaufschwäche oder Erkältung leiden, ist eine kalte Dusche ebenfalls weniger geeignet. Es ist immer ratsam, sich bei gesundheitlichen Bedenken vorab mit einem Arzt zu beraten.

Für wen sind kalte Duschen nicht geeignet?

Sollten Sie unter hohem Blutdruck, Herzproblemen oder Kreislaufbeschwerden leiden, sollten Sie kalte Duschen vermeiden oder zumindest ärztlich abklären lassen. Auch wenn Sie anfällig für Muskelkrämpfe oder Atembeschwerden sind, sollten Sie Ihr Wohlbefinden ganz genau im Auge behalten.

Kann man sich ans Kaltduschen gewöhnen?

Der Körper kann sich tatsächlich an kalte Duschen gewöhnen. Der Schlüssel ist eine langsame Anpassung. Beginnen Sie mit kurzen kalten Duschen von etwa 30 Sekunden und steigern Sie die Dauer allmählich. Mit der Zeit wird der Körper weniger empfindlich auf Kälte reagieren, und die anfängliche Überwindung fällt leichter. Diese Eingewöhnungsphase dauert in der Regel etwa zwei bis vier Wochen.

Helfen kalte Duschen beim Abnehmen?

Kalte Duschen allein führen zwar nicht direkt zur Gewichtsabnahme, können aber den Stoffwechsel anregen und die Fettverbrennung unterstützen. Durch die Kälte wird das sogenannte braune Fettgewebe aktiviert, das Kalorien verbrennt, um Wärme zu erzeugen. Zudem fördert kaltes Duschen die Durchblutung und kann die Stimmung heben, was sich bei einer Umstellung der Lebensweise motivierend auswirken kann. Trotzdem bleibt eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung der wichtigste Faktor für eine gezielte Gewichtsabnahme.

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Wechselduschen

Vorteile: Stoffwechselanregung & Hautstraffung

„Wechselduschen, das abwechselnde Duschen mit warmem und kaltem Wasser, ist besonders effektiv für die Anregung der Blutzirkulation und des Kreislaufs“, weiß Frau Dr. Sadlo. „Sie stärken das Immunsystem, fördern den Stoffwechsel, minimieren Muskelkater nach dem Sport und können sichtbar die Hautstraffung unterstützen. Zudem werden Wassereinlagerungen abtransportiert, was zu einem direkten optischen Straffungseffekt beiträgt. Durch die unterschiedlichen Temperaturen werden die Blutgefäße erst geweitet und dann wieder verengt, was die Gefäßgesundheit verbessern kann.“

Darauf sollten Sie achten: warm beginnen, kalt beenden

Beim Wechselduschen ist es wichtig, langsam zu starten, besonders wenn Sie ein Neuling sind. Beginnen Sie mit warmem Wasser für etwa eine Minute und wechseln Sie dann für 20 bis 30 Sekunden zu kaltem Wasser. Wiederholen Sie diesen Zyklus drei- bis fünfmal und beenden Sie die Wechseldusche stets mit kaltem Wasser. Den besten Frischeeffekt haben Wechselduschen morgens oder nach dem Sport.

Risiken

Bei Kreislaufproblemen kann der ständige Wechsel zwischen heißem und kaltem Wasser belastend sein. Auch sollten Sie bei empfindlicher Haut vorsichtig sein, da das häufige Umstellen der Temperatur die Haut reizen kann. Beginnen Sie langsam, achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und passen Sie das Tempo der Temperaturwechsel schrittweise an.

Für wen sind Wechselduschen nicht geeignet?

Wechselduschen sind nicht geeignet bei starkem Bluthochdruck, Herzproblemen oder Kreislaufschwäche. Auch bei schweren Hautkrankheiten oder extrem empfindlicher Haut sollten Sie ärztlichen Rat einholen.

Stimmt es, dass Wechselduschen gegen Cellulite hilft?

„Wechselduschen können helfen, das Erscheinungsbild von Cellulite zu reduzieren, da sie die Durchblutung und den Lymphfluss anregen. Diese Effekte können die Hautstruktur unterstützen und die Haut etwas straffer wirken lassen. Allerdings hat dies eher einen optischen Effekt, denn wissenschaftlich ist die Wirksamkeit nicht belegt“, weiß Frau Dr. Sadlo.

Auch interessant: Woher kommt eigentlich unser Problem mit Cellulite?

Stimmt es, dass Wechselduschen das Immunsystem stärkt?

Wechselduschen können das Immunsystem anregen, da der Wechsel zwischen warm und kalt die körpereigene Abwehr stimuliert. Studien deuten darauf hin, dass regelmäßige Wechselduschen tatsächlich die Resistenz gegen Erkältungen und Infekte erhöhen können.

Wie kann ich die positiven Effekte der Wechseldusche noch verstärken?

Um die Effekte der Wechseldusche zu verstärken, können Sie nach der Dusche eine pflegende Lotion verwenden, die die Haut beruhigt und schützt. Auch kreisende Bewegungen und Massagen mit einem Duschschwamm oder einer Bürste können die Durchblutung und das Lymphsystem unterstützen.

Ist tägliches Duschen schädlich?

Tägliches Duschen ist für viele zur Gewohnheit geworden, doch für die Haut ist es nicht gerade ideal. Dermatologen empfehlen, im Schnitt etwa zwei- bis dreimal pro Woche zu duschen, um die Haut nicht unnötig auszutrocknen. Wer täglich duscht, sollte möglichst kurz duschen, maximal lauwarmes Wasser verwenden und auf stark hautentfettende Duschgele verzichten. Wichtig ist auch die richtige, intensive Pflege danach. Greifen Sie zu einer intensiv pflegenden Lotion, um die Hautbarriere zu schützen und die Haut mit Fetten und Feuchtigkeit zu versorgen.

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Expertenfazit

Kalte Duschen erfrischen und stärken das Immunsystem, heiße Duschen entspannen und bereiten auf eine erholsame Nachtruhe vor, und Wechselduschen kombinieren die Vorteile beider Methoden, um den Kreislauf zu aktivieren und die Haut zu straffen. Wichtig ist, jederzeit auf das eigene Wohlbefinden und die individuellen Hautbedürfnisse zu achten.

Themen Beauty-Hack Körperpflege
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