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Herstellung und Anwendung

Hirschtalg bei rissiger, trockener Haut – was das Produkt bewirkt  

Frau cremt sich Füße ein
Hirschtalg findet sich oftmals in Fußcremes – STYLEBOOK fragt nach, was der Inhaltsstoff kann Foto: Getty Images
Rebecca Stringa
Redaktionsleitung bei STYLEBOOK

26. Juni 2022, 18:56 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

An der Haut an den Füßen sitzen deutlich mehr Schweißdrüsen als an anderen Stellen des Körpers. Deswegen schwitzen wir hier mehr und verlieren entsprechend auch mehr Flüssigkeit. Das führt wiederum dazu, dass die Fußhaut schneller austrocknet. Hirschtalg soll hier Abhilfe schaffen – STYLEBOOK fragte beim Experten nach den Vor- und Nachteilen.

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Was ist Hirschtalg?

Hirschtalg stammt, wie der Name schon vermuten lässt, vom Hirsch. Genauer gesagt handelt es sich dabei um das Fett der Tiere, das nach dem Schmelzen zu einer festen, weißen Masse wird.

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Warum wird die Textur oft in Fußcremes verwendet?

„Das Fett in der Creme zieht sehr langsam in die Haut ein und wirkt deshalb wie eine zweite Haut“, erklärt Dr. Timm Golüke. Deshalb greifen Wanderer oder auch Langstreckenläufer gern zu dieser Mixtur, um Blasenbildungen vorzubeugen. Der Dermatologe empfiehlt Hirschtalg bei trockenen Füßen oder rissiger Hornhaut. Natürliche Zusätze wie Salbei- oder Rosmarinextrakt beugen zudem Schweißfüßen vor.

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Wie verwendet man Hirschtalg sonst?

Tragen Sie das Produkt dick auf die Füße auf und ziehen Sie Baumwollsocken darüber, dann sind die Füße auch bei langen Wanderungen gut vor Blasen geschützt – vorausgesetzt, das Schuhwerk passt. Außerdem reiben Läufer ihre Brustwarzen und ihre Achseln gerne mit dem Mittel ein. Da Hirschtalg, wie schon erwähnt, lange auf der Haut verbleibt und nicht verläuft, werden diese empfindlichen Hautregionen vor schmerzhaftem Wundscheuern geschützt. Radrennfahrer verwenden Hirschtalg für ihr Gesäß, das beim Training stark beansprucht wird.

Nachteile von Hirschtalg

Negative Auswirkungen sind bei der Verwendung des Produkts nicht zu befürchten. Zum einen riecht es nicht, zum anderen lässt sich Hirschtalg recht einfach aus Socken und anderer Wäsche herauswaschen. Lediglich das schmierige Gefühl in den Socken ist für manche gewöhnungsbedürftig. Es gibt zwar keine Studien, die die Wirkung von Hirschtalg gesichert nachweisen, jedoch wird der Stoff schon seit dem Mittelalter als Salbenzutat verwendet. Dennoch kann es unter Verwendung von Salben oder Cremes mit Hirschtalg zu Blasenbildung kommen. Im Zweifelsfall sollte sich ein Arzt die Wunde anschauen, insbesondere wenn diese stark gerötet ist. Dr. Timm Golüke rät zudem davon ab, Hirschtalg auf die Gesichtshaut zu geben, „um Unreinheiten durch den hohen Fettgehalt zu vermeiden“.

Sollte man Hirschtalg im Intimbereich verwenden?

Eine oft gegoogelte Frage ist, ob man Hirschtalg im Intimbereich verwenden darf. Dr. Golüke sieht bei Männern keine Gefahr, Frauen würde er eher abraten. „Frauen würde ich immer eher Texturen empfehlen, die speziell für diesen Bereich formuliert wurden. Entsprechende Produkte sind atmungsaktiver und respektieren den natürlichen pH-Wert“, so der Experte.

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Gibt es eine vegetarische Alternative?

Der Dermatologe empfiehlt, alternativ zu Birken- oder Ringelblumensalben mit hohem Fettanteil zu greifen. Wichtig ist hierbei nur, dass keine Birkenallergie vorliegt.

Quelle
mit fachlicher Beratung durch Dr. med. Timm Golüke, Facharzt für Dermatologie, und Dr. med. Roman Roitman, HNO-Facharzt

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