20. September 2023, 16:14 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Karottenöl gilt als das Mittel in Sachen Schönheit und Pflege: Es soll die Haare pflegen, ein gleichmäßiges Hautbild zaubern und sogar für einen gebräunten Teint sorgen, und das für wenig Geld. Was ist dran am Beauty-Hype? STYLEBOOK macht den Check.
Oft als Beauty-Helfer gehypt, wird Karottenöl häufig in der Gesichtspflege verwendet. STYLEBOOK spricht mit dem Dermatologen Dr. Timm Golüke über die Vorteile des Öls und darüber, was man beachten sollte.
Übersicht
Was ist Karottenöl?
Bei Karottenöl oder auch Carotinöl handelt es sich um ein gelblich bis oranges Wirkstofföl. „Es ist reich an Carotin und Beta-Carotin“, so Dr. Timm Golüke. Diese weisen beide antioxidative Eigenschaften auf. Zusätzlich enthält es viele wertvolle Nährstoffe wie Vitamin A, Alpha-Liniloensäure, und Vitamin B. Grundlage von Karottenöl in der Hautpflege ist ein mit Carotin angereichertes Trägeröl.
Wie wird Karottenöl angewendet?
Karottenöl kann man auf der Haut und im Haar anwenden. Außerdem kann es in Form von Beta-Carotin-Kapseln als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden.
Zugeschriebene Wirkung von Karottenöl
Karottenöl als Feuchtigkeitsbooster
Karottenöl wird aus der Wurzel der Möhren hergestellt. Es zeichnet sich durch einen besonders hohen Gehalt an Vitamin A aus, das wiederum eine große Rolle beim Aufbau und bei der Erneuerung unserer Haut spielt. Gerade in der Winterzeit spendet Karottenöl der Haut daher viel Feuchtigkeit und pflegt trockene und rissige Haut. Dank seiner natürlichen Inhaltsstoffe ist es frei von Nebenwirkungen und gut verträglich. Das Öl kann perfekt als Tages- und Nachtpflege auf die Haut aufgetragen werden: Nach der Gesichtsreinigung einfach ein paar Tropfen des Öls in die Handflächen geben und in die feuchte Haut einmassieren.
Natürlicher Teint mit Karottenöl
Karottenöl ist der perfekte Ersatz für Foundation und verleiht ein gleichmäßiges, leicht getöntes Hautbild, gerade im Winter dient es als ideale Pflege für blasse und müde wirkende Haut. Allerdings sollten Sie bei der Verwendung unbedingt darauf achten, das Öl bei der Anwendung sparsam zu verwenden – sonst können unschöne Flecken auf der Haut entstehen! Wer auf Nummer sicher gehen möchte, mischt das Karottenöl in seine Hautpflege und verhindert so, dass das Gesicht zu dunkel oder gar orange erscheint. Wer seiner Haut einen natürlichen, bronzy Glow verpassen möchte, ohne sich dafür stundenlang schädlicher Sonnenstrahlung aussetzen zu müssen, kann ebenfalls auf das orangefarbene Öl zurückgreifen. Dieses verpasst nämlich einen leichten, sonnengeküssten Look. Dafür einfach nur ein paar Tropen des Öls mit der Feuchtigkeitscreme mischen und wie gewohnt auftragen. Stattdessen wirkt der Teint gesund und natürlich gebräunt. Die Sommerbräune wird außerdem dank der Karotte sogar noch verlängert.
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Anti-Aging-Pflege mit Karottenöl
Ein weiterer toller Nebeneffekt ist, dass Karottenöl vorbeugend gegen Hautalterungen und Faltenbildung eingesetzt werden kann. Das enthaltene Vitamin A, auch als Retinol bekannt, besitzt zellschützende Eigenschaften und trägt zur Zellerneuerung bei. Dadurch wirkt die Haut gestrafft und frisch. Daneben kann Karottenöl vor Sonnenbrand schützen und der Inhaltsstoff Pro-Vitamin A hilft bei Hautunreinheiten wie Mitessern und Pickel und lässt sie auf natürliche Weise abheilen.
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Haarspliss loswerden
Karottenöl verleiht nicht nur ein gleichmäßiges Hautbild, sondern dient auch als Reparatur und Stärkung der Haarspitzen. Für die intensive Pflege massiert man eine kleine Menge in die Haarspitzen ein und lässt das Öl 10 bis 15 Minuten einwirken, bevor man es wieder ausspült. WICHTIG: Wer besonders trockene Stellen hat, sollte darauf achten, dass das Karottenöl bei der Anwendung nicht auf die Kopfhaut gelangt. Das enthaltene Carotin wird von der trockenen Haut einfacher aufgenommen und verfärbt sie dadurch. Die Haare sind davon aber nicht betroffen. Unbedingt vor Benutzung die Kleidung gut abdecken, da sich Karottenöl-Flecken nur schwierig entfernen lassen.
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Karottenöl ganz einfach selbst zubereiten
Reines Karottenöl gibt es in Drogeriemärkten, Bioläden oder im Reformhaus und kostet pro Fläschchen um die fünf Euro. Auch wenn auf einigen Fläschchen „kalt gepresst“ darauf steht, ist das so nicht richtig. Denn Karotten enthalten kein Öl, das ausgepresst werden könnte. So ist die Basis von Karottenöl ein anderes Naturöl, das dann mit Karotten angereichert wird. Mit wenigen Inhaltsstoffen gelingt die Herstellung also auch ganz einfach zu Hause.
- 20 ml kaltgepresstes Sesamöl, alternativ Jojoba- oder Mandelöl
- eine geriebene Karotte
- ein großes, verschließbares Glas
- einen Topf
- ein Küchentuch
Das Naturöl und die geriebene Karotte in ein verschließbares Glas geben, und das wiederum in einen Topf mit kochendem Wasser stellen. Das Glas so lange im heißen Wasserbad belassen, bis die Raspeln weich werden und das Öl sich orange einfärbt. Danach die Mischung durch ein sauberes Küchentuch sieben und anschließend in ein Fläschchen füllen.
Mögliche Risiken bei der Anwendung
Grundsätzlich ist die Verwendung von Karottenöl ungefährlich. Allerdings kann es bei der Anwendung Flecken auf Kleidung oder Bettwäsche hinterlassen, weshalb Sie es immer gut in die Haut einziehen lassen sollten. Dennoch ist das Öl nicht für jedermann geeignet. „Karottenöl ist nicht so gut für Personen, die zu unreiner Haut neigen“, weiß Dr. Golüke. „Der Ölanteil kann die Poren verstopfen und so zu weiteren Unreinheiten führen.“
Experteneinschätzung
Die in Karottenöl enthaltenen Antioxidantien schützen die Haut vor freien Radikalen, die durch UV-Licht ausgelöst werden. „Allerdings sollte man Karottenöl natürlich nicht mit einem Sonnenschutz verwechseln. Es kann lediglich den schädlichen Effekt von UV-Strahlen vermindern“, meint Dr. Golüke. Dennoch hält er Karottenöl, welches Vitamin A enthält, für einen Anti-Aging-Inhaltsstoff.
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Das sagt der Verbraucherschutz
Karottenöl ist frei im Handel erhältlich. Für seine Anwendung gibt es keine offiziellen Empfehlungen oder Vorschriften einer begrenzten Konzentrationsmenge in Pflegeprodukten.