5. Juni 2023, 6:29 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Sowohl Körperöle als auch Bodylotions versprechen, eine glatte, zarte und gesunde Haut zu erhalten. Bei der Wahl zwischen den beiden Texturen spielen aber nicht nur die Pflegefaktoren, sondern auch deren Konsistenz, Duft und Hautgefühl eine Rolle. Erfahren Sie von einer Expertin, für wen sich welche der beiden Texturen besonders gut eignet.
Eine passende Feuchtigkeitspflege ist nicht nur für die Gesundheit Ihrer Haut wichtig, sondern auch für die allgemeine Gesundheit. Schließlich dient Ihre Haut als Schutzbarriere für den gesamten Körper. Sie ist unser größtes Organ und spiegelt sehr deutlich unser gesundheitliches Befinden wider. In der Regel mangelt es der Haut an Fett und Feuchtigkeit, was sie durch Trockenheit und Spannungsgefühl zeigt. Beides sollten Sie der Haut von außen zuführen, um ihre wichtige Barrierefunktion aufrechtzuerhalten. Eine ideale Unterstützung für die Haut bieten pflegende Körperöle oder Bodylotions, die mit jeweils ganz individuellen Pflegeeigenschaften aufwarten.
Übersicht
Vorteile von Körperöl
Körperöl besteht, wie der Name schon sagt, hauptsächlich aus Öl. „Öl ist ein Okklusivum“, weiß Dr. Stefanie Derendorf, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie in München. „Das bedeutet, es bildet eine physische Barriere auf der Hautoberfläche, die den transepidermalen Wasserverlust verhindert. Aus diesem Grund sind Öle häufig Bestandteil von Feuchtigkeitscremes. Zu den okklusiven Inhaltsstoffen gehören neben verschiedenen Pflanzenölen auch Bienenwachs, Silikon, Vaseline und verschiedene Buttersorten wie Shea- oder Kakaobutter.“ Öl kann auch als Emollient („Zartmacher“) fungieren und die Haut beruhigen, weicher und geschmeidiger machen. „Wenn die oberste Hautschicht nicht genügend Wasser enthält, kann sie rissig und schuppig werden, sodass Zwischenräume zwischen den Hautzellen entstehen. Durch das Auftragen eines Emollients, werden die Zwischenräume mit fetthaltigen Substanzen, den sogenannten Lipiden, aufgefüllt und die Haut wieder beruhigt“, so Frau Dr. Derendorf zu STYLEBOOK.
Ein duftendes Körperöl in hochwertiger Qualität kann außerdem Ihre Körperpflege zu einem entspannenden Ritual für alle Sinne werden lassen. Neben seiner Pflegewirkung auf duschfeuchter Haut, kann es auch gezielt auf trockene Hautpartien aufgetragen werden, um rissige Stellen sofort zu mildern. Da es der trockenen Haut einen leichten Schimmer verleiht, kann es die Arme und Beine betonen und als schöner Blickfang im Sommer dienen.
Nachteile von Körperöl
Der Nachteil an Körperöl ist jedoch, dass es dicker ist als Bodylotion und sich dadurch auf trockener nicht so leicht verteilen lässt. Zudem kann es für das Öl schwieriger sein, in die genannten Zwischenräume der Haut zu gelangen.
Anwendung von Körperöl
Sowohl Körperöle als auch Bodylotions können nach Bedarf mehrmals täglich angewendet werden. Am effektivsten wirkt Körperöl, wenn Sie es auf die duschfeuchte Haut auftragen. Wenn Ihre Haut bereits mit Feuchtigkeit versorgt ist, kann das Auftragen einer schützenden, öligen Barriere dazu beitragen, das Wasser im Körper zu halten. Es lässt sich auf der feuchten Haut besonders gut verteilen und zieht schneller ein. Jedes Körperöl kann auch für individuelle Massagen eingesetzt werden.
Vorteile von Bodylotion
Bodylotion besteht hauptsächlich aus emollierenden („zartmachenden“) Inhaltsstoffen. Viele Bodylotions enthalten zusätzlich auch okklusive Inhaltsstoffe, wie Öl. Da die Lotion eine leichtere Formel hat, lässt sie sich in der Regel leichter verteilen. Außerdem dringt die Körperlotion besser in die Haut ein als Öl, wodurch Sie in der Regel sofort die wohltuende und lindernde Wirkung spüren, wenn Sie die Lotion auf die gespannte, trockene Haut auftragen.
Nachteile von Bodylotion
Bodylotions sind vor allem so beliebt, weil sie nach dem Duschen besonders schnell einziehen. Das liegt daran, dass sie stark verdünnt sind. Was zunächst als Vorteil erscheint, ist eigentlich ein Nachteil, denn durch die starke Verdünnung verlieren viele der pflegenden Stoffe ihre Wirkung und machen die Bodylotion somit wesentlich weniger effektiv als Körperöl.
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Anwendung von Bodylotion
Im Gegensatz zum Körperöl sollten Sie Ihre Bodylotion immer auf der trockenen Haut anwenden, um sie nicht noch weiter zu verdünnen.
Welche Textur ist die richtige für Sie?
„Bei der Wahl des richtigen Produktes spielen vor allem Ihre individuellen Hautbedürfnisse sowie etwaige Hautprobleme eine Rolle“, so Frau Dr. Derendorf.
Bodylotions sind zu empfehlen, wenn Sie unter jahreszeitlich bedingter Trockenheit bei ansonsten normaler Haut leiden. Wenn Sie unter chronisch trockener Haut leiden, können spezielle Cremes oder Salben für trockene Haut von größerem Nutzen sein. Wenn Sie keine trockene Haut haben, aber die Feuchtigkeit einschließen möchten, um Ihre Haut zu hydratisieren, kann ein Körperöl gut geeignet sein.
Bei hormonell bedingter Hauttrockenheit, zum Beispiel in der Menopause, sollten Sie sowohl auf Körperöl als auch auf Lotion verzichten. Entscheiden Sie sich stattdessen für eine Feuchtigkeitscreme auf Cremebasis, die hormonell bedingte Trockenheit effektiver behandeln kann. Im Vergleich zu Lotionen haben Cremes in der Regel einen höheren Ölgehalt.
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Können Körperöl und Bodylotion gemeinsam verwendet werden?
Die beiden Texturen können problemlos miteinander kombiniert werden, vor allem, wenn man der Haut eine Extraportion Feuchtigkeit schenken möchte. Hierfür kann man die Produkte entweder bereits vor dem Auftragen mischen oder Sie tragen eines direkt nach dem anderen auf. Hierbei sollten Sie zuerst die Lotion und dann das Öl verwenden. Das Öl ist okklusiver, d. h. es schließt die Feuchtigkeit ein und verhindert so, dass die Pflegestoffe Ihrer Bodylotion aufgenommen werden können.
Quelle
- mit fachlicher Beratung von Frau Dr. Derendorf, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie. Praxis Dermatologie am St. Anna Platz in München