13. November 2023, 17:03 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Kokosöl ist ein beliebter Stoff für Kosmetikprodukte. Gekennzeichnet ist es auf den Verpackungen als Cocos nucifera. Was steckt genau drin und worauf sollte man beim Kauf achten? Ein Überblick.
Eigentlich muss es Kokosfett heißen, da es bei Zimmertemperatur (20 Grad Celsius) cremig ist und erst bei ca. 25 Grad Celsius flüssig wird. Kokosfett wird aus dem getrockneten Fruchtfleisch der Kokosnuss gewonnen und besteht zu etwa 90 Prozent aus gesättigten Fetten. Hauptbestandteil des Kokosöls ist die Fettsäure Laurin. Dieser werden positive Eigenschaften nachgesagt, die sich unter anderem auf das Herz-Kreislaufsystem und den Cholesterinspiegel auswirken, sowie den Stoffwechsel ankurbeln sollen. Angeblich soll Kokosfett deshalb sogar beim Abnehmen helfen. Die ebenfalls im Kokosfett enthaltene Caprylsäure hat antibakterielle Eigenschaften. Es enthält darüber hinaus Vitamin E, ein Antioxidans, das die Haut im Kampf gegen die vorzeitige Hautalterung unterstützt.
Wofür ist Kokoöl gut?
Kokosöl enthält zahlreiche Stoffe, die in der Hautpflege insbesondere als natürliche Feuchtigkeitsspender wirken, erläutert der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW). Aufgrund seines hohen Anteils an gesättigten Fettsäuren sei es gerade bei trockener Haut gut geeignet. Auch die Haare können vom Kokosöl profitieren, da es für noch mehr Glanz sorgt und eine empfindliche Kopfhaut beruhigt.
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Was muss ich beim Kauf beachten?
Die dem Kokos zugeschriebenen Eigenschaften gelten ausschließlich für reines, kalt gepresstes Kokosfett. Das ist wichtig, damit alle Inhaltsstoffe und Fettsäuren erhalten bleiben. Bei Kokosfett mit folgenden Kennzeichnungen greift man zum richtigen: „extra nativ“, „kaltgepresst“, „extra virgin“. Ein gutes, kalt gepresstes Kokosfett in Bio-Qualität kostet ca. 20 Euro pro Kilo. Sofern „gebleicht“, „geschmacksneutral“, „raffiniert“, „desodoriert“ oder „gehärtet“ auf dem Etikett steht, wurde das Kokosfett mechanisch stark verarbeitet und erhitzt – und ist wirkungslos.
In der Ernährung gibt es bessere Alternativen
Anders als viele behaupten, ist Kokosöl laut Verbraucherschutz nicht gesünder als andere Öle. Es wird oft behauptet, dass es positive Auswirkungen auf die Blutfettwerte hat, beim Abnehmen hilft, vor Demenzerkrankungen und Krebs schützt und Bakterien, Viren und Pilze abwehren kann. Diese Behauptungen stützen sich auf den Gehalt an Fettsäuren wie Laurin-, Capryl- und Caprinsäure sowie verschiedenen Polyphenolen. Allerdings gibt es keine wissenschaftlichen Nachweise für diese Aussagen. Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat sogenannte „Health-Claims“, also Gesundheitsversprechen, die Hersteller von Kokosöl auf ihren Produkten anbringen wollten, nicht zugelassen. Es ist daher ratsam, Berichte über angebliche Heilwirkungen von Kokosöl äußerst kritisch zu betrachten.
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Bei Kosmetik-Produkten auf folgendes achten
Auch bei kosmetischen Produkten, die mit Kokos werben, muss man genau die Inhaltsstoffe studieren, ob auch dort wirklich natives Kokosfett drin ist. Oft enthalten sie maximal noch den typischen, exotischen Kokosduft und kaum noch die positiv pflegenden Eigenschaften des Fetts.