12. September 2023, 6:24 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Man nehme ein altbewährtes Hausmittel und ein paar Ratschläge von Oma und erhalte gepflegte, weiche Haut – so verspricht es zumindest Melkfett. Als altbekanntes Pflegeprodukt soll es vor allem bei rissigen Händen helfen. Jedoch kann der fettreiche Balsam noch viel mehr. STYLEBOOK macht den Check.
Es wird Zeit, sich von rissigen Mundwinkeln, rauen Ellenbogen und trockener Haut zu verabschieden. Melkfett soll dabei helfen, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und diese sogar in ihr zu speichern. Wie der Pflegebalsam wirkt und was man bei der Anwendung beachten sollte, lesen Sie im Artikel.
Übersicht
Was ist Melkfett?
Bei Melkfett handelt es sich um eine sehr fettreiche Substanz auf Basis von Vaseline und Lanolin. Traditionell wird es zudem aus tierischen Fetten hergestellt. Auch Olivenöl, Ringelblume, Bienenwachs und Panthenol können Bestandteil des Pflegeprodukts sein. Seinen Namen erhält es übrigens von seiner ursprünglichen Funktion: So wurde es früher auf die Zitzen von Kühen aufgetragen, um nach dem Melken die Euter zu pflegen. In der Kosmetik wird es als effektiver Feuchtigkeitsbinder in der Gesichts- und Körperpflege angewendet.
Auch interessant: 7 Hacks mit Vaseline
Wie wird es angewendet?
Melkfett wird vor allem bei besonders trockenen Hautstellen wie den Ellenbogen, Fersen oder Knien aufgetragen. Allerdings kann es auch zur Lippenpflege oder sogar zur Entfernung von Make-up umfunktioniert werden. Zur Anwendung trägt man dafür einfach eine dünne Schicht auf die entsprechende Stelle auf und lässt das Melkfett gut einziehen. Theoretisch lässt sich der Balsam großflächig auftragen, jedoch empfiehlt es sich eher, die fettreiche Substanz nur gezielt auf trockene Hautstellen anzuwenden.
Zugeschriebene Wirkung von Melkfett
Zur Befeuchtung der Haut
Grundsätzlich lässt sich die Wirkung von Melkfett wie folgt beschreiben: Der wohltuende Balsam legt sich wie ein Film auf die Haut. Dadurch wird die Haut geschützt und mit Feuchtigkeit versorgt. Gerade raue oder auch rissige Hautstellen fühlen sich so weicher und geschmeidiger an. Melkfett bietet außerdem einen natürlichen Schutz gegen externe Einflüsse wie Kälte und rauer Witterung und kann somit die Feuchtigkeit besser in der Haut speichern. Besonders im Winter ist das Pflegeprodukt deshalb sehr beliebt, da es die Haut vor dem Austrocknen schützt.
Auch interessant: Das hilft bei rauen Ellenbogen und Knien
Melkfett bei strapazierter und gereizter Haut
Da Melkfett auch weitere pflegende Wirkstoffe wie Lanolin oder Bienenwachs beinhaltet, kann. Hautberuhigende Eigenschaften können Reizungen und Rötungen der Haut reduzieren. Gleichzeitig ist Melkfett ein kleiner Sonnenschutz-Booster. Zwar sollten Sie es niemals alleine als Sonnenschutz verwenden (so hat es an sich hat nur einen sehr geringen Lichtschutzfaktor), allerdings kann es den Schutz vor UV-Strahlen ein wenig verstärken.
Mögliche Risiken bei der Anwendung
Auch wenn das Hautpflegeprodukt eine Reihe von positiven Eigenschaften mit sich bringt, gibt es einiges, was man bei der Anwendung beachten sollte. Gerade Melkfett aus erdölbasierter Vaseline kann eine sehr komedogene Wirkung haben. Es enthält also einen hohen Fettanteil, wodurch die Poren verstopfen können. Von einer täglichen oder auch großflächigen Anwendung von Melkfett ist deshalb abzuraten, damit die Haut atmen kann. Wenn Sie das Produkt dennoch regelmäßig anwenden, kann ein Peeling helfen, um die Poren von abgestorbenen Hautzellen zu befreien.
10 BEAUTY-MINUTEN Schon gewusst, was sich hinter dem Zusatz Lanolin verbirgt?
Beim Experten nachgefragt Was verbirgt sich genau hinter dem Zusatzstoff Urea?
Beim Experten nachgefragt Was bewirkt Glycerin in der Hautpflege?
Darauf sollte man beim Kauf von Melkfett beachten
Melkfett ist nicht gleich Melkfett. Deshalb ist es wichtig, beim Kauf einen Blick auf die Inhaltsstoffe zu werfen. So sollte man eher auf ein Produkt mit nachhaltigen Inhaltsstoffen zurückgreifen, als auf solches, welches auf Erdölen, also Paraffinen basieren. Wer an Hauterkrankungen wie Neurodermitis leidet, sollte allerdings gänzlich die Finger davon lassen – hier können nämlich allergische Reaktionen entstehen. In der Regel ist Melkfett außerdem nicht vegan. Alternativ kann man als tierfreie Variante auch auf Sheabutter zurückgreifen.