11. April 2024, 14:56 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Verhärtete, kleine Pickelchen auf den Oberarmen, sind zunächst nichts Außergewöhnliches, können jedoch auf eine sogenannte Reibeisenhaut hinweisen. Zwar handelt es sich hierbei um keine schwerwiegende Krankheit, dennoch können die Unebenheiten auf der Haut von Betroffenen als störend empfunden werden. STYLEBOOK hat mit einem Dermatologen über die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten gesprochen.
Übersicht
Was ist Reibeisenhaut?
Reibeisenhaut oder auch „Keratosis pilaris“ beschreibt grundlegend eine Verhornungsstörung, bei der die Haut zu viel Keratin produziert. Das Protein spielt eine wesentliche Rolle für Haut, Haare und Nägel und sorgt in der Regel für die strukturelle Stärke und Schutzfunktion des Gewebes. Produziert der Körper nun zu viel des Proteins, verstopfen die Öffnungen der Haarfollikel. Als Folge daraus verhornt die Haut und es bilden sich kleine Pickelchen, die ein wenig an Gänsehaut erinnern. Betroffen sind vor allem Mädchen und Frauen, wobei sich erste Symptome in der Regel bereits im Jugendalter zeigen.
Ursachen für Reibeisenhaut
Was Reibeisenhaut genau verursacht, ist noch nicht gänzlich geklärt. „Häufig ist sie genetisch durch eine verstärkte Hornbildung bedingt“, so Dermatologe Dr. Timm Golüke. Außerdem neigen Menschen, die ohnehin von Hauterkrankungen wie etwa Neurodermitis betroffen sind, eher unter Keratosis pilaris. Oftmals verschlimmern sich die Symptome im Winter, was mit dem erhöhten Feuchtigkeitsverlust und der verringerten Talgdrüsenaktivität zusammenhängt. Auch niedrige Luftfeuchtigkeit kann Reibeisenhaut begünstigen.
Symptome von Keratosis pilaris
„Reibeisenhaut tritt vor allem an den Oberarmen auf und erinnert optisch an die klassische Erdbeerhaut“, so Dr. Golüke. Allerdings kann sie auch an den Oberschenkeln, am Po oder im Gesicht vorkommen. Die verhornten Pickelchen sind dabei meist weiß bis rötlich. Die kleinen Erhebungen sind im Vergleich zu anderen Hautirritationen nicht schmerzhaft und lösen in der Regel keinen Juckreiz aus. Allerdings werden Sie von Betroffenen optisch als sehr störend wahrgenommen. Im Gesicht kann sich Reibeisenhaut vor allem an der Stirn und den Wangen, aber auch in Richtung der Schultern oder im Nacken ausbreiten. In schlimmen Fällen können die Symptome dabei auf die umliegende Kopfhaut übergehen und sogar zu Haarausfall führen. Das kommt jedoch ausgesprochen selten vor.
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Das können Sie gegen Reibeisenhaut tun
Mit der richtigen Hautpflege lässt sich Reibeisenhaut in der Regel gut behandeln. Dazu gehört vor allem die Versorgung der Haut mit ausreichend Feuchtigkeit. Um die Haut nicht zusätzlich zu reizen, lohnt es sich, auf seifenfreie Waschlotionen zu setzen. Lauwarmes Wasser trocknet die Haut beim Duschen außerdem weniger aus als zu heißes Wasser und ist deshalb für Menschen mit Reibeisenhaut sehr zu empfehlen. In der Pflegeroutine können Sie zusätzlich zu Ihrer Feuchtigkeitscreme auf ein Körperöl zurückgreifen. Wichtig ist es zudem stets auf ausreichend Sonnenschutz zu achten, um keine langfristigen Sonnenschäden zu riskieren – das gilt allerdings für jeden, unabhängig von der Reibeisenhaut.
Auch Dr. Golüke hat einige Tipps zur Behandlung von Keratosis pilaris: „Man kann Reibeisenhaut mit Peelings oder fruchtsäurehaltigen Bodylotions verbessern. Ebenfalls kann eine Mikrodermabrasion helfen. Allgemein gilt: Je besser man die Haut in diesem Bereich eincremt, desto weicher wird sie.“ Besonders geeignet sind dabei laut dem Dermatologen Inhaltsstoffe wie z. B. Urea.