10. August 2024, 14:57 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Wer kennt es nicht? Schnell die Beine rasiert und schon ist es passiert: Kleine Schnittwunden zieren unsere Haut und bluten am Scheinbein immer besonders stark. Warum das so ist, wie man vorbeugen und die Wunden schnell behandeln kann, erfahren Sie hier.
Bei der Rasur entstehen schnell sogenannte Mikroverletzungen, vorrangig beim Rasieren der Schienbeine. Diese neigen dazu, sich leicht zu entzünden und dann zu unangenehm juckenden Pickeln und Rötungen zu werden, dem sogenannten Rasurbrand. Gerade am Schienbein ist die Haut besonders empfindlich und anfällig dafür. Sie ist dort sehr dünn und weist außerdem keine schützenden Fettpolster auf. Das Risiko von Mikroverletzungen lässt sich dennoch durch die richtige Pflege vor, während und nach der Rasur vorbeugen.
Übersicht
Wie kann ich Blutungen vorbeugen?
Vor der Rasur
Bereiten Sie Ihre Haut auf die Rasur vor, indem Sie ihr mindestens zwei bis drei Minuten Zeit geben, unter warmem Wasser etwas einzuweichen. Dadurch werden die Härchen geschmeidiger und lassen sich leichter entfernen. Alternativ können Sie auch ein Rasiergel auftragen und es einwirken lassen. Wenn Sie keine empfindliche Haut haben, können Sie zusätzlich ein Peeling oder einen Luffa-Schwamm verwenden, um störende Hautpartikel und eingewachsene Härchen zu entfernen.
Während der Rasur
Für eine sanfte und gründliche Rasur der Schienbeine und anderer Körperstellen nutzen Sie am besten Mehrklingenrasierer mit austauschbaren Klingen. Da stumpfe Klingen eine erhöhte Verletzungsgefahr darstellen, sollten sie etwa nach jeder 10. Rasur ausgetauscht werden. Viele Klingen sind außerdem mit Gelstreifen oder Feuchtigkeitsbändern ausgestattet, um die Rasur möglichst geschmeidig zu machen und Schnittverletzungen zu minimieren.
Bei der Frage, in welche Richtung Sie am besten rasieren sollten, gibt es keine einhellige Meinung. Allerdings sollten Sie bei empfindlicher, leicht reizbarer Haut immer in Wuchsrichtung rasieren. Dann ist das Ergebnis unter Umständen weniger glatt, aber Sie minimieren das Risiko von Rasurbrand und Hautverletzungen.
Auch wenn einige den Rasierschaum für eine unnötige Erfindung halten und eine Rasur einzig unter laufendem Wasser oder mit einem Klecks Duschgel bevorzugen, so hat er doch seine Berechtigung. Wasser allein weicht die Haut zwar ein, der Rasierschaum bzw. das Rasiergel hingegen unterstützen die Klinge beim sanften Gleiten, lassen die Härchen weicher werden und pflegen die Haut zusätzlich mit Vitaminen und Panthenol. Ganz wichtig: Nehmen Sie sich Zeit für die Rasur. Je hektischer Sie mit der Klinge herumhantieren, desto eher können Sie sich verletzen.
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Nach der Rasur
Legen Sie den Rasierer nicht einfach ab, sondern reinigen Sie ihn vorher mit warmem Wasser und lassen ihn dann richtig trocknen. Ansonsten riskieren Sie Rostbildung, die wiederum zu entzündlichen Verletzungen führen kann. Vermeiden Sie es generell, die Haut an Ihren Beinen austrocknen zu lassen. Das gilt nicht nur nach der Rasur. Verwöhnen Sie am besten nach jedem Duschen Ihre Haut mit einer feuchtigkeitsspendenden, rückfettenden Lotion.
Verzichten Sie direkt nach der Rasur darauf, die Beine mit einem Handtuch trocken zu rubbeln und sofort in die enge Hose zu schlüpfen. 15 Minuten Erholung werden sich hier auszahlen.
Schienbeine rasieren – Tipps, um die Blutung zu stoppen
1. Desinfektion
Beim Rasieren der Schienbeine geschnitten? Auch wenn die Schnittwunde noch so klein ist, sollte sie sauber und im Idealfall auch desinfiziert sein, um Entzündungen zu vermeiden.
2. Kühlung
Wenn die Haut gereizt ist oder eine kleine Wunde aufweist, hilft es oft schon, sie zu kühlen. Fahren Sie dafür einfach mit einem Eiswürfel über die entzündete Stelle oder legen Sie die Beine hoch und benutzen Sie ein Kühlpad.
3. Alaunstift
Der Alaunstift wird nicht umsonst auch Blutstillstift genannt. Aufgrund des enthaltenen Aluminiumchlorids hat er antiseptische (entzündungshemmende) und adstringierende (zusammenziehende) Eigenschaften. Tragen Sie ihn sanft auf die blutende Schnittwunde auf und schon zieht sich das Gewebe zusammen und die Blutplättchen können die verletzen Gefäße schließen.
4. Deodorant
Ebenso wie der Alaunstift enthalten viele Antitranspirantien Aluminiumchlorid und können somit ein schnelles Zusammenziehen der Blutgefäße begünstigen. Doch Achtung, es könnte brennen!
5. Lippenbalsam
Wenn Sie etwas Lippenbalsam auf den Schnitt geben, kann dessen wachsartige Konsistenz die Wunde verschließen und die Blutung stoppen.
6. Mundwasser
Wem ein Brennen nichts ausmacht, der kann auch zu Mundwasser greifen. Tupfen Sie einfach etwas Mundwasser auf die Wunde. Der enthaltene Alkohol sorgt dafür, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen und die Blutung stoppt.
7. Augentropfen
Auch Augentropfen haben eine gefäßverengende Wirkung. Geben Sie einfach 2 Tropfen auf den gereinigten Schnitt.
8. Papiertaschentuch? Besser nicht!
Nutzen Sie Papiertaschentücher am besten nur dafür, die Wunde abzutupfen. Lassen Sie das Papiertaschentuch aber nicht einfach auf ihr liegen, da Sie sonst riskieren, dass es verklebt und sie es dann schmerzhaft wieder abziehen müssen.
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Wann man bei der Rasur besonders vorsichtig sein sollte
Wenn Sie ein frisch gestochenes Tattoo haben, sollten Sie diesen Bereich bei der Rasur auslassen, bis die Wunde komplett verheilt ist. Sollten Sie Krampfadern haben, bevorzugen Sie die Rasur als Haarentfernungsmethode und verzichten Sie besser auf Wachsen oder Epilieren. Gönnen Sie Ihrer Haut in diesem Fall aber eine besonders ausgiebige Pflege vor, während und nach der Rasur.
Bei leichter bis mittelschwerer Neurodermitis kann eine Rasur in der Regel ganz normal durchgeführt werden. Wenn Sie sich unsicher fühlen oder die Haut danach immer extrem gereizt ist, sprechen Sie mit einem Facharzt und lassen Sie sich beraten. In jedem Fall ist eine besonders starkrückfettende Lotion nach der Rasur empfehlenswert.