22. Mai 2024, 8:36 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Der Sommer steht vor der Tür und mit ihm die Gefahr für Sonnenbrand. Wer sich nicht ausreichend eincremt, riskiert gerötete Haut, die schmerzt – doch was hilft, um die Schmerzen auf die Schnelle zu lindern? STYLEBOOK mit den besten SOS-Tipps für sonnenverbrannte Haut.
Übersicht
Wie entsteht Sonnenbrand?
Sonnenbrand entsteht, sobald UV-Strahlung auf die Haut trifft und diese beschädigt. Dadurch werden Botenstoffe ausgesendet, die Entzündungen hervorrufen können. Diese äußern sich, je nach Schweregrad, mit Rötungen, Schmerzen, Schwellungen und Blasen. In schlimmen Fällen kann es auch zu Fieber, Kopfschmerzen oder einem Kollaps kommen. Der Sonnenbrand zeigt sich nach etwa sechs bis acht Stunden. Nach 24 Stunden sind die Beschwerden am schlimmsten. Nach ungefähr zwei Tagen beginnt die Wundheilung und die Haut schält sich. Auch das Hautkrebsrisiko steigt mit jedem Sonnenbrand an. Deswegen gilt es, Sonnenbrände unbedingt zu vermeiden und auf einen geeigneten Sonnenschutz zu setzen.
Auch interessant: Brauchen Haare eigentlich einen Extra-Sonnenschutz?
Besser als einen Sonnenbrand zu behandeln, ist es natürlich, gar nicht erst einen zu bekommen. Dabei hilft nur ausreichender Sonnenschutz und richtiges Eincremen. Meiden Sie generell die Mittagssonne zwischen 11 und 16 Uhr und tragen Sie von März bis Oktober täglich einen Sonnenschutz auf Gesicht und Körper auf.
Behandlung und Vorbeugung Was tun bei starkem Sonnenbrand? Das rät der Experte!
Skincare Warum After-Sun-Pflege nach dem Sonnenbad so wichtig ist
Nachgefragt beim Hautarzt Was hilft bei Sonnenbrand auf der Kopfhaut?
7 SOS-Tipps bei Sonnenbrand
Sonnenbrand kühlen
Kälte lindert den Schmerz und hemmt die Entzündung. Eis oder ein Kühlpack aus dem Tiefkühlschrank ist allerdings zu frostig und schädigt die Haut zusätzlich. Besser: Kühl duschen oder kalte Umschläge auflegen. Das entzieht der Haut die übermäßige Hitze. Auch Quark und Joghurt aus dem Kühlschrank haben eine erfrischende Wirkung und spenden obendrein Feuchtigkeit. Sie können entweder direkt auf die Haut aufgetragen werden oder Sie tränken ein Geschirrtuch in Buttermilch, Milch oder Joghurt und legen es für zehn bis 20 Minuten auf den Sonnenbrand auf.
Haut bei Sonnenbrand pflegen
Die Haut braucht jetzt dringend Feuchtigkeit. Zarte After-Sun-Lotionen oder ein kühlendes Schaumspray mit Zusätzen wie Panthenol, Hamamelis oder Thermalwasser beruhigen die Haut und lindern die Beschwerden. Manche schwören auf die beruhigende Wirkung der Aloe-Vera-Pflanze: Im Falle eines Sonnenbrands einfach eines der fleischigen Blätter abschneiden und das austretende Gel direkt auf die Verbrennung reiben. Die darin enthaltenden Inhaltsstoffe wirken nicht nur kühlend, sondern sollen zudem die Wundheilung fördern.
Auch interessant: After-Sun-Pflege – warum sie wichtig ist, welche Produkte sich eignen
Keinesfalls sollten fetthaltige Öle oder Cremes zur Behandlung verwendet werden, da diese einen Film auf der Haut bilden, der die Heilung einschränken kann. Sie reizen die verbrannte Haut noch mehr und können zum Hitzestau führen. Außerdem sollte man darauf achten, dass die Produkte möglichst wenig Duft- und Konservierungsstoffe und keine Emulgatoren enthalten, um weitere Reizung oder allergische Reaktionen zu vermeiden. Geringe Mengen Alkohol in After-Sun-Produkten kühlen zwar kurzfristig den Sonnenbrand, entziehen der Haut aber zusätzlich Feuchtigkeit.
Ausreichend trinken
Die Haut verliert bei einem Sonnenbrand viel Flüssigkeit, der Kreislauf wird stark belastet. Deshalb sollte man unbedingt ausreichend trinken, vor allem Wasser, um Symptome wie Schwindel oder Kreislaufprobleme zu minimieren.
Symptome bekämpfen
Löst die Verbrennung starke Schmerzen aus, hilft auf die Schnelle Aspirin. Acetylsalicylsäure wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd. Das hilft jedoch nur gegen die Symptome, denn das Medikament heilt weder den Sonnenbrand noch mildert es die durch den Sonnenbrand entstandenen Schäden.
Auch interessant: 4 Körperpeelings, die uns überzeugt haben
Bei starkem Sonnenbrand Arzt aufsuchen
Bei einem Sonnenbrand zweiten oder dritten Grades sollten Sie schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen. Zu erkennen ist die Schwere der Verbrennung an einer sehr ausgeprägten Rötung, stark schmerzender Haut und der Bildung von Bläschen. Entstandene Blasen auf keinen Fall selbst öffnen, hier besteht ein großes Infektionsrisiko. Symptome wie Fieber und starke Kopfschmerzen können ein Zeichen für einen Hitzschlag oder Sonnenstich sein, auch hier am besten einen Arzt aufsuchen.
Die Sonne meiden
Sobald Sie merken, dass der Sonnenschutz nicht ausgereicht hat, sollten Sie umgehend aus der Sonne gehen und im Schatten bleiben. In der Regel ist ein Sonnenbrand nach einer Woche abgeklungen. Auch in dieser Zeit sollten Sie die Sonne meiden und sich mit richtiger Kleidung (etwa Sonnenhut, langärmeliges T-Shirt) und hohem Lichtschutzfaktor schützen. Die pralle Mittagssonne sollte sowieso stets gemieden werden – ob mit oder ohne Rötungen.
Auch interessant: Photodermatitis – warum Zitronensaft in der Sonne die Haut schädigen kann
In Maßen, mit Hausmitteln behandeln
Hausmittel scheinen für viele Menschen immer eine gute Alternative zu Produkten aus der Apotheke oder Drogerie zu sein. Doch auch hier ist Vorsicht geboten. Hausmittel, wie Zitrone oder Essig, reizen die ohnehin angegriffene Haut und können die Beschwerden von Sonnenbrand noch verschlimmern. Setzen Sie lieber auf kühlende Wickel mit kaltem Wasser oder After-Sun-Produkten, die die Wundheilung beschleunigen können.
Was ich von meinem üblen Sonnenbrand gelernt habe
Seit Jahren trage ich (zumindest im Gesicht) täglich Sonnencreme und gehe selbst im Urlaub kaum in die Sonne. Kürzlich war ich jedoch in Barcelona und bin einem Fehler anheimgefallen. Denn der Wind dort ist trügerisch. In meinem jugendlichen Leichtsinn dachte ich, so heiß sei es nicht, kurz in die Sonne liegen, würde schon gehen. Spoiler: Es ging nicht. Nach einer knappen Stunde (und ich schwöre Ihnen, die ist schneller vorbei, als man denkt) war meine rechte Körperhälfte feuerrot.
Hier halfen nur noch SOS-Tipps. Also schnell raus aus der Sonne und ab in die kühle Wohnung. Die verbrannten Stellen wurden direkt mit Kühlpads belegt, anschließend griff ich zur After-Sun-Lotion. Nachdem ich die Nacht dennoch kaum geschlafen hatte, weil ich nicht wusste, wie ich liegen sollte, musste am nächsten Tag mein Feuchtigkeitsserum fürs Gesicht dran glauben. Genauso liefen auch die weiteren Tage ab: Kühlen, Hyaluronserum, Aloe-Vera-Gel und im Schatten bleiben. Rund sechs Tage später schreie ich zumindest nicht mehr vor Schmerzen, wenn ich eine lange Hose tragen muss – ein Fortschritt. Dank der vielen Pflege hat sich meine Haut auch nicht geschält, ganz abgeklungen ist der Sonnenbrand jedoch auch jetzt noch nicht. Ich bin also gespannt, was noch kommt.
Was ich aus dieser Erfahrung gelernt habe? 1. Sonnenschutz ist nicht optional. 2. Mittagssonne, insbesondere am Meer, hat wirklich ordentlich Power und 3. Sonnenbrand kann wirklich richtig, richtig übel werden. Wenn auch Sie also am Strand liegen und denken „Ach, wird schon gehen“, lassen Sie mich die nervige, kleine Stimme in Ihrem Kopf sein, die Ihnen sagt: „Verdammt nein, es geht nicht!“ Gern geschehen. Und damit kehre ich zurück zu meinem vampirhaften Lebensstil und meide die Sonne künftig wieder. Ihnen wünsche ich jedoch einen fabelhaften Sommer – ohne Sonnenbrand!