4. Juli 2022, 16:04 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Sommer, Sonne, Sonnenbrand? Damit Letzteres nicht eintritt, muss die Haut vor schädlichen UV-Strahlen geschützt werden. Sonnencreme und Co. gibt es mittlerweile in jeder Preisklasse und allen erdenklichen Konsistenzen, doch ist teuer gleich besser? Nicht zwangsläufig, wie eine Untersuchung von „Stiftung Warentest“ aufzeigt.
Wer seine Haut im Sommer schützen möchte, greift dafür gerne tief in die Tasche. Denn Sonnencreme, -lotion oder -spray von beliebten Beautymarken können durchaus hochpreisig ausfallen. „Stiftung Warentest“ nahm jetzt 20 Produkte mit hohem oder sehr hohem Sonnenschutzfaktor (30, 50 und 50+) genauer unter die Lupe, wobei auch Lotionen überzeugen konnten, die es laut Testbericht schon ab 1,12 Euro pro 100 Milliliter zu kaufen gibt.
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16 der 20 getesteten Produkte „schützen zuverlässig vor UV-Licht, neun davon sind insgesamt sehr gut“, so die Tester. Erstaunlich: In Sachen Sonnenschutz können Naturkosmetik-Produkte nicht überzeugen, „drei der vier zertifizierten Naturkosmetikprodukte im Test können wir nicht empfehlen“ heißt es im Testbericht. Der Grund: Sie würden „den auf der Packung angegebenen Schutzfaktor (UVB-Schutz) zum Teil deutlich (unterschreiten)“. Drei der vier mit mangelhaft bewerteten Produkte würden außerdem „keinen ausreichenden UVA-Schutz“ bieten.
Günstige Sonnencremes schnitten bei Stiftung Warentest am besten ab
Beim Test im Jahr 2021 landeten die preiswertesten Sonnenschutzcremes auf den vordersten Plätzen: Sundance Sensitiv Sonnenbalsam von Dm (Lichtschutzfaktor 30), Sonnenmilch von Sun D’Or (LSF 50), Lavozon Sonnenmilch von Müller (LSF 30) und Sunozon Sonnenspray von Rossmann (LSF 30) konnten im vergangenen Sommer überzeugen.
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Die teuerste Sonnencreme fiel mit „mangelhaft“ durch
Zum Vergleich: Die restlichen 13 Produkte im Test lagen für dieselbe Menge zwischen rund 7,50 und mehr als 30 Euro! Das teuerste Produkt – 200 Milliliter für 42 Euro – fiel durch. Die Sonnencreme ist von „Stiftung Warentest“, gemeinsam mit zwei anderen Produkten, mit „mangelhaft“ bewertet, weil sie laut Analyse nicht den ausgelobten UV-Schutz bietet.
Neue Prüfkriterien für Sonnenschutz
Die aktuellen Ergebnisse seien nicht direkt vergleichbar mit denen früherer Tests, „da wir das Prüfprogramm verschlankt haben“, schreibt „Stiftung Warentest“ in seinem aktuellen Bericht. Die mikrobiologische Qualität etwa werde nicht mehr überprüft, da Keime in der Vergangenheit ohnehin kein Problem gewesen seien. Daneben werden die pflegenden Eigenschaften der Produkte nicht getestet, da heute besonders leichte Sprays und Gele beliebt seien. Daneben sei der Test entfallen, wie gut sich die Produkte anwenden lassen.
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Quellen
– Vier versagen beim UV-Schutz, Stiftung Warentest
– Mit Material von dpa