6. Juli 2021, 15:51 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Von der Motivfindung über die passende Stelle bis hin zu Pflege, Abheilung und Entfernung: Der große STYLEBOOK-Ratgeber hat Antworten auf alle Fragen rund ums Thema Tattoo.
Im Zeitalter von Instagram und Fashion-Blogs erleben vor allem dezente, minimalistische Tätowierungen einen großen Hype. Egal ob erstes Tattoo oder schon Körperkunst-Fan, STYLEBOOK hat alle Fakten zur Körperkunst zusammengetragen.
Übersicht
Das Tattoo im Wandel der Zeit
Mit den Anfängen der Menschheit entwickelten sich die ersten Formen des permanenten Körperschmucks. So soll bereits der Körper des Eismenschen „Ötzi“ von Tätowierungen übersät gewesen sein. Spätestens in den Neunzigern erlangten Tätowierungen einen neuen Status in der westlichen Welt. Viele Prominente begünstigten diese Entwicklung mit der öffentlichen Präsentation ihres Körperschmucks, die gesellschaftliche Akzeptanz stieg immens und der Tabu-Status wurde aufgehoben. Heute sind Tätowierungen längst mehr als das Erkennungsmerkmal von Biker-Gangs oder Gefängnisinsassen. Dennoch ist es ratsam, eine eher ungewöhnliche Motiv-Idee vor dem Tattoo-Termin nachzuschlagen und potenzielle ethnische oder historische Einflüsse zu beachten.
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Hygiene und Risiken
In Deutschland, Österreich und in der Schweiz sind die Hygiene-Vorschriften für professionelle Tätowierer*innen ausgesprochen streng. Denn ein frisch gestochenes Tattoo ist eine offene Wunde. Sie muss regelmäßig gereinigt, sterilisiert und in den ersten Tagen von Wasser ferngehalten werden, um die Entzündungsgefahr zu minimieren. Wer sich gerne im Ausland tätowieren lassen möchte, sollte sich unbedingt im Vorfeld über die hygienischen Standards informieren.
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Kosten und Beratung
Grundsätzlich ist eine Tätowierung teurer als man vielleicht erwartet, eine gute Beratung ist daher ein Muss. Der Preis ist abhängig von verschiedenen Faktoren: Größe, Farbe und Schwierigkeit des Motivs, die Anzahl der benötigten Sitzungen und die Beliebtheit der Tätowiererin oder des Tätowierers. Wer sich bei der Motivwahl nicht sicher ist, kann sich in vielen Tattoostudios auch ein sogenanntes Flash-Tattoo aussuchen. Das sind Motive, die der Tattoo-Artist schon vorgefertigt hat. Manchmal ist es sinnvoll, sich im Zweifel das gewünschte Motiv mit einem Eyeliner oder Filzstift aufzumalen. So kann man einige Tage beobachten, wie man sich damit fühlt.
Pflege und Konditionen
Bei Tätowierungen kommt es auf die richtige Pflege an. Besonders in den ersten Tagen und Wochen nach dem Stechen muss die Haut regelmäßig eingecremt werden. Über die Jahre hinweg lässt sich die Intensität der Farben mit Feuchtigkeitspflege und Sonnenschutz konservieren. Zur richtigen Tattoo-Pflege finden Sie hier eine ausführliche Anleitung.
Verblassen und Nachstechen
Ob und inwiefern Tätowierungen verblassen, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Das Alter des Kunden, die Beschaffenheit der Haut, die Qualität der Farbe, der Kontakt mit Sonne und Wasser, der Alterungsprozess – die Liste ist lang. Dennoch gibt es einige Tipps und Regeln, die man beachten sollte, wenn man das Verblassen verhindern oder zumindest hinauszögern möchte (Stichwort: nachstechen!). Einen Ratgeber zu alternden Tätowierungen finden Sie hier.
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Tattoo-Entfernung
Vorbereitung hin oder her, Menschen machen Fehler. Es ist kein Geheimnis, dass die Entfernung eines gestochenen Tattoos mit einigen Risiken, sehr hohen Kosten und viel Aufwand verbunden ist. Was lange Zeit gar nicht möglich war, wird heute mit einer der fortschrittlichsten Methoden der Beauty-Industrie therapiert. Hier finden Sie alle wichtigen Informationen zu einer Laser-Behandlung.
Tattoo in der Schwangerschaft
Grundsätzlich sind die Folgen von Tätowierungen vor, während oder direkt nach der Schwangerschaft kaum erforscht. Deswegen raten die meisten Tattoo-Studios strikt davon ab. Die Experten von Classic Tattoo Berlin sagten uns, dass sie grundsätzlich erst wieder ein Jahr nach der Geburt tätowieren würden, weil eine Tätowierung immer Stress für den Körper bedeute. Nur in Ausnahmefällen könnte der Termin auch schon sechs Monate nach der Entbindung stattfinden – aber nur, wenn eine ärztliche Bescheinigung vorgelegt werden kann. Das ist allerdings abhängig vom jeweiligen Tattoo-Studio.
Das perfekte Motiv
Keine Frage, bei Tätowierungen kann einiges schiefgehen. Tatsächlich gibt es zahlreiche prominente Beispiele, die zeigen, dass sich der Name der aktuellen Liebschaft nicht zwangsläufig als Tattoo-Motiv eignet. Wer schon lange mit einem Tattoo liebäugelt, sich aber noch nicht endgültig für ein Motiv entscheiden konnte, nutzt am besten verschiedene Quellen wie Bücher oder Blogs zur Inspiration. In den sozialen Netzwerken wie Instagram, Pinterest oder auch Facebook finden sich darüber hinaus ganze Gruppen und Profile als Inspirationsquelle.
Die perfekte Stelle für das erste Tattoo
Für Anfänger empfiehlt es sich, bei der ersten Tätowierung eine möglichst diskrete Körperstelle zu wählen. Unabhängig vom Arbeitsumfeld oder der religiösen Ausrichtung unterschätzen Neulinge gerne die Gefahr des „Sich-Sattsehens“. Wer für sein erstes Motiv eine sehr exponierte Stelle wie Hände, Arme oder den Hals-Gesichts-Bereich wählt, kann dessen schnell überdrüssig werden. Grundsätzlich ist eine Körperstelle zu empfehlen, die bei Bedarf durch Kleidung verdeckt werden kann.
Unser Körper reagiert an unterschiedlichen Stellen mit unterschiedlicher Schmerzempfindlichkeit. Körperteile, an denen die Haut sehr dünn ist sind für Tattoo-Anfänger eher nicht zu empfehlen. Dazu zählen etwa die Finger, das Dekolleté oder die Knie und Kniekehlen.
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