8. Mai 2023, 18:29 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten
Wachsen, lasern, epilieren – es gibt viele Wege, um Härchen an den Beinen, den Achseln oder im Intimbereich loszuwerden. Doch wo liegen die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Enthaarungsmethoden? STYLEBOOK macht den Check!
Übersicht
Vorübergehende Haarentfernung
Rasieren
Rasieren ist der Klassiker bei der Haarentfernung. Bereiten Sie Ihre Haut am besten auf die Rasur vor, indem Sie einen warmen, feuchten Lappen andrücken, unter der Dusche tut es ein warmer Wasserstrahl. Die Vorbereitung sorgt dafür, dass die Härchen weicher werden. Mit Rasierschaum kann die Klinge reibungslos gleiten, was verhindert, dass sich Härchen verfangen. Alternativ funktioniert auch ein schaumiges Duschgel oder Haarconditioner. Dann vorsichtig und ohne Druck von oben nach unten rasieren.
Vorteil: Das Rasieren geht schnell, es ist ein Soforteffekt sichtbar.
Nachteil: Sie entfernen die Haare nur direkt an der Oberfläche, schon am nächsten Tag können erste Stoppeln sicht- und spürbar werden. Spätestens nach zwei Tagen ist eine erneute Rasur fällig.
Was ist zu beachten? Sparen Sie nicht am Rasierer! Eine flexible Klinge passt sich Ihren Körperformen an und gibt an hervortretenden Stellen nach – dadurch wird die Verletzungsgefahr minimiert. Wichtig ist auch ein regelmäßiger Klingen-Wechsel, die wird mit der Zeit nämlich stumpf, was zur Folge hat, dass man mehr Druck ausüben muss und sich möglicherweise wund schürft. Wann es Zeit für einen Wechsel ist, hängt von der Häufigkeit des Gebrauchs und auch der Qualität der Klinge ab. Nach spätestens drei Wochen ist es in der Regel an der Zeit für eine neue. Und: Greifen Sie am besten Rasierern aus dem Männerregal, die sind oftmals besser.
Enthaarungscreme
Wie beim Rasieren funktioniert diese Methode nur oberflächlich. Die Creme wird auf das betroffene Hautareal aufgetragen und wirkt für etwa zehn Minuten ein. Dabei werden die sichtbaren Härchen mithilfe alkalischer Inhaltsstoffe weggeätzt. Das Ergebnis hält für ein paar Tage.
Vorteil: keine Schmerzen
Nachteil: Enthaarungscremes sind Chemie pur. Das zeigt nicht nur die Tatsache, dass sie die Haare praktisch auflösen, sondern auch der beißende Geruch. Außerdem können Unverträglichkeiten oder Allergien auftreten.
Was ist zu beachten? Die Creme unbedingt vorher auf ein kleines Areal, etwa am Handrücken, auftragen, um eine mögliche Kontaktallergie auszuschließen.
Waxing
Für die Haarentfernung wird warmes Wachs mit einem Spatel auf die Haut aufgetragen, ebenfalls beliebt ist die Verwendung von warmer Zuckerpaste („Sugaring“). Durch die Wärme werden die Poren geöffnet und die Härchen weicher. Sobald das Wachs, bzw. die Zuckerpaste, etwas abgekühlt ist, wird der Wachsstreifen mit einem schnellen Ruck abgezogen. Das Ganze wird so lange wiederholt, bis alle Härchen entfernt sind.
Vorteil: Die bearbeiteten Stellen sind für etwa drei bis vier Wochen perfekt enthaart.
Nachteil: Fürs Waxing müssen die Haare etwa drei Millimetern lang sein. Das bedeutet: Sie laufen vorher ein Weilchen mit sichtbarem Flaum durch die Gegend. Außerdem kann die Methode leicht schmerzen.
Was ist zu beachten? Warmwachs öffnet die Poren – ein perfekter Eingang für Bakterien. Achten Sie daher unbedingt darauf, dass im Kosmetikstudio hygienisch gearbeitet wird, sonst drohen Entzündungen und gar Pilzinfektionen. Nach dem Waxing bitte nicht in die Sauna oder zum Sport gehen: Starkes Schwitzen erhöht die Infektionsgefahr. Und: Lieber in einen professionellen Kosmetiksalon gehen, statt selbst zu wachsen. Auch wenn es Warmwachs-Sets günstig zu kaufen gibt, wissen die Profis besser, in welche Richtung zu arbeiten ist. Ist der Besuch beim Kosmetiker, etwa durch Corona-Beschränkungen, nicht möglich, sollte man – gerade im empfindlichen Intimbereich – unbedingt einige Waxing-Regeln beachten:
Epilieren
Das Epiliergerät verfügt über mehrere Reihen rotierender Walzen, die die Haare praktisch „herausrupfen“ – auch die Haarwurzel wird dabei entfernt. Aber Achtung: Das Epilieren ist schmerzhafter als das Waxing, da hier Haar für Haar gearbeitet wird. Dadurch dauert die Prozedur auch etwas länger.
Vorteil: Das Ergebnis kann mehrere Wochen lang anhalten und sorgt (ähnlich wie das Waxing) langfristig für eine Verminderung der Haardichte. Mit der Dauer soll die Behandlung deshalb auch weniger wehtun. Zudem lässt sich das Verfahren recht einfach handhaben, sodass man es – sofern man ein geeignetes Epiliergerät besitzt – leicht selbst durchführen kann.
Nachteil: Körperhaare wachsen nicht immer gleichmäßig, unter Umständen können die Walzen daher nicht zuverlässig jedes einzelne erwischen. Das Ergebnis ist also nicht immer ganz so zart wie beim Waxing.
Was ist zu beachten? Hier ist die Hygiene besonders wichtig. Entfernen Sie nach jeder Anwendung verbleibende Härchen aus dem Gerät und wischen mit einem vorher in Desinfektionsmittel getränkten Tuch darüber. Auch vor der Behandlung den Epilierer kurz reinigen.
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Dauerhafte Haarentfernung
IPL-Laser
In einer 10- bis 15-minütigen Sitzung sendet der Dermatologe über das Laser-Gerät Licht in unterschiedlichen Wellenlängen auf die Haut aus, das die Haarwurzeln erreicht und inaktiv macht. In der Regel sind bis zu zehn Sitzungen nötig, da immer nur maximal 20 Prozent der Haare gleichzeitig wachsen.
Vorteil: Die Methode ist relativ dauerhaft: Nach der letzten Behandlung bleiben die Haare für mehrere Jahre fern.
Nachteil: Die Kosten. Die Preise für die behandelten Areale unterscheiden sich stark: So liegen Behandlungen in der Intimzone bei etwa 100 Euro pro Sitzung, Ober- und Unterschenkel bei je 160 Euro und die Achseln bei etwa 70 Euro. Allerdings gibt es mittlerweile auch Geräte im Handel, die die Haarentfernung mittels IPL auch zu Hause ermöglichen.
Was ist zu beachten? Wenn Sie über eine IPL-Behandlung nachdenken: Bitte auch Monate vorher nicht zum Epilierer oder zum Wachs greifen! Damit würden Sie die Haarwurzel entfernen – also die Stelle, an der das Licht ansetzt, um die Keimzelle zu zerstören.
Laser
Die Behandlung mit Laser läuft im Grunde ähnlich ab wie jene mit IPL-Laser, auch hier sind mehrere Sitzungen nötig. Der Arzt sendet Licht auf das zu behandelnde Areal aus, wobei das Melanin in den Haarfollikeln die Strahlung in Wärme umwandelt und die Haarwurzel verödet. Beim klassischen Laser handelt es sich jedoch nicht wie bei IPL um eine breitbandig gepulste, sondern um eine monochromatische Lichtquelle – das heißt, dass bei der klassischen Laserbehandlung genauer und mit einer intensiveren Frequenz gearbeitet wird.
Vorteil: Dadurch, dass bei einer Laserbehandlung selektiver vorgegangen wird als bei der IPL-Methode, konzentriert sich die äußerst hohe Energie des Lasers auf das einzelne Haarfollikel und nicht auf das umliegende Hautareal. Die Folge: Die Laserbehandlung führt zu schneller sichtbaren Ergebnissen.
Nachteil: Ebenso wie bei der IPL-Behandlung ist die Lasermethode nicht gerade günstig, die Kosten sind in etwa mit jenen der IPL-Behandlung zu vergleichen.
Was ist zu beachten? Auch hier ist es notwendig, vor der Behandlung für längere Zeit auf Epilieren oder Waxing zu verzichten.
Nachgehakt bei der Dermatologin Wie funktioniert dauerhafte Haarentfernung mit IPL-Laser?
Nachgefragt beim Dermatologen Sind Enthaarungscremes eigentlich schädlich?
Im Check Laser-Behandlung oder doch lieber IPL? Die Haarentfernungsmethoden im Vergleich
Die richtige Pflege vor und nach der Haarentfernung
Eine Haarentfernung ist für die Haut stets mit Strapazen verbunden. Daher ist es wichtig, sich gut auf die nächste Enthaarungs-Session vorzubereiten und die Haut im Anschluss gründlich zu pflegen. Ansonsten können Rötungen oder Juckreiz auftreten.
Vor der Haarentfernung hilft eine warme Dusche, Haut und Haare weicher zu machen und sie so optimal vorzubereiten. Da die Haut im Anschluss gereizt ist, empfiehlt es sich, ihr ein wenig Ruhe zu gönnen. Verzichten Sie deshalb auf reichhaltige Pflegecremes. Besser sind After-Shave-Cremes mit Aloe vera oder Panthenol, denn diese haben eine beruhigende Wirkung auf die Haut. Besonders empfindlichen Hautstellen im Gesicht, im Intimbereich oder auch unter den Achseln sollten Sie nach der Haarentfernung ein wenig Erholung gönnen. Verzichten Sie deshalb am besten etwa einen halben Tag auf exzessives Eincremen und Schminken.