20. Juli 2023, 18:27 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
An wolkenlosen Tagen legen es viele Sonnenanbeterinnen darauf an, so viel Bräune wie möglich zu ergattern. Dass das Sonnenbaden für keinen Hauttypen ein ungefährliches Hobby ist, ist kein Geheimnis. Erst recht, wenn der Schutz nach einer gewissen Zeit nachlässt. Doch wann ist das denn überhaupt der Fall und woran erkenne ich das? Diese Fragen sollen mit sogenannten UV-Warn-Stickern problemlos beantwortet werden. STYLEBOOK hat mit dem Gründer von Safersun und einem Dermatologen gesprochen und erklärt, was es damit auf sich hat.
Wir wissen zwar, dass der Schutz einer Sonnenmilch nach einer gewissen Zeit nachlässt, doch wann genau ist es so weit? Um genau das anzuzeigen, gibt es nun kleine Punkte, die man sich auf die Haut klebt – sogenannte UV-Warn-Sticker. Denn Mitgründer des Start-ups Safersun, Martin Pfundner, stellte sich eben diese Frage. Wegen eines Hautkrebsfalls in der Familie, entschieden sich Pfundner und sein Gründungspartner dem Thema nachzugehen und entwickelten UV-Warn-Sticker, mit denen wir auf Nimmerwiedersehen zu schmerzendem Sonnenbrand sagen sollen.
Inhaltsverzeichnis
- So funktionieren die kleinen Helfer
- Die UV-Warn-Sticker sind einfach anzuwenden
- Wie lang dauert es bis zur Färbung des UV-Warn-Stickers?
- Was bewirken Schweiß, Chlor oder Salzwasser?
- Wann benötige ich einen neuen Sticker?
- Sind UV-Warn-Sticker für jeden Hauttypen geeignet?
- Und was sagt ein Dermatologe dazu?
So funktionieren die kleinen Helfer
„Die ungefähr einen Zentimeter kleinen Klebepunkte bestehen aus drei Schichten“, erklärt Martin Pfundner. „Die oberste Schicht ist Sonnenschutz-sensibel und absorbiert die Sonnencreme dank eines Haut-imitierenden Systems gleichermaßen wie die Haut. Die mittlere ist die farbverleihende Detektor-Schicht. Wenn UV-Licht, UVA- und UVB-Strahlen, einwirkt, verfärbt sich der Sticker dunkellila. Dann ist die Wirkung Ihres Sonnenschutzes nicht mehr ausreichend, die Strahlung dringt ein und das Risiko eines Sonnenbrands wächst. Hell-Lila färbt sich der Sticker, wenn ein wenig UV-Strahlung eindringen kann. Und wenn kein UV-Licht einwirkt, weil ausreichend Lichtschutz aufgetragen ist, ist die Schicht transparent gefärbt.“ Bei der dritten Schicht handelt es sich um eine antiallergene und hautverträgliche Klebeschicht.
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Die UV-Warn-Sticker sind einfach anzuwenden
Nachdem Sie den Sticker auf eine freiliegende Stelle Ihres Körpers geklebt haben, tragen Sie die Sonnenmilch auf. Nach etwa 30 Sekunden sollte sich der ursprünglich lilane Punkt transparent gefärbt haben und Sie können die Lotion gleichmäßig verteilen. Pfundner betont, stets darauf zu achten, dass auf Ihrem gesamten Körper die gleiche Menge Sonnencreme aufzutragen, um einen gleichmäßigen Schutz zu gewährleisten.
Wie lang dauert es bis zur Färbung des UV-Warn-Stickers?
Dass der Schutz vor aggressiver UVA- und UVB-Strahlung unzureichend ist, erkennen Sie an der Lila-Färbung des Stickers. „Wann es dazu kommt, kann man nicht pauschalisieren, da verschiedene Faktoren einen Einfluss haben. Zum einen kommt es darauf an, wie hoch der UV-Index eingeschätzt ist, aber auch, wie hoch der Lichtschutzfaktor Ihrer Creme ist und wie reichhaltig aufgetragen wurde. Auch Ihre Aktivität kann einen Einfluss haben“, so der Mitbegründer. „Sport sorgt für Schweiß, Schweiß sorgt dafür, dass der Sonnenschutz schneller nachlässt. Folge: Der Sticker färbt sich schneller Lila.“
Was bewirken Schweiß, Chlor oder Salzwasser?
Aktivitäten, wie Schwimmen, Beach-Volleyball spielen, bei denen wir ins Schwitzen kommen, sollen dennoch kein Problem darstellen. Da die Zielgruppe des Unternehmens Sportler, Eltern mit Kindern und Hautkrebspatienten sind, wurden die Sticker und deren Wirkung speziell in Stresssituationen und unter Einfluss von Sand, Schweiß, Chlor und Meerwasser getestet, erklärt Martin Pfundner.
Wann benötige ich einen neuen Sticker?
Zur Verwendbarkeit erklärt Pfundner gegenüber STYLEBOOK: „Da der UV-Warn-Sticker gegen Schweiß, Chlor und Co. resistent ist, kann er sorglos nach dem Baden oder Sporttreiben weiterverwendet werden. Grundsätzlich sollte er für einen ganzen Tag ausreichen.“ Die Gründer raten allerdings, den kleinen Helfer nicht länger als einen Tag lang zu tragen, um eine optimale Haftung zu gewährleisten. Am besten halte der Klebepunkt auf nur leicht behaarten, öl- und schweißfreien, sauberen Stellen, wie dem Unterarm.
Sind UV-Warn-Sticker für jeden Hauttypen geeignet?
Ja, die kleinen Helfer sind für jeden Hauttypen geeignet. „Unser Ziel Nummer Eins ist es, Sonnenbrand zu vermeiden. Das wollen wir natürlich für jeden Menschen ermöglichen, egal ob mit hellem oder dunklem Teint, sensibler Haut oder mehr oder weniger Eigenschutzzeit. Die unterschiedlichen Hauttypen müssen dann nur unterschiedlich oft und stark eincremen.“
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Und was sagt ein Dermatologe dazu?
Der erfahrene Facharzt für Dermatologie Dr. Timm Golüke ist von der Nutzung und den Vorteilen der UV-Warn-Sticker überzeugt. Auf STYLEBOOK-Nachfrage antwortete der Hautarzt: „Das macht durchaus Sinn. UV-Strahlung ist einer der Hauptgründe für die Entstehung von Hautkrebs. Daher sollte immer auf einen ausreichenden Schutz durch die richtige Menge und auch durch Re-applizieren geachtet werden.“
Quellen
- Martin Pfundler, Eigentümer des Start-up-Unternehmen saferSUN
- mit fachlicher Beratung von Dr. Timm Golüke, Facharzt für Dermatologie aus München