12. Juni 2023, 20:29 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Auf Duschgel und Bodylotion zu verzichten, klingt extrem. Tatsächlich braucht der Körper aber viel weniger Pflege als man denkt. Unsere Autorin erzählt, wie sie ihr ganz persönliches Beauty-Detox-Programm umgesetzt hat und welche Wirkung Kokosöl auf ihre Haut hat.
Ich mag Bodylotions und das Gefühl frisch eingecremter Haut nach Dusche oder Bad. Dementsprechend war meine Haut seit mindestens 20 Jahren daran gewöhnt, nach jedem Waschen eingefettet zu werden. Als Teenager hatte ich damit begonnen – einfach, weil die Creme gut roch und es als erwachsen galt, Kosmetikprodukte zu benutzen und diese vermeintlich auch zu brauchen. Daraus wurde ein Pflegeautomatismus, der nicht folgenlos blieb. Die Haut verlor ihren Eigenschutz, nach dem Duschen hatte ich sofort das Gefühl, mich umgehend eincremen zu müssen, um die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen. Diese Abhängigkeit wollte ich durchbrechen und änderte meine Routine mit einem entscheidenden Schritt – mit der Wunderwaffe Kokosöl vor der Dusche!
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Wunderwaffe Kokosöl
Mein Geheimmittel heißt Kokosöl! Kokosnussöl ist der Alleskönner im Beauty-Repertoire – das Öl hat entzündungshemmende, antivirale und antibakterielle Eigenschaften und kann sogar Hautpilzerkrankungen vorbeugen. Im Gesicht sollte man Kokosöl allerdings nur sehr sparsam und immer auf feuchter Haut anwenden, da es die Poren verstopfen und dadurch Pickel verursachen kann. Worum es mir aber vielmehr geht, sind die pflegenden Eigenschaften für den Körper. Kokosöl bekämpft freie Radikale, beugt vorzeitiger Hautalterung vor und reguliert den natürlichen Feuchtigkeitsverlust der Haut. Deshalb ist es seit Kurzem meine natürliche 2-in-1-Alternative zu Duschgel und Bodylotion.
Ich benutze Kokosöl VOR dem Duschen
Wer bei diesem Pflegeritual auf eine Zeitersparnis hofft, den muss ich enttäuschen, tatsächlich ändere ich nur die Reihenfolge. Statt mich nach dem Duschen einzucremen, trage ich das Kokosnussöl bereits vorher auf. Mit der Anwendung schütze ich die Haut vor dem Austrocknen durch die Reinigung und sorge bereits vorab für die Feuchtigkeit danach. Wie das geht? Einfach etwas Öl in den Händen zerreiben oder zuvor im Wasserbad auflösen, dann gleichmäßig, wie eine ganz normale Hautpflege, auf den Körper auftragen. Hierbei Ellbogen und Knie besonders beachten. Dann muss man sich kurz in Geduld üben: Das Kokosöl sollte drei bis fünf Minuten bekommen, um einzuwirken, sonst riskiert man, dass unter der Dusche alles im Abfluss landet. Während die natürliche Pflege wirkt, nutze ich die Zeit sinnvoll und putze mir Zähne oder entwirre mir die Haare.
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Mit Kokosöl wird Duschgel überflüssig
Es mag widersprüchlich wirken, aber das Öl auf der Haut erübrigt nicht nur das anschließende Eincremen mit Bodylotion, sondern auch die Reinigung mit Duschgel. Klar, meine Haare wasche ich weiterhin mit Shampoo (silikonfrei!) – und beim Abwaschen des Shampoos gelangt auch Schaum auf den Körper. Doch statt mich von Kopf bis Fuß einzuseifen und damit zu riskieren, dass der PH-Wert meiner Haut gestört wird, reicht mir jetzt einfach Wasser. Praktischer Nebeneffekt: Kokosöl wirkt wie ein Film und schützt so beim Rasieren. Zusätzliche Produkte, wie Rasiergel oder -schaum, werden damit überflüssig.
Abtupfen statt Rubbeln
Nach dem Duschen tupfe ich die Haut nur ab, anstatt sie mit dem Handtuch trocken zu rubbeln. So ist gewährleistet, dass auch nach der Reinigung genügend Kokosöl zurückbleibt, um die Haut geschmeidig zu halten.
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Mein Fazit
Die Umerziehung meiner Haut mit Kokosnussöl ist gelungen. Das kribbelige Gefühl nach dem Duschen ist weg, meine Haut fühlt sich weich und geschmeidig an, trockene Stellen oder Hautirritationen sind weniger geworden, der Geruch des Öls verfliegt umgehend. Beim Kauf sollte man allerdings auf hochwertige native Öle mit dem Verweis auf Kaltpressung und Rohkost achten. So vermeiden Sie ungewollte Zusatzstoffe. Die Preise variieren je nach Anbieter zwischen 2,50 und 6 Euro pro 100 ml, hier schneidet das Kokosöl also nicht unbedingt günstiger ab als die Duschgels und Bodylotions gängiger Naturkosmetik-Anbieter. Das überzeugendste Argument ist aber vielleicht die Vielseitigkeit von Kokosnussöl: Wenn in der Küche mal das Olivenöl ausgeht, kann man zum Kokosöl aus dem Badezimmerschrank greifen.