18. Juni 2024, 19:37 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Im Sommer schwitzt man durch die erhöhten Temperaturen automatisch mehr – eine ganz natürliche Regelung durch unseren Körper. Nach dem Motto „Viel hilft viel“ greifen wir dann zu mehr Deodorant. Doch ist das eigentlich gesund? Rebecca Stringa fragte für Sie bei einem Dermatologen nach.
Das Auftragen von Deodorant ist für viele ein unverzichtbarer Schritt in der morgendlichen Badezimmer-Routine. Nach dem Duschen wird es entweder gerollt oder gesprüht, um den ganzen Tag über effektiv vor Schweiß und unangenehmen Gerüchen zu schützen. Doch nicht nur unter den Armen ist Deodorant hilfreich, um sich den ganzen Tag über frisch zu fühlen, sondern kann auch an anderen Körperstellen effizient angewendet werden. Wo Sie Deo überall auftragen können, worauf man achten sollte und ob man dann woanders mehr schwitzt, lesen Sie bei STYLEBOOK.
Übersicht
Deodorant unter der Brust auftragen
Sprühen oder rollen Sie Ihr Deo nicht nur unter die Arme, sondern auch unter die Brust. Das hat gleich zwei Vorteile: Zum einen bleibt so auch der Hautbereich unter den Brüsten über den Tag trocken und angenehm frisch. Zum anderen schützt das Deodorant unter der Brust vor lästigen Scheuerstellen. Diese entstehen besonders häufig, selbst bei gut passenden Sport-BHs, wenn man ins Schwitzen kommt. Das Deodorant schützt hier ideal vor wunden Stellen und nimmt Ihnen so auch gleich die Ausrede, die Sie sonst vielleicht vom nächsten Training abgehalten hätte.
Weitere sinnvolle Anwendungsbereiche von Deodorant
Deodorant sollte generell an den Stellen aufgetragen werden, an denen Schweißdrüsen aktiv sind und wo Schweißbildung und Geruchsbildung am wahrscheinlichsten auftreten. Neben den Achseln und unter der Brust kann das auch der Leistenbereich sein. Auch hier befinden sich viele Schweißdrüsen, und es kann hilfreich sein, ein Deodorant zu verwenden, das speziell für empfindliche Haut geeignet ist.
Bei starkem Schwitzen kann auch der obere Rückenbereich eine sinnvolle Stelle sein, um Deodorant aufzutragen. Schwitzen an den Füßen kann ebenfalls zu unangenehmen Gerüchen führen. Spezielle Deodorants für die Füße können hier Abhilfe schaffen. Bei Frauen, die an den Oberschenkeln reiben, kann Deo helfen, das Schwitzen zu reduzieren und Hautreizungen zu vermeiden.
Ist zu viel Deo ungesund?
Die Anwendung von Deodorant an verschiedenen Körperstellen ist grundsätzlich unbedenklich, solange man einige wichtige Punkte beachtet. Deodorants enthalten oft Aluminiumsalze, Parabene und Duftstoffe, die bei empfindlicher Haut Reizungen verursachen können. Es lohnt sich, auf die Inhaltsstoffe zu achten und bei Bedarf auf Produkte ohne schädliche Chemikalien umzusteigen. Der Dermatologe Dr. Timm Golüke empfiehlt hier „ein alkohol- und duftstofffreies Deo aus der Apotheke zu nehmen“.
Jeder Körper reagiert unterschiedlich. Wenn nach der Anwendung Rötungen, Juckreiz oder Hautausschläge auftreten, sollte man die Nutzung des Deodorants an dieser Stelle einstellen und gegebenenfalls einen Hautarzt konsultieren.
Zudem ist es nicht notwendig, Deo übermäßig oft oder in großen Mengen aufzutragen. Eine maßvolle Anwendung reicht in der Regel aus, um Gerüche zu vermeiden. Das Deo sollte auf saubere und trockene Haut aufgetragen werden, um die bestmögliche Wirkung zu erzielen und Hautreizungen zu minimieren.
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Schwitzt man dann an anderen Stellen mehr?
Eine häufig gestellte Frage ist, ob man an anderen Stellen mehr schwitzt, wenn man Deo verwendet. Tatsächlich blockieren Deodorants, insbesondere solche mit Aluminiumsalzen, die Schweißdrüsen, was zu einer Reduktion der Schweißproduktion an der aufgetragenen Stelle führt. Der Körper versucht jedoch, die Körpertemperatur zu regulieren und den Schweiß über andere Drüsen abzugeben. Das kann dazu führen, dass man an anderen Stellen stärker schwitzt, jedoch ist dieser Effekt meist nicht signifikant und variiert von Person zu Person.
Auch der Experte sieht keinen Grund zur Sorge: „Man schwitzt eigentlich nicht unerwartet mehr, weil es verschiedene Schweißdrüse gibt – die apokrinen und ekkrinen. Das heißt, sie verteilen sich am gesamten Körper“.
Exokrine Schweißdrüsen sind weit verbreitet und befinden sich über den gesamten Körper verteilt. Sie produzieren Schweiß, der hauptsächlich aus Wasser und Elektrolyten besteht und helfen, die Körpertemperatur zu regulieren.
Aprokrine Schweißdrüsen hingegen sind spezialisiert und befinden sich in bestimmten Bereichen des Körpers wie den Achselhöhlen, der Region um die Brustwarzen und im Genitalbereich. Sie produzieren ein dickflüssigeres Sekret, das neben Wasser und Elektrolyten auch Proteine und Lipide enthält.
Beide Arten von Schweißdrüsen spielen eine wichtige Rolle bei der Regulation der Körpertemperatur und der Ausscheidung von Stoffwechselprodukten, jedoch haben sie spezifische anatomische und funktionelle Unterschiede, die sie für verschiedene physiologische Funktionen geeignet machen.
Gegen Schwitzen und Geruchsbildung Das ist der Unterschied zwischen Deodorant und Antitranspirant
Streitthema Schweißhemmer Wie gefährlich ist Aluminium in Deos wirklich?
Expertin gibt Tipps und Tricks Wie man Brustschweiß richtig vorbeugt
Fazit
Deodorant kann an verschiedenen Körperstellen aufgetragen werden, um unangenehme Gerüche und übermäßiges Schwitzen zu bekämpfen. Besonders unter den Armen und unter der Brust kann Deo helfen, den Tag frisch und selbstbewusst zu erleben. Wichtig ist jedoch, auf die Inhaltsstoffe zu achten und die Hautreaktionen zu beobachten. „Somit spricht nichts dagegen, das Deo auch unter die Brust oder auf den Rücken zu sprühen. Ich würde auch hier aber zu einem duftstofffreien Produkt greifen“, so der Hautarzt.