27. September 2023, 17:43 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Bei diversen Irritationen oder rissiger Haut kann das Extrakt der Ringelblume, auch Calendula genannt, helfen. Es lindert Beschwerden und fördert gleichzeitig die Regeneration. STYLEBOOK verrät, wie Ringelblumenöl angewendet wird und wie man es selber herstellen kann.
Die Geschichte der Ringelblume geht bis ins Mittelalter zurück. Ihr botanischer Name – Calendula officinalis – ist auf die heilende Wirkung der Pflanze zurückzuführen. „Officinas“ waren nämlich Geschäfte, in denen Arzneien hergestellt wurden. Aufgrund seiner sanften Wirkung ist der Inhaltsstoff deshalb besonders für sensible Haut sowie für Kinder geeignet.
Übersicht
Was ist Calendula-Öl?
Hinter Calendula-Öl steckt nichts anderes als das Extrakt der Ringelblume – für einen Liter des Öls werden ungefähr 5000 Kilogramm Blüten bearbeitet. Bereits seit dem Mittelalter gilt Ringelblume als traditionelle Heilpflanze – doch welche Inhaltsstoffe machen sie so besonders?
Allantoin
Allantoin ist ein Inhaltsstoff, der in tierischen und pflanzlichen Organismen vorkommt – so auch in Calendula. Es unterstützt die hauteigenen Selbstheilungsprozesse und zeichnet sich durch seine hautberuhigende Wirkung aus. Allantoin in der Ringelblume macht die Haut geschmeidig und glatt und kann sogar die Zellteilung anregen.
Caratinoide
Diese helfen dabei, freie Radikale abzufangen, welche unsere Zellen schädigen. Die orange-gelbe Farbe der Ringelblume weist auf das Beta-Carotin hin, welches in großen Mengen in der Blüte vorhanden ist. Dieses wird im Körper in Vitamin A umgewandelt, welches der Haut wiederum Elastizität schenkt und deshalb besonders in der Anti-Aging-Pflege gern eingesetzt wird.
Flavonoide
Auch Flavonoide wirken als Antioxidantien und tragen so dazu bei, dass sich die Haut schneller regeneriert und kleine Wunden, Ekzeme sowie rissige Haut schneller verheilen.
Bitterstoffe
Bitterstoffe regen den Stoffwechsel der Haut an – das fördert nicht nur die Zellerneuerung, sondern hat auch eine wundheilungsfördernde Wirkung. Darüber hinaus wirken die enthaltenen Bitterstoffe schmerzlindernd – ein Grund, weshalb Cremes und Lotionen auf Calendula-Basis auch bei leichten Sonnenbränden eingesetzt werden.
Wirkung von Ringelblumenöl auf die Haut
Ringelblumenöl wirkt also antioxidativ, antibakteriell, wundheilungsfördernd und schmerzlindernd. Besonders für Ekzeme und rissige, trockene Haut, sowie kleine Wunden und Hautentzündungen sind Öle und Lotionen auf Calendula-Basis daher geeignet. Auch in Make-up-Entfernern oder als Basisöl für Massagen wird die Calendula manchmal eingesetzt. Am besten wirkt Calendula übrigens, wenn es über Nacht aufgetragen wird. Denn hier befinden sich Körper und Haut in der Regenerationsphase befinden und sich die Wirkstoffe deshalb am besten entfalten können.
Auch interessant: Die besten Tipps für eine strahlende Haut
Anwendung von Calendula-Öl
Das Öl kann am besten einziehen, wenn die Haut noch leicht feucht ist – am besten also direkt nach dem Duschen auftragen. Alternativ kann man natürlich auch seine Finger leicht anfeuchten, ein paar Tropfen des Öls hinzugeben und das Ganze dann auf der Haut verteilen. Calendula-Lotionen können wie gewöhnliche Cremes aufgetragen werden.
Ringelblumenöl selber herstellen
Die hübsche Ringelblume blüht von Juni bis September und ist deshalb auch in vielen heimischen Gärten zu finden. Die ideale Gelegenheit, um Ringelblumenöl einfach selbst herzustellen.
Dafür benötigt man ein Schraubglas, kalt gepresstes Sonnenblumen- oder Olivenöl sowie die geernteten Blüten. Das Schraubglas dann zu zwei Dritteln mit den Blüten füllen und anschließend Öl eingießen, bis alle Blüten bedeckt sind. Das zugeschraubte Glas etwa sechs Wochen an einem dunklen, warmen Ort lagern und täglich durchschütteln. Außerdem am besten prüfen, ob sich Kondenswasser bildet und dieses gegebenenfalls abwischen. Abschließend wird das Ringelblumenöl durch ein Sieb gegeben und in eine Flasche gefüllt, die dann kühl und dunkel gelagert werden sollte.
Ringelblumenextrakt bei Menstruationsbeschwerden
Die Ringelblume unterstützt und schützt nicht nur die Haut, sie kann sogar bei Menstruationsbeschwerden helfen. So lindert Ringelblumentee die schmerzenden Krämpfe. Alternativ können Sie auch ca. 5 Tropfen einer Calendula-Tinktur mit etwa 200 ml Wasser vermischen und diese etwa 3 Mal täglich zu sich nehmen, um die Menstruationsbeschwerden entgegenzuwirken.
Unterschätzter Inhaltsstoff Was Nachtkerzenöl in Hautcremes bewirken kann
Inhaltsstoff erklärt Die Wirkung von Pfefferminzöl auf Haut und Gesundheit
Für strahlende Haut und gesundes Haar 5 überraschende Vorteile von Senföl
Das sollten Sie bei der Anwendung von Calendula beachten
Da die Ringelblume zu den Korbblütlern gehört, sollten Sie die Anwendung des Öls bei einer entsprechenden Allergie unterlassen. Und auch wenn Calendula entzündungshemmend wirkt und gegen rissige Haut hilft, sollten Sie es niemals auf offene oder stark nässende Wunden auftragen.