23. Juli 2021, 6:18 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Beauty-Docs raten, ein bisschen Zeit zwischen einer Corona-Impfung und einer minimalinvasiven Schönheitsbehandlung verstreichen zu lassen. Wieso sie das raten, welchen Einfluss die Impfung auf Unterspritzungen und Co. haben kann und worauf man sonst noch achten sollte – STYLEBOOK hat nachgefragt.
Die Quote der Corona-Impfungen nimmt zu und der normale Alltag kehrt langsam zurück. Für einige Frauen bedeutet das auch, endlich wieder Zeit mit lang ersehnten Schönheitseingriffen wie etwa Faltenbehandlungen zu verbringen. Doch zahlreiche Schönheitssalons warnen auf ihren Seiten davor, auch minimalinvasive Beauty-Eingriffe zeitlich zu nah an der Corona-Impfung zu planen. Wieso das so ist und welche möglichen Gefahren dahinter stecken, hat STYLEBOOK bei den Experten der beiden Schönheitssalons HY Studio und Yousthetics nachgefragt.
Mindestens zwei Wochen Wartezeit zwischen Beauty-Eingriff und Corona-Impfung
„Frisch geimpft? Bitte beachte: Zwei Wochen vor und zwei Wochen nach einer Covid-19-Impfung werden keine minimalinvasiven Maßnahmen im HY STUDIO (…) durchgeführt“, steht auf der Seite des HY Studios, einem Salon für minimalinvasive Schönheitsbehandlungen. Damit hält sich HY Studio nach eigener Aussage an die Empfehlung der Fachgesellschaft. Doch wieso müssen Kunden*innen eigentlich warten?
Laut der Website dient die Wartezeit dem Schutz des oder der Kunden*in. Der Geschäftsführer von HY Studio, Christoph Wend-Erdel, erklärt: „Impfung bedeutet eine Belastung des Immunsystems. Auch eine minimalinvasive Schönheitsbehandlung belastet das Immunsystem, insofern sollte eine Doppelbelastung verhindert werden.“
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Ähnlich wie im HY Studio wird es auch in der Berliner Schönheitsklinik Yousthetics gehandhabt. Für ihre minimalinvasiven Beauty-Eingriffe setzen die Experten einen Abstand von zwei Wochen vor und vier Wochen nach einer Corona-Impfung an.
„Es gibt hier allerdings keine festen Regeln und einige Kollegen handhaben es auch anders“, sagt Yousthetics ärztlicher Leiter, Nicolas Kuntz. Er erklärt gegenüber STYLEBOOK: „Wir halten diesen Sicherheitsabstand für wichtig, da es möglicherweise zu Wechselwirkungen kommen kann und ästhetische Eingriffe auch immer eine Belastung für das Immunsystem darstellen.“ Wechselwirkungen könnten unter anderem anschwellende Filter sein, darüber hinaus müsse man im Salon auch grundsätzlich über Thrombose aufklären, sagt Kuntz. Außerdem sei es durch den Abstand besser möglich festzustellen, wodurch eine eventuelle Komplikation entstanden sei.
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Studienlage bislang sehr dünn
Was genau passiert, wenn dieser Abstand nicht eingehalten wird, kann laut Kuntz bislang nicht abschließend beantwortet werden. „Der Corona-Impfstoff ist ja noch neu“, sagt er gegenüber STYLEBOOK. Generell bleibe immer ein Restrisiko. Durch den Abstand versuche man, sich weitestgehend abzusichern.
Ebenso ist noch nicht abschließend geklärt, auf welche Schönheitsbehandlungen die Corona-Impfung überhaupt Einfluss nehmen kann. HY-Studio-Geschäftsführer Wend-Erdel erklärt gegenüber STYLEBOOK: „Da noch keine evaluierten Studien über Komplikationen nach minimalinvasiven Schönheitsbehandlungen unter Corona-Impfungen vorliegen, kann man nur vermuten, dass es sich bei der Corona-Impfung wie bei allen anderen Impfungen auch verhält.“
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Worauf sollte man bei Beauty-Eingriffen nach einer Corona-Impfung außerdem achten?
Die mindestens zweiwöchige Wartezeit zwischen Beauty-Eingriff und Corona-Impfung scheint also ein wichtiger Faktor zu sein. Warten wird aber auch darüber hinaus wichtig, und zwar dann, wenn die Corona-Impfung starke Nebenwirkungen zeigt. Wend-Erdel warnt: „Sollte ein Patient durch die Impfung länger dauernde Krankheitssymptome zeigen, so verbietet sich in dieser Phase eine minimalinvasive Schönheitsbehandlung, die nicht dringlich medizinisch indiziert ist.“ Werden alle Vorsichtsmaßnahmen und die zweiwöchigen Wartezeiten eingehalten, sollte eine Corona-Impfung nach Meinung der HY-Studio-Experten keinen negativen Einfluss auf minimalinvasive Schönheitsbehandlungen haben.
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