19. März 2024, 17:43 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Eigentlich im Periodensystem zu finden, macht sich Sulfur auch immer häufiger in der Kosmetik einen Namen. Das chemische Element soll nämlich vor allem bei Hautunreinheiten, Ekzemen und sogar Akne ein kleines Wundermittel sein. Doch sind schwefelhaltige Produkte wirklich so gut für die Haut? Und worauf sollte man bei der Anwendung achten? STYLEBOOK hat beim Dermatologen Dr. Timm Golüke aus München nachgefragt.
Übersicht
Was ist Sulfur?
Sulfur ist ein chemisches Element, welches in der Regel eher auf dem Periodensystem zu finden ist. Besser bekannt ist es im Volksmund als Schwefel. Das nicht-metallische Element kommt in verschiedenen natürlichen Formen wie Pulver oder Schwefelblöcken sowie als chemische Verbindungen in Form von Sulfiden und Sulfaten vor. Sulfur zeichnet sich dabei durch seine leicht gelbliche Farbe und den typisch schwefeligen Geruch aus.
So wenden Sie Schwefel in der Hautpflege an
In der Kosmetik kommt Sulfur in Form von Salben, Cremes oder Masken vor. Dabei entzieht der Schwefel der Haut überschüssige Öle. Hierfür trocknet es die Oberfläche der Haut aus und befreit die Poren von Talg. Die Anwendung erfolgt dabei topisch. Schwefelprodukte sollten dabei stets auf die gereinigte Haut aufgetragen werden, um Reaktionen mit weiteren Pflegeprodukten zu vermeiden. Idealerweise beträgt die Sulfurkonzentration in entsprechenden Produkten etwa 3 bis 10 Prozent.
Kann Sulfur gegen Akne helfen?
Sulfur gilt mittlerweile als wahre Geheimwaffe gegen Unreinheiten und Akne. So weist Schwefel entzündungshemmende Eigenschaften auf, die die entzündlichen Hautstellen mit den einhergehenden Rötungen mindern können. Auch Ekzeme lassen sich auf diese Weise behandeln. Bei kleineren Pickeln oder Unreinheiten können Sie Sulfur einfach auf ein Wattestäbchen geben und diese leichte damit abtupfen. Nach 10 bis 20 Minuten sollten Sie die Lösung mit Wasser abwaschen, um ein Austrocknen der Haut zu verhindern. Wichtig ist allerdings das Verständnis dafür, dass Sulfur dabei keine Hauterkrankungen an sich, sondern lediglich ihre Symptome bekämpfen kann. Trotz der positiven Eigenschaften ist es deshalb trotzdem nicht als alleiniges Mittel gegen Akne, Rosazea oder Schuppenflechte anzuwenden, sondern als hilfreicher Zusatz der Hautpflegeroutine hinzuzufügen.
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Gleichzeitig kann Sulfur nicht nur im Gesicht, sondern auch auf der Kopfhaut angewendet werden. Durch die Anwendung fetten die Haare weniger nach, gleichzeitig kann so einer übermäßigen Schuppenbildung entgegengewirkt werden – solange nicht zu viel von dem Inhaltsstoff verwendet wird.
Welche Risiken in der Anwendung gibt es?
Bei Sulfur handelt es sich um ein natürlich vorkommendes Element. Doch nicht nur in der Natur, sondern auch in den Zellen des eigenen Körpers ist es zu finden, was es zu einem sehr verträglichen Inhaltsstoff macht – auch für zu Allergien neigenden Hauttypen. Allerdings gilt hier der altbewährte Vorsatz: Die Menge macht das Gift. Gerade sensible Haut kann bei übermäßiger Anwendung von Schwefel unter negativen Effekten leiden. So kann es die Haut austrocknen, was wiederum zu einem Spannungsgefühl oder Schuppenbildung führen kann. Außerdem sollten Sie darauf achten, Sulfur nicht in Kombination mit anderen austrocknenden Inhaltsstoffen wie etwa Retinol zu kombinieren.
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Experteneinschätzung zu Sulfur
Der Dermatologe Dr. Timm Golüke ist der Anwendung von Sulfur gegenüber grundsätzlich positiv gestimmt: „Sulfur ist Schwefel und wirkt antimikrobiell, also antientzündlich. So kann es die Talgproduktion der Haut hemmen.“ Das Ergebnis sei ein verbessertes Hautbild durch weniger verstopfte Poren. Akne, Ekzeme und Rosazea könnten dadurch verbessert werden. „Allerdings kann es natürlich auch die Haut austrocknen“, ergänzt der Arzt. „Hat man zeitgleich sehr sensitive Haut, sollte man damit erstmal vorsichtig und in geringen Mengen beginnen.“