4. April 2024, 14:36 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wer an Spurenelemente in der Kosmetik denkt, denkt vermutlich zuerst an die Klassiker Zink oder Silizium. Doch auch der Mineralstoff Selen kann bei richtiger Anwendung einige positive Eigenschaften für die Gesundheit von Haut und Haar mit sich bringen. STYLEBOOK hat mit einem Dermatologen über die Vorteile des Inhaltsstoffes gesprochen und darüber, was man bei der Anwendung unbedingt beachten sollte.
Übersicht
Was ist Selen?
Bei Selen handelt es sich um ein chemisches Spurenelement, welches im Periodensystem unter „Se“ zu finden ist. Es kommt in der Natur in vielen mineralischen Verbindungen vor – so ist es auch Bestandteil vieler Enzyme im menschlichen Körper. Selen ist an wichtigen Stoffwechselprozessen beteiligt und unterstützt unter anderem verschiedene Proteine bei ihren Funktionen im Körper, die ohne das Spurenelement nicht richtig arbeiten könnten.
Wie wird Selen in der Kosmetik angewendet?
Da das Spurenelement Bestandteil von Enzymen des menschlichen Körpers ist, lassen sich seine positiven Eigenschaften ideal für die Pflege und Stärkung der Haut und der Haare anwenden. Ähnlich wie Zink und Silizium ist der Mineralstoff reich an Antioxidantien und ist somit gut für die Hautgesundheit. In der Regel ist Selen als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln oder Pulver erhältlich. Allerdings ist das Element auch zur topischen Anwendung als Inhaltsstoff in Cremes, Seren, Shampoos und Conditionern zu finden. Allerdings kann man auch auf Ergänzungsmittel verzichten und Selen stattdessen einfach in die normale Ernährung miteinbinden. Zu den selenhaltigen Nahrungsmitteln gehören z.B. Eier, Pilze, Kohl- und Zwiebelgemüse, Linsen, Spargel oder Nüsse.
Was wirkt Selen auf Haut und Haare?
Für die Haut
Die Haut profitiert vor allem von den in Selen enthaltenen Antioxidantien. Diese schützen den Körper vor freien Radikalen und können somit der Hautalterung vorbeugen. Die Hautelastizität wird auf diese Weise gestärkt und die Haut wirkt straffer. Zudem verfügt Selen über entzündungshemmende und hautberuhigende Eigenschaften, wodurch es sich auch bei Hautunreinheiten und Akne anwenden lässt.
Für die Haare
Auch in der Haarpflege kann Selen durch die enthaltenen Antioxidantien vor Umwelteinflüssen schützen und somit die Gesundheit der Haare fördern. Gleichzeitig stärkt Selen die Zellen der Kopfhaut. Das führt zum einen zu stärkerem Haar und vermindert zum anderen den Haarbruch. Das Spurenelement kann demnach das Haarwachstum unterstützen. Aufgrund seiner hautberuhigenden Eigenschaften, ist es zudem oftmals in Anti-Schuppen-Shampoos zu finden. Es hilft, die Kopfhaut zu beruhigen und Schuppen zu reduzieren bzw. neuen Schuppen vorzubeugen.
Welche Risiken gibt es bei der Anwendung?
In großen Mengen kann Selen jedoch auch negative Auswirkungen auf den Körper und die Gesundheit haben. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine Tagesration von ca. 60 Mikrogramm Selen bei Frauen und 70 Mikrogramm Selen bei Männern pro Tag. Ein Mangel kann sich etwa durch ein schwaches Immunsystem, brüchige Nägel oder Haarausfall auszeichnen. Mehr als die empfohlene Menge sollte man allerdings nicht zu sich nehmen. Eine Überdosis kann nämlich zu einer sogenannten Selenose, also einer Selenvergiftung, führen. Diese macht sich zunächst durch Symptome wie Übelkeit, Müdigkeit oder Durchfall bemerkbar. In schlimmeren Fällen kann eine akute Selenvergiftung allerdings sogar zu Kammerflimmern führen.
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Experteneinschätzung zu Selen
Auch der Dermatologe Dr. Golüke weiß um die positiven Eigenschaften des Spurenelements, warnt aber gleichzeitig davor, zu viel davon einzunehmen. „Selen ist gut, weil es ein essenzielles Mineral ist, welches der Körper für seine Funktionen benötigt. Als Antioxidans schützt es die Zellen zudem vor den Auswirkungen von freien Radikalen.“ Allerdings gibt es auch einige Dinge zu beachten. Zwar ist Selenium mittlerweile auch in Cremes enthalten, besondere Vorsicht sein allerdings geboten, wenn man es als Supplement einnimmt: „Hier gibt es bestimmte Normmengen, an die man sich halten sollte. Diese entsprechen ca. 60 Mikrogramm pro Tag. Mehr als das sollte man nicht einnehmen, ansonsten kann man es mit Magendarm-Problemen oder auch langfristigeren Schäden zu tun bekommen.“