28. Mai 2024, 21:11 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Wissen Sie, warum das Gefieder von Flamingos pink ist? Die Lösung ist eigentlich logisch: Flamingos ernähren sich ausschließlich von Shrimps. Und Shrimps wiederum sind ebenfalls pink, weil sie den Farbstoff Astaxanthin enthalten. Und der ist auch für uns eine richtige Beauty-Wirkstoffbombe!
Genau genommen handelt es sich bei Astaxanthin um einen roten Farbstoff aus der Gruppe der Carotinoide. Er kommt eigentlich in grünen Algen vor, die diesen Farbstoff als Stressreaktion bilden, wenn Nahrung oder Wasser fehlen bzw. die Sonnenstrahlung zu hoch ist. So findet es auch seinen Weg in die Lieblingsspeise der Flamingos: Shrimps und Garnelen ernähren sich hauptsächlich von Algen, auch das Fleisch von Wildlachs hat daher seine rötliche Farbe. Astaxanthin gilt als Super-Antioxidans, soll ein viel besserer Radikalfänger sein als Vitamin C, Beta-Karotin oder Vitamin E.
Unter Wissenschaftlern gilt der Wirkstoff immerhin als einer der stärksten Radikalfänger und Entzündungshemmer der Natur, soll sogar besser vor gefährlicher UV-Strahlung schützen als Sonnenmilch.
Übersicht
Wie wird Astaxanthin in der Hautpflege angewendet und wie wirkt es?
Astaxanthin ist ein bemerkenswertes Antioxidans, das in der Hautpflege zunehmend an Beliebtheit gewinnt. Seine Anwendung erstreckt sich über eine Vielzahl von Hautpflegeprodukten, darunter Gesichtscremes, Seren, Lotionen und sogar Sonnenschutzmittel.
Die Vorteile von Astaxanthin für die Haut sind vielfältig und umfassen hauptsächlich seine antioxidativen Eigenschaften. Es hilft, freie Radikale zu neutralisieren, die durch UV-Strahlen und Umweltverschmutzung verursacht werden, und beugt so vorzeitiger Hautalterung vor. Darüber hinaus bietet Astaxanthin einen gewissen Schutz gegen UV-Strahlung und kann dazu beitragen, Sonnenbrand zu verhindern.
Vorteile für die Haut
Ein weiterer bedeutender Vorteil von Astaxanthin ist seine Fähigkeit, die Kollagenproduktion zu fördern, was zu einer Reduktion von Falten und feinen Linien führen kann. Seine entzündungshemmenden Eigenschaften sind ebenfalls nicht zu unterschätzen, da sie Hautentzündungen reduzieren und bei der Behandlung von Akne und Rosacea helfen können. Zudem verbessert Astaxanthin die Hautelastizität, was der Haut ein strafferes und jugendlicheres Aussehen verleiht.
Wie wendet man Astaxanthin in der Skincare an?
Die Anwendung von Astaxanthin in der täglichen Hautpflegeroutine ist unkompliziert. Zunächst sollte das Gesicht gründlich gereinigt werden, um Schmutz und überschüssiges Öl zu entfernen. Anschließend ein Serum, das Astaxanthin enthält, auftragen. Seren haben den Vorteil, dass sie eine hohe Konzentration an Wirkstoffen aufweisen und schnell in die Haut einziehen. Nach dem Serum eine Feuchtigkeitscreme verwenden, um die Haut zu hydratisieren und die antioxidative Wirkung weiter zu verstärken. Wenn die Anwendung tagsüber erfolgt, ist es ratsam, ein Sonnenschutzmittel mit Astaxanthin aufzutragen, um zusätzlichen Schutz gegen UV-Strahlen zu gewährleisten.
Astaxanthin kann täglich, sowohl morgens als auch abends, verwendet werden, abhängig von den spezifischen Bedürfnissen der Haut und dem jeweiligen Hautpflegeprodukt. Es lässt sich gut mit anderen Inhaltsstoffen kombinieren, wie Vitamin C, Vitamin E, Hyaluronsäure und Niacinamid, um die Hautpflegewirkung zu maximieren.
Im Allgemeinen ist Astaxanthin sicher für die meisten Hauttypen. Dennoch ist es ratsam, neue Produkte zunächst an einer kleinen Hautstelle zu testen, um sicherzustellen, dass keine allergischen Reaktionen auftreten. Personen mit empfindlicher Haut oder bestehenden Hauterkrankungen sollten vor der Anwendung einen Dermatologen konsultieren.
Welche Risiken gibt es bei der Anwendung?
Die Industrie hat vom Super-Wirkstoff bereits Wind bekommen, bietet reichlich Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln mit Astaxanthin. Doch dieses synthetisch hergestellte Produkt hat oftmals nicht die Wirkung des Originals aus der Natur und ist zudem gefährlich. Ernährungs-Experten warnen schon seit längerem vor der Einnahme isolierter Antioxidantien und Vitamine, da diese im Körper schlimmeres anrichten, als dass sie nützen.
Wann man bzw. wer Astaxanthin nicht einnehmen sollte
Schwangere, stillende Frauen, Kinder und Personen mit bestehenden Gesundheitsproblemen sollten vor der Einnahme von Astaxanthin mit einem Arzt Rücksprache halten. Obwohl die Einnahme von Astaxanthin als Nahrungsergänzungsmittel im Allgemeinen als sicher gilt, können hohe Dosen zu unerwünschten Reaktionen führen.
Wenn Sie an einer Krustentierallergie leiden, sollten Sie dringend darauf achten, aus welcher Quelle das Astaxanthin stammt. Wird es aus Krebstieren wie Krill gewonnen, können Spuren davon im Produkt enthalten sein und zu allergischen Reaktionen führen!
Mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit Medikamenten
Die optimale Dosierung von Astaxanthin variiert je nach individuellem Gesundheitsbedürfnis. Die Studienlage zur Wirkung ist sehr dünn: Obwohl bislang keine Nebenwirkungen durch den Verzehr von bis zu 6 Milligramm Astaxanthin täglich beobachtet wurden, sollte man mit einem Arzt Rücksprache halten, wenn man eine Einnahme beabsichtigt. Bei Dosen von über 8 Milligramm täglich können Hautrötungen und Stuhlverfärbungen auftreten.
In Untersuchungen hat Astaxanthin einen Effekt auf die Leberenzyme gezeigt: Es kommt zu einem Anstieg der sogenannten Cytochrom P450-Enzyme, die unter anderem zahlreiche Wirkstoffe in Medikamenten abbauen. In der Folge werden die Wirkstoffe schneller zerlegt, was ihre Wirkung beeinträchtigt. Wer regelmäßig Medikamente einnimmt, sollte vor einer Astaxanthin-Supplementierung auf jeden Fall mit dem Hausarzt sprechen.
Die besten Astaxanthin-Quellen
Lieber sollte man auf die natürliche Aufnahme von Antioxidantien setzen, da diese bioaktiver sind und in Kombination mit anderen Nährstoffen besser verwertbar. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass Astaxanthin nicht hitzestabil ist und beim Braten zerstört wird. Hier kommt also das gute alte Sushi und Sashimi mit rohem Fisch ins Spiel, auf dessen lebensverlängernde und verjüngende Wirkung längst nicht mehr nur Japaner schwören. Auch das beliebte Ceviche oder hawaiianische Poke, bei dem Fisch roh mariniert wird, sowie roher Algensalat sind gute Astaxanthin-Quellen. Bei Lachs, Lachsforelle, Shrimps und Garnelen unbedingt auf Wildfang-Ware achten. Bei Zuchtware aus Fischfarmen wird dem Futter Astaxanthin zugegeben, damit das Fischfleisch seine rötliche Farbe bekommt. Die antioxidative Wirkung ist allerdings entsprechend mager.
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Experteneinschätzung zu Astaxanthin in der Hautpflege
STYLEBOOK fragte beim Münchner Dermatologe Dr. Timm Golüke nach – und auch der zeigte sich begeistert vom Wirkstoff. „Astaxanthin ist eines der stärksten Antioxidantien. Kann also freie Radikale neutralisieren, die durch Stress und Sonne entstehen, und zum Kollagenabbau führen können. Es hemmt also den Abbau von Kollagen, wenn Astaxanthin in Hautpflege vorkommt.“