23. Februar 2023, 14:43 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Auf Reisen und unterwegs sind feuchte Abschminktücher super praktisch, in den Alltag sollten sie jedoch nicht fest integriert werden. Denn wer sie täglich benutzt, häuft mit der Zeit einen beachtlichen Müllberg an. Ökotest schaute sich 20 Produkte einmal genauer an – wir fassen die Ergebnisse für Sie zusammen.
Zum Abschminken oder einfach für die schnelle Reinigung: Feuchte Gesichtsreinigungstücher sind praktisch – und weitgehend unbedenklich, so das Fazit von Ökotest (Ausgabe 03/23). Einzig die Entsorgungsfrage der Abschminktücher wird als bedenklich eingestuft.
Zwei Markenprodukte fallen durch
Insgesamt 20 feuchte Abschminktücher haben die Tester unter die Lupe genommen, darunter vier zertifizierte Naturkosmetikprodukte. Das Ergebnis: „Mehr als drei Viertel der Produkte können Sie bedenkenlos verwenden“, so Ökotest. Über die Hälfte der Reinigungstücher schneiden „sehr gut“ ab, darunter auch acht der günstigsten Produkte im Test. Fünf der Reinigungstücher bewerten die Öko-Tester als „gut“.
Doch es gibt auch Ausreißer nach unten: Zwei Markenprodukte rasseln als „ungenügend“ durch. Es handelt sich um die „Bebe Erfrischenden Reinigungstücher“ und die „Neutrogena Hydro Boost Aqua Reinigungstücher“. Der Grund: Beide enthalten halogenorganische Verbindungen, die allergische Reaktionen hervorrufen können. Außerdem: PEG/PEG-Derivate. Sie können die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen. „Umweltschädliche Kunststoffverbindungen in der Rezeptur, die wir unter den weiteren Mängeln abwerten, runden das schlechte Bild ab“, so Ökotest.
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Abschminktücher können Haut auf Dauer reizen
Make-up-Künstlerin Lucia Ljubicic setzt zwar selbst eher auf Reinigungsmilch oder Waschöl, stellt aber dennoch klar: „Abschminktücher sind bestimmt besser als gar nichts.“ Doch auch wenn die Tücher praktisch seien – für die tägliche Anwendung empfiehlt sie das Produkt nicht. Der Grund: Sie enthalten Tenside, Emulgatoren und – damit sie so lang wie möglich frisch bleiben – chemische Konservierungsstoffe, die zu trockener Haut, Reizungen oder sogar zu Ausschlag führen können.
Mizellen-Technologie im Abschminktuch
Andreas Schlossberger, Geschäftsführer der Dermatologie am Kolumbahof in Köln empfiehlt, beim Kauf auf Produkte mit Mizellenwasser zu achten. Das Geheimnis der Mizellen liegt in speziellen Molekülen, die Schmutzpartikel und fettlösliches Make-up in ihrem Kern einschließen. Der Mainzer Dermatologe Dr. Uwe Kirschner erklärt auf Nachfrage, dass „nur bei sogenannten Mizellen-Produkten das Nachspülen nicht notwendig sei.“ Auf diese Weise wird besonders empfindliche und trockene Haut optimal gepflegt.
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Abschminktücher nicht herunterspülen
Ob sehr gut, gut oder ungenügend – ein Problem haben alle Produkte gemeinsam. Wer die feuchten Tücher täglich benutzt, häuft mit der Zeit eine beachtliche Menge Müll an. „Wirklich umweltfreundlich können feuchte Reinigungstücher also nicht sein“, so die Öko-Tester. Werden sie in der Toilette runtergespült, droht zudem Verstopfungsgefahr. Falls Sie nicht auf Abschminktücher verzichten wollen, rät Ökotest: „Reinigungstücher entsorgen Sie am besten im Restmüll. In der Biotonne, auf dem Komposthaufen oder in der Toilette haben sie hingegen nichts zu suchen, unabhängig von den Angaben auf der Packung.“
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Fazit
Abschminktücher können durchaus eine schnelle Alternative sein. Allerdings sollte man auf das richtige Produkt achten und im Falle ein gründliches Reinigungs-Programm stets der raschen Variante vorziehen. Und noch zwei Nachteile haben die schnellen Helfer aus der Plastikverpackung: Sie schneiden im Vergleich meist teurer ab und sind gleichzeitig alles andere als umweltfreundlich.
Quellen
- mit Material der dpa
- Abschminktücher im Test: Von wegen „kompostierbar“ und „biologisch abbaubar“, Ökotest