22. März 2024, 16:53 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Nadeln auf der Haut? Was zunächst schmerzhaft klingt, hat sich in der Hautpflege längst etabliert – das sogenannte Microneedling kommt jetzt jedoch in neuer Form: als Anti-Pickelpflaster. Die mit feinen Nadeln gespickten Patches versprechen Unreinheiten, nahezu über Nacht ungeschehen zu machen. Funktioniert das wirklich? Unsere Autorin hat den Test gemacht.
Bei den von uns getesteten Pickelpflastern handelt es sich um mit winzigen Nadeln versetzte Patches. Diese sind zusätzlich mit entzündungshemmenden und austrocknenden Inhaltsstoffen angereichert. Durch die feinen Nadeln wird die oberste Hautschicht leicht verletzt – so können die im Pflaster enthaltenen antiseptischen Wirkstoffe, wie Salicylsäure, tief in die Haut gelangen. Die antibakterielle Wirkung soll dabei Pickeln und Unreinheiten entgegenwirken. So der Plan!
Übersicht
Anti-Pickelpflaster im Selbsttest
Anwendung
- Der Anleitung auf der Verpackung des Produkts folgend, nehme ich zunächst eine gründliche Reinigung meines Gesichts vor, tupfe es anschließend trocken
- Dann löse ich eines der insgesamt 18 runden Patches, die etwa so groß wie eine Fingerspitze sind, aus der Verpackung. Das gelingt recht leicht, dennoch sollte darauf geachtet werden, dass man die Mikro-Nadeln bei dem Vorgang nicht beschädigt.
- Hat man das Patch gelöst, wird es für fünf Sekunden sanft auf die Hautstelle gepresst, die behandelt werden soll. Zwar spürt man die Nadelstiche auf der Haut, aber es ist noch vollkommen angenehm!
- Das Patch wird dann für weitere vier Stunden auf der Haut getragen, damit die in den Pflastern vorhandenen Wirkstoffe wie Salicylsäure, Glycerin oder Olivenöl eindringen können. Danach werden die Patches einfach von der Haut gelöst.
Die Anwendung besticht durch eine einfache Handhabung und ist mit einem minimalen Aufwand verbunden. Die kleinen, runden Patches lassen sich leicht aus der Verpackung lösen – außerdem sind sie beinahe durchsichtig, sodass sie theoretisch sogar unbemerkt im Alltag getragen werden können.
Einen Kritikpunkt gibt es trotzdem: Die Patches haben alle dieselbe Größe – dabei wären unterschiedliche Größen wünschenswert, damit auch größere Pickel behandelt werden können.
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Wie wirken die Microneedling Patches?
„Pickel und Unreinheiten verschwinden über Nacht!“ Liest man Kundenrezensionen der Anti-Pickel Patches, bekommt man den Eindruck, die neue Wunderwaffe gegen unreine Haut gefunden zu haben. Das hat natürlich auch bei mir eine gewisse Erwartungshaltung geweckt.
Umso größer die Ernüchterung, als ich die Patches nach knapp vier Stunden von der Haut löste – statt ebenmäßiger Haut war an der behandelten Stelle zunächst eine Rötung zu sehen. Und auch der Pickel hatte sich in Größe und Färbung kaum verändert. Wenngleich die Rötung weder schmerzhaft noch von langer Dauer war – das Ergebnis hätte ich mir doch anders vorgestellt.
Einen Teilerfolg gab es dennoch: Kleinere Pickel konnte ich mit den Pflastern nach mehreren Tagen gut behandeln. Größere oder unter der Haut liegende Unreinheiten hingegen reagierten überhaupt nicht auf die Behandlung.
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Für wen eignen sich Anti-Pickelpflaster – und für wen nicht?
Im Test habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich die Pickelpflaster für die Behandlung kleinerer Unreinheiten grundsätzlich eignen. Ob das Zurückgehen der Pickel aber wirklich dem Microneedling Patch zuzuschreiben ist oder doch einfach einer normalen Hautregeneration geschuldet war, kann ich nicht sagen.
Fest steht: Akne-Patienten sowie Menschen mit empfindlicher oder verletzter Haut sollten auf die Pflaster verzichten. Und auch wer mit tieferliegenden Unreinheiten zu kämpfen hat, sollte sich von den Anti-Pickel Patches nicht allzu viel erhoffen. Sie wirken erst, sobald der Pickel an die Oberfläche wandert und eine sichtbare Beule bildet.
Sollten Sie das Produkt selbst austesten wollen: Am besten über Nacht aufkleben, das hat bei mir den größten Unterschied ausgemacht. Zudem, wenn Sie eine Tendenz dazu haben, Pickel im Laufe des Tages immer wieder berühren zu wollen, schützt das Pickelpflaster davor, dass wir Bakterien auf die verletzte Haut bringen. Ein klarer Gewinn also!
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Persönliches Fazit
„Kleiner Stich, große Wirkung?“ – so einfach ist es leider nicht. Die Anwendung und die Aufmachung des Produkts sind angenehm, mit der versprochenen Wirkung von verminderten Unreinheiten konnten mich die Anti-Pickelpflaster allerdings nicht überzeugen. Ich gebe mein Geld lieber an anderer Stelle für Hautpflege aus. Und finde die preiswerteren Pickelpflaster ohne Nadeln, die es in jeder Drogerie gibt, genauso überzeugend.