22. Januar 2024, 20:25 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Im Winter ist es wichtiger denn je, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen. Trockene Heizungsluft, niedrige Temperaturen oder zu warmes Wasser beim Duschen können den Prozess allerdings erschweren. Ein Inhaltsstoff, der nun aber dabei helfen soll, den Feuchtigkeitshaushalt der Haut zu regulieren, ist das aus der Zuckerrübe gewonnene Betain.
Die Haut mit pflegenden Cremes und Lotions zu versorgen, ist einfach, die Feuchtigkeit auch nachhaltig in der Haut zu speichern, erweist sich hingegen schon als schwieriger. Wer unter trockener Haut leidet, sollte nun aufpassen. Denn sogenannte Betaine sollen Abhilfe schaffen. Anders als andere Wirkstoffe können sie Wasser nämlich nicht nur aufnehmen, sondern auch dafür sorgen, dass die Haut sie nicht direkt wieder abgibt. Welche Vorteile der Pflanzenstoff für Haut und Haare hat, hat STYLEBOOK bei einem Experten nachgefragt.
Was ist Betain?
Bei Betain handelt es sich um ein Aminosäurederivat, welches sowohl in pflanzlichen als auch in menschlichen Organismen vorkommt. Hauptsächlich wird es aus der Melasse der Zuckerrübe, der sogenannten Beta vulgaris gewonnen. Grundsätzlich erhöht der Wirkstoff die Salz- und Dürretoleranz der Pflanze und schützt auf diese Weise deren Zellproteine.
Wie wird Betain angewendet?
In kosmetischen Produkten hingegen setzt man Betain als Feuchtigkeitsspender für die Haut und die Haare ein. Enthalten ist es deshalb in viele hydratisierenden Cremes und Lotions, aber auch in Haarpflegeprodukten wie Shampoos oder Spülungen. In Apotheken ist der Wirkstoff zudem als reine Flüssigkeit erhältlich und kann tropfenweise in Haut- und Haarpflegeprodukte sowie in Schaumbäder hinzugefügt werden.
Wie wirkt Betain?
Betain spendet der Haut Feuchtigkeit
In der Hautpflege schützt Betain hauptsächlich vor der Austrocknung der Haut. Es ist in der Lage, Wasser aufzunehmen und wieder abzugeben und kann die Haut deshalb besonders in Kombination mit anderen Wirkstoffen mit ausreichend Feuchtigkeit versorgen. So werden feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe im Betain gespeichert und im Anschluss an die Haut abgegeben. Gleichzeitig können Betaine für einen Ausgleich des Feuchtigkeitshaushalts sorgen. So nehmen sie überschüssige Feuchtigkeit auf und schützen die Haut zeitgleich vor deren Verlust. Zusätzlich wirkt der Inhaltsstoff konditionierend und mildert Hautirritationen. Rötungen und kleine Unreinheiten sind somit weniger sichtbar. Das Ergebnis ist ein besseres Hautgefühl und eine geschmeidigere Haut. In Tensidprodukten trägt es hingegen zum Stabilisieren des Schaums bei.
Betain macht die Haare griffiger
Auch in Haarpflegeprodukten kann man Betaine auf der Liste der Inhaltsstoffe finden. Als Teil von Shampoos und Spülungen wirken sie sich auf die Festigkeit der Haare aus und kräftigen diese. Gleichzeitig werden die Haare durch Betain griffiger und lassen sich leichter stylen. Die feuchtigkeitsspendende Eigenschaft des Wirkstoffs macht ihn auch zu einem geeigneten Hilfsmittel bei trockener Kopfhaut und Schuppen. Besonders empfindliche Kopfhaut profitiert davon, da Betain aggressive Waschsubstanzen abmildert, die der Haut ansonsten zu viele Fette entziehen.
Welche Risiken bestehen bei der Anwendung?
Grundlegend handelt es sich bei Betain um einen sehr verträglichen Inhaltsstoff, der auch für sensible Haut geeignet ist. Dennoch sollte man die Wirkung eines neuen Pflegeproduktes vor der großflächigen Anwendung stets an einer kleinen Hautstelle testen, um eine allergische Reaktion zu vermeiden. Denn gerade in Kombination mit anderen Inhaltsstoffen kann sich die Wirkung auf die Haut und auf die Haare verändern, weshalb es umso wichtiger ist, vorher einen Patch-Test durchzuführen.
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Experteneinschätzung
Der Dermatologe Dr. Timm Golüke aus München kann den Wirkstoff für trockene Haut nur empfehlen: „Das Aminsosäurederivat Betain kommt in der Hautpflege als Feuchtigkeitsspender sowie als Feuchtigkeitsbinder vor. Es eignet sich vor allem für sensible und gereizte Haut.“ Vor Allergien, gerade bei empfindlicher Haut, warnt der Experte dennoch. „In Ausnahmefällen kann es allergische Reaktionen geben, jedoch handelt es sich grundlegend um einen sehr verträglichen Inhaltsstoff.“