28. März 2023, 17:28 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Sie haben das Gefühl, dass Sie für Ihre Beauty-Routine ein kleines Chemie-Studium brauchen? Immer mehr Power-Wirkstoffe werden auf den Produktverpackungen beworben, sei es in der Drogerie oder im High-End-Bereich. Neuester Inhaltsstoff, der uns über den Weg gelaufen ist: die Ferulasäure. Was diese kann und wie man sie am besten kombiniert, hat STYLEBOOK bei einem Experten nachgefragt.
Ferulasäure ist eine organische Verbindung, die zu den Phenolsäuren gehört. Sie kommt natürlich in verschiedenen Pflanzen, wie zum Beispiel in den Samen von Fenchel, Anis und Sellerie vor. Der Stoff ist auch ein wichtiger Bestandteil des pflanzlichen Zellwandsystems. Aber auch in der Kosmetik findet der Power-Wirkstoff immer mehr Anklang. Auf dem Etikett lesen Sie häufig auch den englischen Begriff „Ferulic Acid“.
So wirkt die Ferulasäure
Ferulasäure „ist ein starkes Antioxidans, das Schäden durch freie Radikale aufgrund von Umweltverschmutzung, ultraviolettem Licht oder Infrarotstrahlung neutralisiert, die alle die Hautalterung beschleunigen“, weiß der Dermatologe Dr. Timm Golüke. Sie hat aufgrund ihrer antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften ein breites Anwendungsspektrum in der Medizin, Kosmetik und Lebensmittelindustrie gefunden.
Anwendungsgebiete der Ferulasäure
Bei Kosmetika wird Ferulasäure oft zur Herstellung von Anti-Aging-Produkten eingesetzt. Sie kann dazu beitragen, das Auftreten von feinen Linien und Falten zu reduzieren, indem sie das Kollagen im Hautgewebe schützt und repariert. Doch nicht nur die Hautalterung kann verlangsamt werden. Die Ferulasäure „wirkt auch super bei Hyperpigmentierungen, Rötungen oder Pickelmalen“. Ein großer Vorteil des Inhaltsstoffes ist unter anderem, dass er generell anti-entzündlich und für alle Hauttypen geeignet ist.
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In der Lebensmittelindustrie wird Ferulasäure oft als Konservierungsmittel und zur Verbesserung der Haltbarkeit von Lebensmitteln eingesetzt. Sie kann auch zur Herstellung von Aromen und Duftstoffen verwendet werden.
In der Medizin wird Ferulasäure als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt, um die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems zu unterstützen, Entzündungen im Körper zu reduzieren und oxidative Schäden zu bekämpfen.
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Kombination von Wirkstoffen mit Ferulasäure
Ferulasäure ist ein richtiger Allrounder: „Sie kann super mit anderen Antioxidantien kombiniert werden, z. B. Vitamin C, E und Resveratrol“, erklärt der Experte. Vorsicht sei jedoch „bei Säuren wie Glykol-, Milch- und Salicylsäure geboten, da sie den pH-Wert verändern können, was wiederum die Wirksamkeit der Ferulasäure beeinträchtigt“. Doch ab wie viel Prozent ist diese Säure wirksam? „0,5 – 1 % sind empfehlenswert. Es kommt aber wie immer auf die Gesamtkomposition des Produktes an und wie die Inhaltsstoffe miteinander wirken“, sagt der Dermatologe.
Quelle
- mit fachlicher Beratung von Dr. med. Timm Golüke, Facharzt für Dermatologie aus München