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Bei Dermatologin nachgefragt

Alles, was Sie über ein Gesichtstattoo wissen sollten

Kehlani mit Gesichtstattoos
Auch Superstar Kehlani setzt auf dezente Gesichtstattoos Foto: Getty Images
Julia Kuntz Autorin bei STYLEBOOK

22. November 2022, 14:16 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Ist ein Gesichtstattoo eine gute Idee? Darüber lässt sich tatsächlich streiten. Außerhalb der Welt bekannter Musiker und Prominenter kann ein solches Tattoo durchaus eine Karrierebremse sein und auch soziale Beziehungen negativ beeinflussen. Wenn Sie dennoch darüber nachdenken, erfahren Sie hier alles, was Sie über ein Gesichtstattoo wissen sollten.

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Die Frage, ob ein solches Tattoo auf lange Sicht eine gute Idee ist, können und werden wir hier an dieser Stelle natürlich nicht lösen. Vorab sollten sich Interessierte allerdings im Klaren darüber sein, dass ein Gesichtstattoo, auch Face Tat genannt, maßgeblich ihr Aussehen und ihre Außenwirkung beeinflusst. Ihr Gesicht ist Ihre Identität und Ihre Visitenkarte, es ist öffentlich und in der Regel ist es das Erste, was andere von Ihnen wahrnehmen. Außerdem sind die Tattoos dauerhaft und sie zeitweise mit Make-up wirklich zu verstecken ist nur schwer möglich, sehr zeitaufwändig und teuer. Treffen Sie die Entscheidung eines Gesichtstattoos also niemals leichtfertig.

Warum entscheidet man sich für ein Gesichtstattoo?

Während in anderen Kulturen der Welt Gesichtstattoos kulturelle, traditionelle oder religiöse Wurzeln haben, werden sie in unserer westlichen Gesellschaft als dekoratives Schmuckstück und vor allem Statement gesehen. Mit ihnen lässt sich die eigene Persönlichkeit ausdrücken. Und dies nicht nur individuell, sondern vor allem auch sehr auffällig. Es vermittelt den Eindruck, sehr selbstbewusst, autark und auf die Meinung anderer nicht angewiesen zu sein. Die Tattoos können deutliche Botschaften senden und sind nichts für wankelmütige Menschen, die lieber unauffällig bleiben möchten.

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Die richtige Platzierung eines Gesichtstattoos

Jedes Gesicht hat besondere Merkmale, die Sie durch Tätowierungen betonen können. Die beliebtesten Stellen sind oberhalb der Augenbraue, seitlich über dem Ohr, über der Schläfe und sehr kleine Motive am Augenwinkel.

Motiv und Größe

Das perfekte Motiv gibt es natürlich nicht. Überlegen Sie sich genau, was Sie aussagen und welches Motiv Sie jeden Tag im Spiegel sehen möchten. Beachten Sie auch die persönliche Handschrift des Tätowierers und schauen Sie sich seine bisherigen Werke genau an. Besonders beliebt sind aktuell Herzmotive, verschiedene Ornamente, Sternzeichensymbole und kleine Schriftzüge, wie der Name des Kindes. Auch bei der Größe sollten Sie in sich reinhören. Je größer ein Motiv ist, desto deutlicher beeinflusst es Ihr Aussehen.

Auch interessant: Wie kann man Entzündungen bei frisch gestochenen Tattoos vorbeugen?

Ist ein Tattoo im Gesicht schmerzhafter?

Jede Tätowierung verursacht Schmerzen. Gesichtstätowierungen allerdings etwas mehr als zum Beispiel eine durchschnittliche Armtätowierung. Je mehr Fleisch und Muskeln nämlich zwischen Haut und Knochen liegen, desto mehr Puffer hat die Nadel und desto weniger tut es weh. „Zudem ist unser Gesicht unglaublich empfindlich, denn die Haut hier ist voller Nervenenden“, weiß Viktoria Buck, Fachärztin für Dermatologie in Berlin.

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Kosten von einem Gesichtstattoo

Die Kosten hängen von mehreren Faktoren ab, unter anderem von den individuellen Kosten Ihres Tätowierers, der sich oftmals nach dem Bekanntheits- und Beliebtheitsstatus richtet, sowie dem Stil des Designs. Je größer, detaillierter und farbenfroher eine Tätowierung ist, desto mehr kostet sie in der Regel auch. Das liegt daran, dass je mehr Nadelwechsel und unterschiedliche Tintenfarben verwendet werden, desto höher sind die Kosten für die Ausrüstung deines Tätowierers.

Dauer der Sitzung

Die Dauer einer Sitzung hängt in der Regel von der Größe der Tätowierung ab. Kleine Tätowierungen können in einer einzigen Sitzung fertiggestellt werden, während große Tätowierungen mehrere Sitzungen erfordern können. Planen Sie bei Gesichtstätowierungen mehr Pausen als üblich ein, denn das Tätowieren Ihres Gesichts ist ein sehr intensives Erlebnis. Sie werden die Nadel aus nächster Nähe sehen und spüren. Sprechen Sie am besten vorab mit Ihrem Tätowierer über den Zeitplan und wie oft Sie eine Pause machen möchten.

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Entfernung eines Gesichtstattoos

Sollten Sie sich irgendwann sattgesehen haben, lassen sich auch Gesichtstattoos in der Regel mit einer kostspieligen Laser-Tattoo-Entfernung entfernen. Allerdings verschwindet das Tattoo nicht sofort. Sie werden im Zweifelsfall eine Weile mit einem halb verblassten Tattoo im Gesicht herumlaufen müssen. Dabei kann es auch durchaus sein, dass es sich nicht spurlos entfernen lässt und dauerhaft Verfärbungen zurückbleiben. „Ganz wichtig ist, dass Sie eine Tattoo-Entfernung nur bei einem approbierten Arzt mit der notwendigen Fachkunde durchführen lassen“, so Viktoria Buck.

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Unser Tipp: Vorher testen

Wenn Sie sich unsicher sind, ob ein Tattoo im Gesicht die richtige Entscheidung für Sie ist, können Sie zunächst temporäre Tattoos ausprobieren. Diese sogenannten Non Permanent Tattoos oder auch „InkboxÔ Tattoos“ sehen erstaunlich echt aus und halten bis zu zwei Wochen. So können Sie testen, wie andere auf Sie reagieren und wie Sie sich selbst damit fühlen. 

Risiken

„Die Risiken eines Gesichtstattoos entsprechen im Grunde denen jeder anderen Tätowierung“, so Frau Buck. „Die Stiche der Tätowiernadel in tieferliegende Hautschichten können Allergien, Infektionen und bleibende Hautschädigungen verursachen. Zudem weisen einige Tattoo-Farben allergieauslösende Stoffe wie Nickel oder problematische Azofarbstoffe auf.“ Lassen Sie sich ausschließlich in hygienisch einwandfreien, professionellen Tattoo-Studios von erfahrenen Tätowierer tätowieren und gehen Sie keine unnötigen Risiken ein.

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Fazit

Der Gang in ein Tattoo-Studio sollte nicht einer Laune entspringen, sondern vorher gut überlegt sein. Obwohl Gesichtstattoos immer beliebter werden und vor allem die jüngeren Generationen gemeinhin als aufgeschlossener gelten, können sie dennoch nach wie vor Vorurteile provozieren und Probleme verursachen. Es ist eine Sache, auf der Straße neugierige und wertende Blicke zu ernten, eine andere Sache ist, dadurch Einbußen im Job allgemein und auf der Karriereleiter hinnehmen zu müssen. Dies kann schon bei der Bewerbung beginnen. Sollten Sie sich ein Gesichtstattoo stechen lassen, sollten Sie hinsichtlich Motiv und Platzierung absolut sicher sein und über Mut und ein starkes Selbstvertrauen verfügen. Denn ein Gesichtstattoo ist vor allem eines: auffällig.

Quelle

  • mit fachlicher Beratung von Viktoria Buck, Privatpraxis für klassische & operative Dermatologie mit Schwerpunkt Ästhetik und Laser in Berlin
Themen Tattoo
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