6. Juni 2023, 20:34 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Eine getönte Sonnencreme ist ein Must-have in jedem gut sortierten Kulturbeutel. Doch bietet sie genau so viel Schutz wie eine gewöhnliche Sonnencreme? Im Gespräch mit Dermatologe Dr. Timm Golüke gibt es Antworten.
Ein ebenmäßiger, von der Sonne geküsster Teint, Pflege und Sonnenschutz – und das alles, ohne dass die Beauty-Bag mit Produkten überquillt? Das kann man mit einer getönten Sonnencreme erreichen. Ihr bestes Beauty-Benefit: Sie ist Make-up und Schutzschild zugleich. Die Creme schützt bei richtiger Anwendung unsere Haut nicht nur vor gefährlicher UV-Strahlung, sondern bringt auch Frische und leichte Farbe ins Gesicht. Die perfekte Wahl für den Sommer, um im Sommer um eine schwere Foundation herumzukommen.
Übersicht
- Die Vorteile einer getönten Sonnencreme
- Whitecast vermeiden
- Wie trägt man getönte Sonnencreme am besten auf?
- Gibt es einen Unterschied zwischen getönter Sonnencreme und Tagescreme?
- Für welchen Hauttyp eignet sich die Creme?
- Ist getönte Sonnencreme sinnvoll?
- Was sollte bei der Anwendung von getönter Sonnencreme beachtet werden?
Die Vorteile einer getönten Sonnencreme
Eine getönte Sonnencreme ist die perfekte Mischung aus Sonnenschutz und Make-up. Hierfür werden beide Cremes gemixt, um die Haut vor gefährlicher UVA- und UVB-Strahlung zu schützen und um ihr eine leichte Tönung zu geben. Sollte keine allzu starke Deckkraft gewünscht sein, kann getönter Sonnenschutz Make-up sogar komplett ersetzen.
Whitecast vermeiden
Wussten Sie, dass mineralische Sonnencreme häufig nur getönt ist, damit sie die Haut nicht so stark weißelt? Make-up-Profis nennen diesen Effekt oftmals Whitecast. Aber keine Sorge: Neue Formulierungen, die weniger dick aufliegen oder mit getönten Mineralpigmenten angereichert sind, schaffen es, den Whitecast weitgehend zu reduzieren.
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Wie trägt man getönte Sonnencreme am besten auf?
Getönte Sonnencreme wird wie normale Sonnencreme als letzter Schritt der Hautpflege-Routine aufgetragen. Folgende weitere Punkte gilt es dabei zu beachten:
- Getönte Sonnencreme wird (genau wie getönte Tagescreme) oft in geringer Menge aufgetragen, da die Farbe sonst zu intensiv und unnatürlich wirken kann. Unser Tipp: Tragen Sie unter der getönten Sonnencreme eine Tagespflege mit Lichtschutzfaktor auf. Bei LSF gilt immer: Viel hilft viel! Denn egal bei welcher Hautfarbe, fürs Gesicht sollte grundsätzlich ein Lichtschutzfaktor von 30 oder sogar 50 verwendet werden. Nur so kann vorzeitiger Hautalterung und somit Faltenbildung vorgebeugt werden.
- Ähnlich zu Foundations lässt sich eine getönte Sonnencreme gut mit einem feuchten Beauty-Blender in die Haut einarbeiten und verblenden.
- Auch hier gilt: Verbringt man den Tag draußen in der Sonne, sollte der Lichtschutzfaktor mindestens alle drei Stunden erneuert werden.
- Sobald Sonnenschutz aufgetragen wird, sind die Poren versiegelt. Auf die Sonnencreme kann auf Wunsch das übliche Make-up folgen. Bitte darauf achten, dass der Sonnenschutz ausreichend Zeit hatte, in die Haut einzuwirken.
Gibt es einen Unterschied zwischen getönter Sonnencreme und Tagescreme?
In einer getönten Sonnencreme muss immer ein Lichtschutzfaktor integriert sein, das ist bei einer getönten Tagescreme nicht der Fall. Vor Kauf am besten immer den LSF-Check machen.
Für welchen Hauttyp eignet sich die Creme?
Eine getönte Sonnencreme eignet sich für jeden Hauttyp und ist grundsätzlich sehr empfehlenswert. Sie vereint Pflege, UV-Schutz und Make-up und ist dabei besonders verträglich und sanft zur Haut. Dermatologe Dr. Timm Golüke ist ebenfalls Fan der Creme: „Getönte Sonnencreme ist wunderbar: Hauptsache sie hat ausreichend UVA und UVB Schutz, idealerweise SPF 50. Wenn Sie SPF 50 hat, müssen Sie darunter keine Tagescreme mit zusätzlichem Lichtschutz auftragen.“
Auch bei getönten Sonnencremes gibt es Varianten für unterschiedliche Hauttypen. Hier am besten darauf achten, dass die Textur und das Finish des Produkts auf den eigenen Hauttyp angepasst sind. Im Handel gibt es Cremes, bei denen oft zwischen dicker, cremiger und flüssiger Textur sowie zwischen einem matten und einem Glow-Finish unterschieden wird.
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Ist getönte Sonnencreme sinnvoll?
Die Kombination von einer Gesichtscreme mit LSF und einer getönten Sonnencreme ist ein wahres Power-Duo. Wie wichtig Sonnencreme im Allgemeinen ist, das weiß inzwischen jeder. In der täglichen Anwendung schirmt sie unsere Haut vor gefährlicher UVB- und UVA-Strahlung ab und schützt zusätzlich noch vor Hautalterung und gefährlichem Hautkrebs. Inzwischen gibt es gute Sonnencremes auf dem Markt, die weder weißeln noch fetten und kaum spürbar auf der Haut sind. Und auch Naturkosmetik-Fans kommen dank eines großen Angebots natürlicher Sonnencremes, die zum Beispiel durch Eisenoxid leicht getönt sind, voll auf ihre Kosten.
Fazit: Solange getönte Sonnencremes regelmäßig aussortiert werden, die Creme ausreichend aufgetragen und auf das Haltbarkeitsdatum geachtet wird, sind sie sehr gut für die Haut und ein absolutes Must-have in unserem Kosmetikbeutel.
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Was sollte bei der Anwendung von getönter Sonnencreme beachtet werden?
Grundsätzlich gilt: Wenn Sonnenschutz draufsteht, ist auch Sonnenschutz drin. Das heißt, der Schutz wird durch die Zugabe der Tönung nicht weniger wirksam. Allerdings ist es wichtig, Produkte zu verwenden, die auf den Sonnenschutz auch explizit hinweisen. Das Vermischen einer gewöhnlichen Sonnencreme mit Make-up reicht nicht aus, um ausreichend Schutz zu bieten. Außerdem sollten Sie darauf achten, genügend Produkt auf das Gesicht aufzutragen. Dabei sollten Sie wenigstens ein paar Pumpstöße auftragen, bzw. so viel, dass Sie auf Stirn, beide Wangen und Kinn jeweils eine erbsengroße Portion geben können. Überschüssige, getönte Sonnencreme können Sie einfach auf dem Hals verteilen.
Quelle
- mit fachlicher Beratung durch Dr. med. Timm Golüke, Facharzt für Dermatologie