10. September 2024, 6:29 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Spricht man von Hexen- oder Teufelshaar, meint man die kleinen Härchen, die bei Frauen gerne am Kinn oder aus Muttermalen sprießen. Im Gegensatz zur übrigen Behaarung im Gesicht sind sie länger und robuster als etwa die Damenbart-Härchen oberhalb der Lippe. STYLEBOOK verrät, woher Hexenhaare kommen und was dagegen hilft.
Ein Hexenhaar ist in erster Linie nicht bedenklich, aber meist einfach unschön. Frauen greifen dann schnell zur Pinzette, aber gibt es dabei etwas zu beachten? STYLEBOOK sprach mit einem dem Dermatologen Dr. Timm Golüke.
Übersicht
Wer bekommt Hexenhaare?
Schwankungen im Hormonhaushalt können das Wachstum eines Hexenhaares begünstigen. So sind überwiegend Frauen in den Wechseljahren und einen Mangel an Östrogen haben, betroffen. Ebenso Schwangere und Frauen, die die Antibabypille nehmen. Auch extreme Gewichtsschwankungen können den Wuchs begünstigen. In seltenen Fällen können auch die Nebenwirkungen eines starken Medikaments das Wachstum von Hexenhaaren verursachen. Wer unsicher ist, sollte seinen Dermatologen oder Gynäkologen zurate ziehen. Der Arzt klärt auf, was tatsächlich dahintersteckt und welche Behandlungsmöglichkeiten es im Falle gibt.
Wo wachsen Hexenhaare?
Die vereinzelten, dicken Härchen wachsen überwiegend in der Kinnpartie. Ein Hexenhaar erkennt man an seiner Länge (wenn man es nicht früh genug entdeckt und herausgezupft hat) und daran, dass es deutlich dicker ist, als der Haarflaum, der sich sonst im Gesicht findet. Auch aus Muttermalen – also auf einer Pigmentstörung, bei der die Zellen der Haut verändert sind – können häufig Hexenhaare sprießen. Es handelt sich hierbei um eine genetische Veranlagung.
Eine ausgewogene Ernährung und ein gesunder Lebensstil können ebenfalls einen Einfluss auf das Haarwachstum haben. Stressbewältigung und regelmäßige Bewegung sind wichtige Faktoren für hormonelle Gesundheit.
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Darf ich die Härchen selbst zupfen?
Prinzipiell können einzelne Härchen mit einer Pinzette entfernt werden – allerdings immer nur dann, wenn sie sich nicht auf einem Muttermal befinden. In diesem Fall sollte das Haar lediglich mit einer Nagelschere gekürzt werden. Denn das Zupfen von Hexenhaaren auf Muttermalen kann zu Entzündungen oder sogar zu einer Veränderung des Muttermals führen, was in seltenen Fällen gesundheitliche Folgen haben kann.
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Was bringt eine Laserbehandlung bei Hexenhaar?
Für diejenigen, die sich nicht ständig mit dem Zupfen beschäftigen möchten, kann eine Laserbehandlung eine langfristige Lösung darstellen. Die Laserbehandlung funktioniert am zuverlässigsten, wenn der Hauttyp hell und die Haare dunkel sind, da der Laser die Pigmente im Haar besser erkennt. Eine solche Behandlung kostet im Durchschnitt etwa 50 Euro pro Sitzung. Für eine dauerhafte Haarentfernung sind jedoch in der Regel sechs bis sieben Sitzungen notwendig, was die Gesamtkosten auf 300 bis 350 Euro erhöhen kann. Vor der Behandlung sollte eine ausführliche Beratung durch einen Facharzt erfolgen, um die geeignete Methode und Anzahl der Sitzungen zu bestimmen.
Nach einer Laserbehandlung oder anderen intensiven Haarentfernungsmethoden sollte direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden. Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF) sollten regelmäßig aufgetragen werden, um die Haut zu schützen.